Amazon PPC Kampagnen schalten: Ultimativer Guide 2024

Lerne, wie PPC Werbung auf Amazon funktioniert und wie du das Maximum aus deinen Anzeigen herausholst. Optimiere die wichtigsten Hebel für die Performance und hebe deine Verkäufe auf das nächste Umsatzlevel!
Amazon PPC
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Lesezeit 15 Minuten

Amazon PPC ist eine Möglichkeit Produkte auf Amazon zu bewerben, die Sichtbarkeit zu verbessern und dadurch die Verkäufe zu steigern. Genutzt wird PPC mitunter für beim erfolgreichen Launch von neuen Produkten. Mit der richtigen PPC-Strategie lassen sich aber auch langfristig die Verkaufszahlen steigern, Gewinne erhöhen und die Marktdominanz steigern.

PPC steht für: Pay per Click. Das bedeutet, du bezahlst einen bestimmten Betrag an Amazon, wenn ein Kunde durch deine Werbeanzeige auf dein Produkt klickt. Durch Amazon PPC hast du die Möglichkeit, für eine maximale Sichtbarkeit zu sorgen, die die Kaufwahrscheinlichkeit deutlich erhöht. Anstatt erst auf der zweiten oder vierten Seite der Suchergebnisse angezeigt zu werden, kannst du dein Produkt ganz zu Beginn platzieren und so die Kaufwahrscheinlichkeit deutlich erhöhen.

Ohne das Schalten von PPC Werbung wird dir die Konkurrenz immer einen Schritt voraus sein und es wird schwierig für dich, dein Listing an die Spitze der Suchergebnisse zu bringen. Durch mehr Verkäufe steigt nämlich auch dein organisches Ranking und du wirst vom Algorithmus als immer relevanter eingestuft.

Welche Strategie funktioniert hier 2024 am besten? Wie hoch setze ich ein Gebot? Was mache ich, wenn ich nichts verkaufe, aber viel bezahle? 

Fragen wie diese, spielen am Anfang eine große Rolle. In den folgenden Abschnitten bekommst du einen Überblick über PPC und lernst, wie du die Werbemöglichkeit am besten für dich nutzt. Anschließen bekommst du Schritt für Schritt erklärt, wie du eine erfolgreiche Kampagne aufsetzt und bei der  Optimierung vorgehst.

So funktioniert Amazon PPC

Amazon PPC

Wie oben angesprochen funktionieren die PPC Anzeigen durch ein sogenanntes Pay-Per-Click-Modell. Das heißt, wenn ein Kunde auf eine Werbeanzeige klickt, wird dieser Klick dem Werbetreibenden berechnet. Und eben auch nur dann.

Die Höhe unseres Klickpreises ist von der Höhe des Gebots für das jeweilige Keyword (Suchbegriff) abhängig. Mit dem Gebot legen wir selber fest, wie viel wir bereit sind für einen Klick zu bezahlen. Aufgrund des PPC Auktionssystems wird das Gebot aber nie erreicht. 

Die Anzeigenplätze werden durch die sogenannte Zweitpreisauktion vergeben. Das bedeutet, dass der Höchstbietende das Gebot des Zweitplatzierten zahlt, der Zweitplatzierte das Gebot des Drittplatzierten zahlt etc. Zum Beispiel, wenn der höchstbietende 1,52€ bietet und der zweitplatzierte ein Gebot von 1,37€ abgibt, zahlt der höchstbietende 1,37€ pro Klick und erhält den Platz.

Je höher du bietest, desto höher ist natürlich die Wahrscheinlichkeit, dass du den Werbeplatz erhältst. In kompetitiven Märkten (bspw. Springseil) kann ein Klick jedoch ziemlich teuer werden. Viele Seller bieten hier auf ähnliche Suchbegriffe, um den Kunden bestmöglich ausgespielt zu werden. In kleinen Nischen sind die Klickpreise meistens ziemlich günstig ist. 

Damit du deine Kosten im Überblick behältst, kannst du jeder Werbekampagne ein Tagesbudget zuweisen. Das ist also der Maximalbetrag, den du bereit bist, an einem Tag insgesamt auszugeben. 

