In den letzten Jahren hat Amazon ein Konzern geschaffen, dessen Geschäft weit über den Online-Handel hinausgeht. Von eigenem Cloud-Service, über Entertainment zum stationären Einzelhandel. Amazon sucht immer nach neuen Möglichkeiten, in weitere Märkte vorzudringen, in denen es Platz für innovative Konzepte und Digitalisierung gibt, um Kunden eine bisher nie da gewesene Wertschöpfung zu bieten. Aktuell betrifft das die Unterhaltungsindustrie, den stationären Einzelhandel sowie den online Verkauf von Lebensmitteln. Wie immer steht Customer-Obsession im Mittelpunkt.
Von Amazons enormen Wachstum profitieren aber nicht nur die Kunden, sondern auch Aktionäre und Gründer. Denn Amazon bietet viele Möglichkeiten, ein eigenes Unternehmen zu gründen und von der starken Infrastruktur zu profitieren. Dazu gehört z.B. der Verkauf von Produkten über den Marktplatz, das Empfehlen von Angeboten über Affiliate-Marketing oder das Publizieren eigener Büchern über Amazon KDP. Wer mit wenig Kapital ein Unternehmen gründen will, ist bei Amazon also an der richtigen Adresse. Diese Kombination aus verschiedenen Möglichkeiten befeuert Amazons Flywheel, eine nicht endende Aufwärtsspirale des Wachstums.
Um von der hohen Reichweite und den unschlagbaren Dienstleistungen zu profitieren, gehen immer mehr Gründer und Unternehmen zu Amazon und verkaufen ihre Produkte auf dem Marktplatz. Durch die immer größer werdende Auswahl gelangen immer mehr Kunden auf die Plattform, wodurch die eigene Reichweite steigt. Die steigende Reichweite lockt wiederum mehr Gründer und Unternehmen an, die mit ihrem Angebot noch mehr Kunden anziehen. Und so geht es immer weiter. Dieses Wachstum macht sich auch im Aktienkurs bemerkbar, der in den letzten Jahren enorm gestiegen ist.
Als Amazon 1997 an die Börse gegangen ist, lag der Kurs bei gerade mal 18 USD pro Aktie und ist während der Dotcom-Krise 2001 zeitweise sogar auf 6 USD gefallen. Hätte man damals ca. 1.000 USD in Amazon investiert, läge der Wert heute bei etwa 500.000 USD. Auch eine spätere Investition wäre sehr lukrativ gewesen, wenn man den aktuellen Kurs von etwa 3.000 USD betrachtet. Von Amazons Wachstum wollen natürlich immer noch viele profitieren und denken darüber nach, eine oder mehrere Amazon Aktien zu kaufen. Darum soll es auch in diesem Artikel gehen.
Bevor jedoch erklärt wird, wie genau man eine Amazon Aktie kauft, geht es um ein paar wichtige Fragen, die man sich vor einer Investition unbedingt stellen sollte. Eine dieser Fragen ist, ob man sich überhaupt schon an dem Punkt befindet, bei dem eine Investition in Aktien sinnvoll ist oder ob es Möglichkeiten gibt, sein Kapital zunächst auf effektivere Weise zu erhöhen. Des Weiteren ist natürlich wichtig, sich vor einer Investition ausführlich mit Aktien und dem Unternehmertum zu beschäftigen, um Fehlinvestitionen zu vermeiden. Rein aufgrund von Schlagzeilen oder Trends in eine Aktie zu investieren ist sehr gefährlich und hat wenig mit ernsthaftem Vermögensaufbau zu tun.
Zukunft von Amazon
Wie wird Amazon in Zukunft wachsen? Das ist die entscheidende Frage, die man sich vor einem Investment stellen sollte. Denn oft ist es so, dass die Wachstumskurve eines Unternehmens ab einer gewissen Größe abflacht. Um das zu vermeiden, ist die Ausbreitung in verschiedene Märkte und Sparten erforderlich, die entweder noch nicht lange existieren oder hohen Bedarf an Innovation haben. Amazon macht nichts anderes und ist inzwischen in vielen Branchen aktiv, die sich gegenseitig tragen. Amazon AWS ist beispielsweise die profitabelste Einnahmequelle und damit in der Lage, das Wachstum riesiger Projekte in anderen Bereichen bis zur Profitabilität zu finanzieren.