Während deine PPC Kampagnen laufen, kannst du genau nachverfolgen, welches Keyword welchen Umsatz erzielt und welche Kosten erzeugt hat und dementsprechend die Gebote senken oder erhöhen. Hier sprechen wir über die Optimierung. Auch hier gibt es einiges zu beachten. Dazu aber später mehr!

Da Amazon PPC Kampagnen verschiedene Funktionen bieten, erstelle immer mehrere Kampagnen, die nach und nach optimiert werden. Dabei werden die Kampagnen mit der Zeit immer besser ausgespielt und für dich profitabler. Wie genau das funktioniert, lernst du in den nächsten Abschnitten!

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1.) Erfolgreiche Amazon PPC Kampagnen erstellen

Damit deine erste PPC Kampagne auch Ergebnisse liefert und nicht nur Geld verbrennt, sollte dein Listing ein paar Voraussetzungen erfüllen. 

  • Bewertungen: Wenn dein Angebot noch überhaupt keine Bewertungen aufweisen kann, ist es unwahrscheinlich, dass Kunden auf dein Produkt klicken und es anschließend kaufen. Sorge also dafür, dass du ein einige gute und aussagekräftige Bewertungen auf deinem Produktlisting hast. 
  • Keywords: Je höher die Relevanz zwischen deinem Produkt und den Suchbegriffen ist, desto besser wird deine Kampagne ausgespielt. Das liegt daran, dass Amazon immer auf die Customer-Experience schaut und dem Kunden die relevantesten Produkte anzeigen will. Wenn es sich bei deinem Produkt z.B. um eine Knoblauchpresse handelt und du Werbung für Küchengerät schaltest, wirst du unter diesem Keyword deutlich seltener ausgespielt, als unter dem Suchbegriff Knoblauchpresse. 
  • Conversion Rate: Die Conversion Rate beschreibt das Verhältnis zwischen Besuchern und Käufern. Wenn du 100 Besucher hast, von denen 10 dein Produkt kaufen, liegt die Conversion Rate bei 10 %. Eine  hohe Conversion Rate ist für eine gute Performance deiner Kampagnen essenziell. Um diese  zu erreichen, solltest du dein Listing so gut es geht optimiert haben. Wie du das machst, erfährst du in diesem Blogartikel: In 5 Schritten zum perfekten Amazon FBA Listing.

Keywordrecherche

Bei der Keywordrecherche geht es darum, so viele relevante Suchbegriffe wie möglich zu finden. Darunter fallen alle Suchbegriffe, mit denen ein Kunde nach deinem Produkt suchen könnte. Wenn dein Listing bereits erstellt ist, hast du deine Keywordrecherche wahrscheinlich schon erledigt. Wenn du dir bezüglich deiner Keywords noch nicht sicher bist, schau unbedingt bei diesem Artikel vorbei. Hier findest du eine exakte Anleitung: Amazon SEO Guide.

Wenn du deine Keywordrecherche ohne ein Tool mit der Angabe zum Suchvolumen durchgeführt hast, sortiere deine Liste nach folgenden Kategorien:

  • Fatheads: 5-10 relevante Keywords für dein Produkt (Bsp. Fernseher) 
  • Tails: Beschreibende Keywords für das Produkt (Bsp. Fernseher schwarz) 
  • Longtails: Detaillierte Keywords (Bsp. Fernseher Samsung schwarz 40’’)

Am Ende solltest du etwa 200-1000 Keywords haben. Tools, die du nutzen kannst, sind z.B Sonar (kostenlos) oder Helium10 (kostenpflichtig, aber besser).

Lege hierfür am besten eine Tabelle an und sortiere alle Keywords nach den obigen Kriterien. Nachdem du alle Keywords zu deinem Produkt hast, solltest du noch einmal aussortieren und irrelevante oder falsche Keywords entfernen. Es könnte sein, dass dir ein Tool bei deiner Suche nach z.B Handyhülle, das Keyword Handyhülle wasserdicht liefert. Wenn deine Handyhülle aber nicht wasserdicht ist, können Kunden später irritiert sein, wenn dein Produkt trotz dessen in den Suchergebnissen auftaucht und die Kaufwahrscheinlichkeit ist gering.

Targeting Möglichkeiten

amazon ppc kampagnen schalten

Wie du gleich sehen wirst, hast du mit Amazon PPC unterschiedliche Möglichkeiten, deine Anzeigen auszurichten. Aus diesem Grund werden Werbeanzeigen über Kampagnen erstellt, denen individuelle Produkte und Werbeziele zugeordnet werden können. Da man bei Amazon PPC nicht nur eine Kampagne schaltet, ist es wichtig, eine Struktur zu haben und die Kampagnen richtig zu benennen. Sonst kommst du später in der Optimierung durcheinander.

Jeder Kampagne muss eine Ausrichtung zugeordnet werden. Anhand der Ausrichtung wird festgelegt, wo deine Anzeige überhaupt geschaltet wird.

  • Keyword Targeting: Amazon schaltet Werbung auf unsere Keywords 
  • Product Targeting: Amazon schaltet Werbung bei der Konkurrenz
  • Category Targeting: Amazon schaltet Werbung in Kategorien 

Kampagnen kannst du entweder manuell oder automatisch schalten. Bei einer manuellen Kampagne entscheidest du, auf welche Keywords, Produkte oder Kategorien geschaltet wird. Bei einer automatischen Kampagne übernimmt Amazon die Auswahl und richtet deine Anzeigen automatisch aus (das ist nicht zwingend die besser Option!).

Keyword Typen

Zusätzlich zu den Ausrichtungen kann man noch die  Match Types einstellen. Mit den Match Types legen wir fest, wie breit Amazon unsere Werbunganzeigen ausspielen darf. Amazon unterscheidet in drei Match Types: Exakt, Phrase und Breit:

  • Exakt: Amazon spielt deine Werbung nur auf die exakt von dir gewählten Keywords aus. Kleine Abweichungen, wie etwa Umlaute, Groß- oder Kleinschreibung, Singular- und Pluralformen werden von Amazon automatisch ergänzt. Auch kleine Rechtschreibfehler werden korrigiert.
  • Phrase: Deine Anzeige wird ausgespielt, wenn in der Suchanfrage des Kunden eine von dir gewählte Phrase (Keyword aus mind. 2 Wörtern) in gleicher Reihenfolge verwendet wird. Wenn du zum Beispiel auf die Phrase “Geldbörse Herren” Werbung schaltest, bekommt ein Kunde auf der Suche nach “Geldbörse Herren Schwarz” oder “Schwarze Geldbörse Herren” deine Anzeige ausgespielt, wenn man Phrase als Ausrichtung wählt. 
  • Breit: Deine Werbeanzeige wird beim Übereinstimmungstyp “Breit” allen Personen angezeigt, die das hinterlegte Keyword in beliebiger Reihenfolge in ihrer Suchanfrage verwenden. Wenn du z.B. das Keyword Geldbörse hinzufügst, wirst du z.B. auch für Geldbörse Damen, Geldbörse Herren oder schwarze Geldbörse ausgespielt.

Welche Strategie ist die richtige für dich? 

Bei Amazon PPC solltest du immer einer festen Strategie folgen. Diese beruht auf einer Kampagnenstruktur, welche du einmal erstellst und abgesehen von Optimierungen innerhalb der Kampagnen nicht weiter veränderst.

Bei all diesen Möglichkeiten gibt es natürlich Unmengen an Strategien und Varianten, die auf Amazon funktionieren. Wichtig ist, dass du deine Strategie nicht ständig wechselst, da PPC eine langfristige Angelegenheit ist, die auf gesammelten Daten und Entscheidungen fundiert. Um das maximale aus PPC herauszuholen, solltest du alle Möglichkeiten zur Targetierung von Anzeigen nutzen. 

Im nächsten Abschnitt erhältst du eine 1:1 kopierbare Kampagnenstruktur, die sich mittlerweile sehr gut bewährt hat. Aber Achtung: Auch wenn du die Kampagnenstruktur so übernehmen kannst, müssen Suchbegriffe, Gebote und Tagesbudget deinem Angebot individuell angepasst werden. 