Das Konzept ist immer das gleiche. Amazon sucht sich einen Markt mit viel Optimierungspotenzial und schafft dort für den Kunden das beste Angebot. Aktuell schreitet Amazon vor allem in den Bereichen Unterhaltung, Lebensmittel und Einzelhandel vor, um dort zum besten und schnellsten Anbieter zu werden. Ein Beispiel dafür ist Amazon Luna, eine neue Gamingplattform, die wie Amazon Prime funktioniert und Nutzern gegen eine monatliche Gebühr eine Vielzahl von Spielen zur Verfügung stellt. Es spricht also vieles für Wachstum und auch Jeff Bezos ist zuversichtlich, dass diese Kurve in Zukunft nicht abflacht. Das bringt er mit folgendem Zitat in seinem letzten Aktionärsbrief zum Ausdruck.
„Die Welt wird immer versuchen, Amazon normaler zu machen — uns mit unserer Umwelt ins Gleichgewicht zu bringen. Es wird kontinuierliche Anstrengungen erfordern, aber wir können und müssen besser sein als das. […] Es bleibt Tag 1.“
Jeff Bezos (übersetzt)
Umsatz von Amazon nach Geschäftssegmenten
Entwicklung von 2017 bis 2020 (Weltweit)
Amazon war in seinen Gebieten schon immer Vorreiter. Mit Prime-Versand wurde der Online-Handel revolutioniert, Amazon Kindle war der erste E-Reader, Alexa eine der besten Sprachsteuerungen und mit Amazon GO wurden erstmals Supermärkte ohne Kassen eröffnet. Jeff Bezoz Statement “Es bleibt Tag 1” ist also durchaus ernst gemeint und zeigt, dass Amazon seine Start-up Mentalität noch lange nicht verloren hat. Doch auch wenn einiges für weiteres Wachstum spricht, ist eine Investition in Amazon-Aktien nicht gleich sinnvoll.
Ab wann in Aktien investieren?
In einzelne Aktien zu investieren gehört zu den Aufgaben eines aktiven Investors. Das bedeutet, einzelne Unternehmen werden manuell recherchiert, analysiert und in Form von einzelnen Aktien eingekauft. Finanzielle Bildung ist also das A und O, wenn man in einzelne Aktienwerte investiert (Stockpicking). Andernfalls investiert man blind in irgendwelche Trends und überlässt seine Finanzen mehr oder weniger dem Glück. Erst wenn man sich ein breites Wissen über Finanzen, Wirtschaft, Unternehmertum und Persönlichkeitsentwicklung angeeignet hat, sollte man mit dem Erfahrungsaufbau beginnen und erstmal kleine Beträge in Aktien oder Optionsscheine investieren.
Wichtig: Optionsscheine sind Wertpapiere für erfahrene Trader und unterliegen einem deutlich höheren Verlustrisiko (z.B. Hebenzertifikate). Daher solle man diese Form der Investition wirklich nur zu Übungszwecken nutzen und keine hohen Beträge investieren. Von binären Optionen und CFDs ist abzuraten.
Nachdem man sich allgemeines Finanzwissen angeeignet hat, sollte dieses noch spezifiziert werden. Wirtschaft, Unternehmertum und Börse sind dabei die wichtigsten Themen. Ein tiefes Verständnis über positive und negative Faktoren auf den Aktienkurs ist dabei besonders wichtig. So kann man vorausschauend handeln, im richtigen Moment ein- und aussteigen und behält immer die rationale Kontrolle über das investierte Kapital. Eine gute Anlaufstelle für die Aneignung von Fachwissen im Finanzbereich ist AlleAktien.
Neben Wissen spielt auch das verfügbare Kapital eine wichtige Rolle. Wer nämlich nur kleine Beträge oder einmalig einen etwas höheren Betrag zur Verfügung hat, sollte sich eventuell erstmal um die Erhöhung des Einkommens kümmern. Aktien sind eine sehr langfristige Möglichkeit, Kapital zu vermehren. Je weniger man also investiert, desto länger dauert es, bis sich ein relevanter Betrag angehäuft hat. Im Januar 2018 lag der Amazonkurs bei etwa 1.000 €. Innerhalb von vier Jahren hat sich der Betrag also etwa verdreifacht. Zweifellos eine gute Bilanz, aber noch längst kein Vermögen. Investitionen in Aktien sind vor allem dann sinnvoll, wenn man ein hohes Einkommen hat, einen relevanten Betrag investieren kann und nicht auf das Geld angewiesen ist. Drei Voraussetzungen, die nicht unbedingt auf jeden zutreffen.