Beispiel einer Kampagnenstruktur (Amazon PPC):

  • 1 – 3 mal exakt (Keywords)
  • 1 mal breit (Keywords)
  • 1 mal automatisch 
  • 1 mal Produkt-Targeting

Schritt-für-Schritt Amazon PPC Kampagnen erstellen

Anhand der exakten Ausrichtung lernst du jetzt Schritt für Schritt, wie du eine PPC Kampagne erstellst. Man kann dieselbe Anleitung aber auch für die weiteren Kampagnentypen nutzen.

  1. Klicke im Seller Central auf den Punkt Werbung → Kampagnen verwalten
  2. Klicke auf den Button Kampagne erstellen → weiter (Sponsored Products)
  3. Wähle einen Kampagnenname: Bsp. Exakte Ausrichtung 1 „Produktname“
  4. Lege kein Enddatum fest (Amazon PPC sollte kontinuierlich laufen) 
  5. Setze dir ein genaues Tagesbudget. Das ist der Betrag, den du maximal bereit bist, auszugeben. Ein Tagesbudget sollte so ausgewählt werden, dass es nie ganz aufgebraucht wird. Starte beispielsweise damit ein Budget von 20 € zu setzen. Du kannst es jederzeit erhöhen oder senken. 
  6. Wähle den bei den Einstellungen nun die manuelle Ausrichtung aus.
  7. Jetzt hast du die Möglichkeit, deine Gebotsstrategie auszuwählen. Amazon erklärt unter jeder Option schon ziemlich gut, welche Vorteile bzw. Optionen es gibt. Nutze am besten Feste Gebote. So gibst du die Entscheidungen nicht an Amazon ab und behältst die maximale Kontrolle.
  8. Nun benenne die Anzeigegruppe am besten nach deinem Produkt.
  9. Füge dein eigenes Produkt (ASIN) anschließend noch zur Anzeige hinzu. 
  10. Wähle nun bei den Einstellungen die Schlüsselwortausrichtung.
  11. Setze das Standardgebot z.B. auf 1,11 € (du kannst es später senken).  Tipp: Biete ungerade Beträge, da die meisten Verkäufer z.B. 1 € bieten.
  12. Füge in dieses Feld deine wichtigsten Keywords ein. Achte darauf, dass du die Häkchen so setzt, wie im Screenshot.
ppc amazon

13. Bei negativer Keywordausrichtung füge vorerst nichts hinzu.

14. Klicke auf Kampagne starten.

Struktur von PPC Kampagnen

Die erste und wichtigste Kampagne ist nun erstellt und du kannst mit den anderen Anzeigen weiter machen. Hier findest du eine Liste mit allen Kampagnen, die du für maximale Ergebnisse benötigst.

  • Exakte Kampagne: Ein guter Tipp ist es, die wichtigsten Keywords in min. zwei exakte Kampagnen aufzuteilen. Sonst kann es passieren, dass ein Keyword das ganze Budget auffrisst und weniger relevante Keywords nicht mehr ausgespielt werden. Die erste Kampagne hast du mit der obigen Anleitung bereits erstellen können. Wiederhole diesen Prozess noch einmal und füge deine nächsten 20 – 30 wichtigsten Keywords ein.
  • Breite Kampagne: Setze das Häkchen bei Punkt 12 auf Breit und schreibe in das Feld alle Keywords, die du bei deiner Recherche gefunden hast. Setze das Häkchen bei Negative Keywordausrichtung auf Negativ Exakt und füge in dieses Feld deine Hauptkeywords aus den exakten Kampagnen ein. Dadurch werden diese in der breiten Kampagne nicht ausgespielt. Da die breiten Keywords weniger relevant sind, solltest du das Standardgebot bei dieser Kampagne etwas niedriger ansetzen. 
  • Automatische Kampagne: Wähle bei Punkt 6 die Automatische Kampagne aus. Bei der automatischen Kampagne hast du die Möglichkeit, Targeting-Gruppen auszuwählen. Lass am besten alle Gruppen angeschaltet, aber halte das Gebot bei den irrelevanten Ausspielungen niedrig. Setze alle Keywords aus den exakten Kampagnen wieder auf Negativ Exakt.
Gebote für PPC Kampagnen festlegen
  • Produktausrichtung: Wähle bei Punkt 10 Produktausrichtung aus. Nach dem Standardgebot erscheint ein neues Fenster. Klicke auf Einzelne Produkte → Liste eingeben. Füge nun die ASINS deiner Konkurrenz ein. Schütze dich gleichzeitig und schalte Werbung auf dein eigenes Listing.
  • Kategorieausrichtung:  Wähle bei Punkt 10 Produktausrichtung aus.  Klicke in dem Fenster nach dem Standardgebot auf Kategorien → Suche. Wähle nun alle Kategorien aus, unter denen es zumindest eine gewisse Kaufwahrscheinlichkeit für dein Produkt gibt. Setze das Gebot bei den relevanten Kategorien höher als bei den allgemeineren.  