Die erste Aufgabe auf dem Weg zu finanziellen Freiheit ist also die Erhöhung des Einkommens. Dafür gibt es unzählige Möglichkeiten, wie zum Beispiel eine Gehaltserhöhung, ein Minijob oder ein eigenes Unternehmen bzw. auch eine nebenberufliche Selbstständigkeit. Die Vorteile am eigenen Unternehmen sind, dass das Einkommen mit der Zeit exponentiell steigt und man auf lange Sicht deutlich mehr Kapital zur Verfügung hat, als wenn man als Angestellter arbeitet. Natürlich gibt es in manchen Firmen auch unlimitierte Gehaltsmöglichkeiten (z.B. Vertrieb oder Intrapreneurship), in der Regel tauscht man im Angestelltenverhältnis jedoch immer Zeit gegen Geld.
Neben dem aktiven Investieren gibt es noch passives Investieren. Wer nur einen geringen Sparbetrag zur Verfügung hat und trotzdem in seine eigene Zukunft investieren möchte, kann das mit sogenannten ETFs tun. Dabei handelt es sich um Sparpläne, mit denen man direkt in ganze Branchen, Länder oder Märkte investieren kann, ohne einzelne Aktien kaufen zu müssen. Ein ETF bildet also den Kurs mehrerer Unternehmen ab. Die Vorteile an ETFs sind, dass man bereits mit einem sehr geringen Betrag starten kann und das Risiko auf verschiedene Unternehmen verteilt. Trotzdem sollte man sich gut informieren, denn auch ETFs unterliegen Kursschwankungen, die sich besonders bei größeren Krisen bemerkbar machen. Weitere Möglichkeiten im passiven Bereich sind Fonds oder die Abgabe der Verantwortung an einen Vermögensverwalter.
Einkommen erhöhen mit Amazon – Möglichkeiten
Wie in der Einleitung schon erwähnt, gibt es viele Möglichkeiten, sich mithilfe von Amazon ein zusätzliches Nebeneinkommen aufzubauen oder ganz in die Selbstständigkeit zu wechseln. Denn der Verkauf eigener Produkte über Amazon ist definitiv ein lukrativer Weg in kurzer Zeit sein Geld zu vermehren. Amazon ist eine Verkaufsplattform, die sich besonders gut für Dritthändler eignet, die mit verhältnismäßig wenig Aufwand ein großes Publikum erreichen wollen. Mittlerweile gibt es mehr als 1,9 Mio. Unternehmen, die ihre Waren auf Amazon verkaufen und damit fast 60 % des Einzelhandelsumsatzes über die Plattform ausmachen.
Dieses Wachstum kann man sich zunutze machen, indem man selbst Händler wird und ein Produkt auf dem Marktplatz anbietet. Dafür braucht es nichts weiter als ein angemeldetes Gewerbe, etwas Startkapital und Zeit. Der Handel auf Amazon wird häufig auch als Amazon FBA bezeichnet (Fulfillment by Amazon). Händler können ihre Produkte über das FBA Programm direkt bei Amazon lagern, und von Mitarbeitern vor Ort verpacken und per Prime-Versand verschicken lassen. Das erspart enormen logistischen Aufwand und steigert das Kundenvertrauen, da das Angebot mit einem Prime-Symbol versehen ist, und der Support bezüglich Lieferung und Retouren von Amazon übernommen wird.
Bei einer Gründung im E-Commerce mit eigener Verkaufsseite fallen viele Aufgaben an, die sehr kapital- und zeitintensiv sind. Dazu gehören u.a. die Erstellung eines eigenen Online-Shops, Kundengewinnung und Marketing sowie logistische Aufgaben. Bei einer Gründung ohne viel Startkapital ist das kaum machbar. Wer hingegen zunächst auf Amazon setzt und dort eine Marke aufbaut, profitiert von den Ressourcen eines der größten Unternehmen der Welt. Dazu gehören Reichweite, Kundenvertrauen, gute Versandkonditionen und eine funktionierende internationale Infrastruktur. Aber wie genau funktioniert Amazon FBA eigentlich?
Amazon FBA Ablauf
An erster Stelle steht die Produktrecherche. Dabei recherchiert man mit Tools nach geeigneten Produkten innerhalb von Amazon. Das Tool zeigt einem an, wie hoch die Nachfrage, das Angebot und die monatlichen Suchanfragen für ein bestimmtes Produkt sind. Das Ziel ist es, passende Produkte zu finden, die trotz schlechter Optimierung oder schlechten Bewertungen hohe Umsätze erzielen. Entscheidungen werden also immer anhand von konkreten Daten getroffen, was das Risiko einer Fehlinvestition stark minimiert.
Sobald man sein potenzielles Produkt gefunden hat, wird dieses auf bestehende Patente und Zertifikate überprüft. Bei Zertifikaten handelt es sich um EU-Sicherheitsrichtlinien, die für den Verkauf innerhalb Deutschlands eingehalten werden müssen. Klingt erstmal kompliziert, ist aber sehr schnell erledigt. Informationen zum genauen Workflow beider Themen gibt es hier: Patentrecherche & Zertifikatsrecherche. Hat man sich mal für ein Produkt entschieden, geht es an die Entwicklung von Alleinstellungsmerkmalen. Auch dieser Arbeitsschritt ist rationalisiert, indem man sich schlechte Bewertungen der Konkurrenz anschaut und die erwähnten Mängel ausbessert. Somit ist das eigene Produkt automatisch besser, als das der Konkurrenz.
Geeignete Hersteller findet man vor allem in Deutschland, Europa und Asien. Gerade am Anfang ist Asien bzw. China eine gute Anlaufstelle, da man seine individuellen Produkte dort bereits ab geringen Mengen und einem günstigen Einkaufspreis produzieren lassen kann. Geeignete Seiten für die Herstellersuche sind z.B. Alibaba oder WLW. Neben einer guten Kommunikation und einem fairen Einkaufspreis, ist vor allem die Produktqualität das entscheidende Kriterium, wenn man sich für einen Hersteller entscheidet. Wenn die Qualität nicht stimmt, wird sich das Produkt langfristig nicht durchsetzen können.
Nach der Produktion wird ein Logistiker beauftragt, der die Waren von China nach Deutschland importiert und verzollt. Aufgrund der Kosten wird meistens der Schiffstransport gewählt, der etwa 25-35 Tage in Anspruch nimmt. Damit man sich schonmal um die Produktfotos kümmern kann, sendet der Hersteller am besten ein Produkt per Flugzeug. Die Fotos haben mitunter den größten Einfluss auf die Conversion Rate und sollten daher immer von einem professionellen Produktfotografen gemacht werden.
Sobald die Fotos fertig sind, kann das Listing erstellt werden. Dafür wird eine Keywordrecherche durchgeführt, über welche die wichtigsten Suchbegriffe zum eigenen Produkt ermittelt werden. Diese werden anschließend in das Listing integriert, damit einen der Algorithmus richtig einordnet und das Angebot der gewünschten Zielgruppe ausspielt. Sobald das Produkt eingelagert wurde, können über Amazon PPC Werbekampagnen erstellt werden, die das Produkt ganz oben in den Suchergebnissen erscheinen lassen. Das Amazon-Tester Programm Vine ermöglicht den Aufbau von 30 verifizierten Rezensionen.
Es ist nicht unüblich, dass sich Produkte auf Amazon rund 10-20 Mal pro Tag verkaufen und fünfstellige Umsätze generieren. Sobald man sein erstes Produkt sicher auf dem Markt platziert und seinen Lagerbestand langfristig gesichert hat, kann man sich an das zweite Produkt machen und dieses mit den Gewinnen des ersten Produkts finanzieren. So geht es immer weiter, bis man sich ein hohes Einkommen durch Cashflowprodukte oder eine richtige Marke aufgebaut hat. Welche Erfolge über Amazon FBA möglich sind, zeigt z.B. die Marke SNOCKS, deren Gründer mit dem Verkauf von Socken über Amazon gestartet haben und mittlerweile Jahresumsätze in Millionenhöhe erwirtschaften.
Ein FBA-Unternehmen lässt sich bereits mit 3.000 € starten und kann in 1-2 Jahren zu einem monatlichen Gewinn im fünfstelligen Bereich führen. Das sind Summen, die das Resultat einer ähnlich hohen Investition in Amazon Aktien bei weitem übertreffen. Dazu kommt, dass der Aktienkauf von einem einzigen Unternehmen ein hohes Risiko birgt, da das Portfolio nicht diversifiziert ist. Wer trotzdem wissen möchte, wie man eine Amazon Aktie bzw. Aktien kauft, findet im nächsten Abschnitt eine genaue Anleitung zu diesem Thema.