Es ist empfehlenswert, am Anfang das Tagesbudget deiner Amazon PPC Kampagnen eher hochzusetzen und am nächsten Tag zu checken, ob es bei einer Kampagne ganz aufgebraucht wurde. Setze das Budget aber nie höher als du es dir leisten kannst. Gerade am Anfang verbrauchen Kampagnen relativ viel Geld, da sie noch nicht optimiert wurden. 

2.) Amazon PPC Kampagnen optimieren 

Amazon Pay per Click

Der nächste wichtige Schritt ist die Optimierung. Bei der Optimierung geht es darum, schlecht performende Keywords und ASINS auszusortieren bzw. zu bearbeiten und gut performenden Suchbegriffen mehr Reichweite zu geben. 

Die verschiedenen Kampagnentypen sind wie eine Pyramide aufgebaut. Ganz unten befindet sich die automatische Kampagne, die sozusagen den größten Ausspielungsbereich abdeckt. Die breite Kampagne in der Mitte liefert uns schon etwas genauere Ergebnisse und die exakte Kampagne an der Spitze deckt nur eine Handvoll relevanter Keywords ab. Die exakte Kampagne ist dabei die Wichtigste, denn dort sind immer die Keywords enthalten, von denen wir wissen, dass sie eine hohe Kaufwahrscheinlichkeit haben. 

Das Grundprinzip der Optimierung ist, relevante Keywords aus den breiten Kampagnen (Boden und  Mitte der Pyramide) an die Spitze zu verschieben und somit im Laufe der Zeit, immer mehr Keywords in die exakte Kampagne zu bekommen. 

In der automatischen und in der breiten Kampagne werden Variationen unserer Keywords ausgespielt. Das bedeutet, wenn in der breiten Kampagne das Wort Knoblauchpresse sehr gut performed hat, wissen wir nicht, über welchen Suchbegriff die Verkäufe wirklich generiert wurden. Diesen Begriff zu finden ist wirklich wichtig, denn wir können diesen dann in die Exakte Kampagne verschieben und in der breiten Kampagne auf Negativ Exakt setzen damit es nicht doppelt ausgespielt wird. 

Um eine Optimierung richtig durchführen zu können, benötigst du Daten von zwei Wochen. Da Amazon, Verkäufe über PPC manchmal erst 7 Tage nach dem Kauf anzeigt, ist der richtige Optimierungszeitpunkt drei Wochen nach dem Start (Bsp: Kampagnenstart: 01.01.2020 = Optimierung am: 22.01.2020, 12.02.2020, 04.03.2020 usw.).  

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Wichtige Kennzahlen zur Optimierung

Bei der Optimierung kommt es auf bestimmte Metriken an, anhand derer du genau sehen kannst, wie deine Kampagne performed hat. Eine der wichtigsten Kennzahlen für die Optimierung ist dabei der ACoS.

Was bedeutet ACoS?

ACoS ist die Abkürzung für den „Advertising Cost of Sale“. Der Advertising Cost of Sales zeigt an, in welchem Verhältnis die Werbeausgaben zu dem damit erzielten Umsatz stehen. Über den ACoS siehst du also genau, wie profitabel deine Kampagne läuft, also wie viel Umsatz du im Verhältnis zu den Werbeausgaben gemacht hast.

Wenn dein Produkt z.B. 20 € kostet, deine PPC Kampagne 200 € verbraucht hat und darüber 10 Einheiten verkauft wurden, liegt dein ACoS bei 100 % (10 x 20 € = 200 € Umsatz bei 200 € Werbekosten gleich 100 % ACoS).