Amazon Aktie kaufen – Anleitung
Da man sich vor einem Aktienkauf bereits mit dem Thema auskennen sollte, wird in diesem Artikel nicht näher auf Aktien und Börse allgemein eingegangen. Wer sich noch kein Grundwissen zu diesen Themen angeeignet hat, findet im Aktien-Artikel eine allgemeine Übersicht zu allen relevanten Themen und kann sich von dort ausgehend tiefer in die Thematik einsteigen. In diesem Artikel dreht es sich ganz um die Praxis.
Um Aktien zu kaufen, braucht man ein Depot bei einem geeigneten Broker, also einer Bank. Davon gibt es mittlerweile sehr viele, die jeweils unterschiedliche Vor- und Nachteile haben, was die Auswahl eines geeigneten Anbieters etwas erschwert. Die verschiedenen Broker unterscheiden sich vor allem aufgrund ihres Kostenmodells und der vorhandenen Produktauswahl. Sollte der gewählte Broker irgendwann nicht mehr den eigenen Vorstellungen entsprechen, kann man seine Aktien auch jederzeit auf ein anderes Depot transferieren.
Für die Eröffnung eines Depots eignen sich besonders Online-Banken, da diese in der Regel deutlich günstiger sind. Zusätzlich ist die Anmeldung sehr einfach und in wenigen Schritten erledigt. Alle gängigen Broker hier zu vergleichen würde den Rahmen deutlich sprengen und auch eine konkrete Empfehlung ist kaum möglich, da jeder Broker unterschiedlichen Kundenanforderungen gerecht wird. Hier ist es also wichtig, sich selbst zu informieren und verschiedene Anbieter zu vergleichen. Gängige Plattformen sind z.B. Trade Republic, Scalable Capital, OnVista oder Comdirect.
Um eine Aktie zu kaufen, muss man sich Geld auf das Depot überweisen. Das funktioniert wie eine normale Überweisung, da ein Depot wie ein Bankkonto funktioniert. Nachdem das Geld angekommen ist, kann man direkt eine Aktie kaufen. Dafür sucht man auf Google erstmal nach der entsprechenden Aktie und lässt sich z.B. von Finanzen.net die weiteren Details anzeigen. Wichtig ist hier besonders die WKN Nummer, anhand derer man Aktien eindeutig identifizieren kann.
Die WKN Nummer plus die Menge der gewünschten Aktien gibt man nun in das Suchfeld seines Brokers ein und bekommt die entsprechenden Angebote direkt ausgespielt. Aktien lassen sich meistens bei verschiedenen Handelspartnern kaufen, deren Angebote leicht variieren. Deshalb sollte man vor dem Kauf unbedingt die Gebühren und den sogenannten Spread überprüfen. Beim Spread handelt es sich um die Differenz zwischen Briefkurs und Geldkurs. Der Briefkurs ist der Betrag, den man tatsächlich für die Aktie bezahlt, also der genaue Verkaufspreis der Bank. Der Geldkurs ist der Betrag, den die Bank aktuell für einen Rückkauf der Aktie zahlen würde. Wenn der Briefkurs also bei 100 € und der Geldkurs bei 90 € liegt, würde man bei einem direkt aufeinanderfolgenden Kauf und Verkauf, 10 € Verlust machen (die Höhe des Spreads). So sichert sich die Bank ab, bei einem direkten Rückkauf kein Verlustgeschäft zu machen.
Wie man sieht, ist der Spread bei obigem Beispiel überall ziemlich gering. Wenn man zu außerbörslichen Zeiten, also am Wochenende oder Nachts handelt, ist der Spread in der Regel etwas höher, da die Banken ein etwas höheres Risiko eingehen. Auch die Gebühren können sich je nach Partner unterscheiden, sofern keine pauschale Gebühr (wie z.B. bei Trade Republic) festgelegt wurde. Oft lohnt es sich allein wegen der Gebühren nicht, einzelne Aktien zu kaufen. Wenn man z.B. 7 € für den Kauf und 7 € für den Verkauf bezahlt, muss die Aktie um insgesamt 14 € steigen, damit man überhaupt bei null rauskommt. Kauft man hingegen 14 Aktien, reicht ein Kursanstieg von 1 €. Am besten also immer durchrechnen, ob eine Transaktion zu den entsprechenden Kosten sinnvoll ist.
Amazon Aktien über ETFs kaufen
Viele Anleger, die noch nicht genug Kapital für den Kauf von Einzelaktien zur Verfügung haben, setzen auf sogenannte ETFs. Das sind Wertpapiere, die den Kurs von ganzen Indizes, Märkten oder Regionen wiedergeben. Ein DAX ETF repräsentiert beispielsweise das Wachstum der 40 größten Unternehmen in Deutschland. Somit streut man sein Kapital auf verschiedene Unternehmen, was das Risiko eines Verlustes minimiert. Andererseits geht es mit dem Wachstum etwas langsamer voran und größere Krisen wirken sich stärker auf die Kursentwicklung aus.
Es gibt drei verschiedene Arten von ETFs: Bei der vollständig physischen Abbildung investiert eine Gesellschaft in alle Unternehmen, die der ETF abbildet. Der Wert der Gesellschaft ergibt sich also aus den erworbenen Aktien. Die Gesellschaft bringt nun ein eigenes Wertpapier heraus (den ETF), dessen Wert sich am Gesellschaftswert (dem Aktienvermögen) orientiert. Beim sog. Sampling investiert die Gesellschaft nicht in alle Unternehmen, sondern in die, mit dem größten Einfluss auf die Performance. Wenn es also 100 große und 50 kleine Unternehmen in einem Index gibt, investiert die Gesellschaft im gleichen Verhältnis, also z.B. in 10 große und 5 kleine Unternehmen. Die dritte Option, ein Swap basierter ETF, ist etwas komplexer und wird im Artikel zu Aktien & ETFs genauer erklärt.
ETFs werden in der Regel über einen Sparplan bespart. Das bedeutet, man stellt einen Dauerauftrag ein und zahlt jeden Monat einen festen Betrag. So kann man seine Investitionen automatisieren und bereits ohne viel Kapital langfristig viel bewirken. Später, wenn einem mehr Geld zum Investieren zur Verfügung steht, kann man sich auch ganz auf passives Investieren konzentrieren und bei dem Aufbau eines ETF-Portfolios bleiben. Eine Methode, die auch von einigen bekannten Investoren umgesetzt wird.
Auch wenn es nur 20 € sind, eine langfristige Investition in einen ETF ist immer noch besser, als überhaupt nicht zu investieren. Investiert man beispielsweise 30 Jahre lang jeden Monat 20 €, ergibt sich ein Endkapital von knapp 16.000 € (bei einer konservativen Rendite von 5 %). Bei 40 Jahren sind es sogar fast 30.000 €. Das heißt, wenn man bereits mit 20 Jahren anfängt und 47 Jahre lang bei 20 € bleiben würde, hätte man zu Beginn der Rente 43.000 €.
Tipp: Mit dem Zinseszinsrechner von Finanzfluss kann man sich die Auswirkung des Zinseszinseffekt auf seine Anlage im Laufe der Zeit ausrechnen.
Wenn man also mithilfe eines ETFs von Amazons Wachstum profitieren möchte, braucht man einen ETF, der zum großen Teil in Amazon investiert ist bzw. Branchen bedient, in denen Amazon noch viel Wachstumspotenzial hat. Bevor man jedoch irgendeinen ETF nimmt, nur weil dieser viele Anteile in Amazon hat, sollte man sich gut mit den Merkmalen des ETFs beschäftigen. Es gibt zum Beispiel ETFs mit Hebel sowie verschiedenen Replikationsmethoden, Gebühren, Fondsgrößen (Auswirkung auf Risiko) und Ausschüttungen. Wie man einen ETF unter Betrachtung all dieser Aspekte analysiert und aussucht, wird ebenfalls im Artikel zu den Aktien besprochen.
Die folgenden ETFs beinhalten alle Amazon als große Position. Dabei handelt es sich um keine Investitionsempfehlung, sondern lediglich eine Aufzählung von verschiedenen ETFs, die rein aufgrund ihrer Beteiligung in Amazon ausgesucht wurden. Die Analyse der wichtigsten Merkmale sowie die endgültige Investmententscheidung bleibt jedem selber überlassen.
- iShares S&P 500 Consumer Discretionary Sector UCITS ETF (Acc)
- WKN: A142NV
- Amazon: 32,33 %
- Factsheet
- Xtrackers MSCI USA Consumer Discretionary UCITS ETF 1D
- WKN: A1W9KB
- Amazon: 30,55 %
- Factsheet
- SPDR S&P US Consumer Discretionary Select Sector UCITS ETF
- WKN: A14QBY
- Amazon: 21,33 %
- Factsheet
- iShares Nasdaq 100 UCITS ETF (DE)
- WKN: A0F5UF
- Amazon: 7,78 %
- Factsheet
- Lyxor Nasdaq-100 UCITS ETF – Acc
- WKN: LYX00F
- Amazon: 7,83 %
- Factsheet
Sobald man sich für einen ETF entschieden hat, kann dieser über einen entsprechenden Broker bespart werden. Auswahl und Kosten sind aber nicht bei jeder Bank gleich. Trade Republic, Scalable Capital, Flatex und ING DIBA bieten beispielsweise eine große Auswahl an kostenlosen Sparplänen an, während Smartbroker, Postbank, Comdirect oder OnVista deutlich weniger und auch kostenpflichtige Angebote zur Verfügung stellen. Besonders schlecht im Vergleich schneiden Sparkasse und Targobank ab. Die Einrichtung eines Sparplans ist relativ unkompliziert und sofern man bereits ein Depot hat, in wenigen Minuten erledigt.
Fazit – In Amazon investieren
Geld frühzeitig zu investieren ist immer eine gute Sache, denn solange Kapital auf dem Konto liegt, hat es keinen Nutzen und verliert sogar an Wert. Bevor man jedoch willkürlich in Aktien, ETFs oder Geschäftsideen investiert, sollte man sich ausführlich mit den jeweiligen Themen beschäftigen und keine emotionalen bzw. unüberlegten Entscheidungen treffen.
Das bedeutet, sich finanzielle Bildung anzueignen. Erst grundlegend, dann spezifisch. Man wird lernen seine Finanzen zu strukturieren, sein Einkommen zu erhöhen und schlussendlich auch, wie man den Teil des höheren Einkommens, den man nicht zum Leben braucht, langfristig in Aktien oder andere Vermögenswerte investieren kann.
Finanzielle Bildung und Erhöhung des Einkommens laufen parallel und ergänzen sich gegenseitig. Denn je mehr Bildung man hat, desto mehr Chancen kann man erkennen und umsetzen. In fachlicher Sprache nennt man das Humankapital. Bildung ist also ebenfalls ein Investment und langfristig vermutlich sogar das, mit der besten Rendite.
Um sein Einkommen langfristig exponentiell zu erhöhen, bietet Amazon viele attraktive Möglichkeiten. Die wahrscheinlich aussichtsreichste davon ist Amazon FBA. Wer Produkte über Amazon verkauft, profitiert von den Ressourcen eines riesigen Unternehmens, dem wahrscheinlich stärksten Kundenvertrauen und hohen Traffic & Conversion Werten.
Amazon Unternehmen sind ebenfalls sehr beliebt bei Investoren und lassen sich, sofern einige profitable Produkte im Portfolio vorhanden sind, für hohe Beträge verkaufen. Schon öfter sind FBA Unternehmen für Millionenbeträge verkauft worden. Das Potenzial von FBA ist demnach ziemlich hoch und ein idealer Startpunkt für langfristigen Vermögensaufbau.
FAQ – Häufig gestellte Fragen
Es gibt diverse Möglichkeiten, sein Geld in Amazon oder mit Amazon zu investieren. Wer überschüssiges Kapital langfristig in Amazon investieren möchte, kann ganze Aktien oder ETFs mit großem Amazon Anteil kaufen bzw. besparen. Wer sein Einkommen durch die Gründung eines lukrativen Unternehmens steigern möchte, hat mit Amazon FBA, KDP oder MBA gute Möglichkeiten dazu.
Amazon Aktien und ETFs gibt es bei so gut wie jedem Broker. Vor der Broker Auswahl sollte man jedoch auf die Gebühren und die Angebotsauswahl schauen.
Eine Amazon Aktie kostet mehrere tausend Euro. Es ist jedoch möglich, bereits ab kleineren Summen von ca. 25 € pro Monat, Sparpläne einzurichten, die einen ETF mit hohem Amazon Anteil oder Amazon als Unternehmen besparen.