Im Launch kann es sein, dass der ACoS deiner Kampagnen zunächst relativ hoch ist, da du zunächst testen musst, welche Suchbegriffe wirklich relevant sind und wie hoch die Klickpreise sein müssen. Dein Ziel sollte zunächst ein Break-even ACoS sein. Dieser entspricht genau deiner Marge, wodurch du +/- 0 läufst mit deinen Werbeanzeigen und jeder organische Sale (der also nicht über PPC kommt) Gewinne einbringt. Du Wie du deine Marge berechnen kannst, erfährst du hier: Amazon FBA Produktkalkulation

Weitere wichtige Metriken sind

  • Impressionen: So oft wurde deine Anzeige gesehen.
  • Klicks: So oft wurde auf deine Anzeige geklickt.
  • CTR (Click Through Rate): Klickrate der Anzeige. Beispiel: 100 Impressionen und 50 Klicks ergeben eine CTR von 50 %.

Schritt-für-Schritt Amazon PPC Kampagnen optimieren

Gehe in deinen Kampagnenmanager und begrenze den Zeitraum auf 14 Tage (Startdatum: 21 Tage zurück, Enddatum: 7 Tage zurück). Wichtig ist, dass du die letzten 7 Tage ausblendest. Nun kannst du Schritt für Schritt deine Kampagnen optimieren. Dafür benötigst du die exakten Suchbegriffe der Kunden, sowie den ACoS der jeweiligen Keywords.

  1. Der erste Schritt ist, zu überprüfen, welche Suchbegriffe in deiner breiten und automatischen Kampagne Verkäufe generiert haben. Das kannst du im Menü der Anzeigengruppen im Abschnitt Suchbegriffe herausfinden. 

    Werbung >> Kampagnen verwalten >> Kampagne auswählen >> Anzeigengruppe auswählen >> Suchbegriffe. 

    Nehme dir dafür Stift und Zettel und schreibe dir die Suchbegriffe auf, die Bestellungen generiert haben.  
  2. Du hast nun eine Liste mit den relevanten Suchbegriffen der ersten zwei Wochen. Öffne die Einstellungen der breiten Kampagne und füge alle Keywords hinzu, die in der automatischen Kampagne Verkäufe generieren.

    Kampagnen verwalten >> Kampagne auswählen >> Anzeigengruppe auswählen >> Ausrichtung >> Schlüsselwörter hinzufügen 

  3. Jetzt wiederholst du Schritt 1 bei der breiten Kampagne. Wenn du alle relevanten Keywords gefunden hast, klicke auf Negative Ausrichtung (Setze das Häkchen nur bei Negativ exakt) und füge alle Keywords hinzu, die in der breiten Kampagne auch wirklich Verkäufe generiert haben.
  4. Öffne die automatische Kampagne und klicke auf Negative Ausrichtung. Setze das Häkchen bei Phrase. Füge alle Keywords hinzu, die in der automatischen Kampagne mittlerweile Verkäufe generiert haben. 
  5. Nun fehlt noch die exakte Kampagne. Klicke auf Ausrichtung und füge alle Keywords (exakt) hinzu, die in der breiten Kampagne Verkäufe generieren.
  6. Zuletzt musst du noch die Gebote bei allen Kampagnen optimieren.

    Kampagnen verwalten >> Kampagne auswählen >> Anzeigengruppe auswählen >> Ausrichtung >> Zeitraum auswählen

Bei den manuellen Kampagnen kannst du das Gebot bei bestimmten Keywords niedriger oder höher setzen (je nach ACoS). Bei der automatischen Kampagne kannst du die Gebote nach den verschiedenen Ausrichtungstypen bearbeiten. 

Grundsätzlich gilt: 

  • Keyword hat einen sehr geringen ACoS: Gebot erhöhen 
  • Keyword hat einen sehr hohen ACoS: Gebot senken 
  • Keyword hat keine Umsätze generiert: Suchbegriff entfernen

Amazon PPC Kosten 

Die Kosten von Amazon PPC lassen sich nur sehr schwer verallgemeinern, da du im Endeffekt die volle Kostenkontrolle behältst. Weitere individuelle Faktoren sind Nachfrage, Conversion Rate deiner Bilder und der Preis deines Angebots. Ein gutes Angebot, wird auch gesponsert deutlich besser konvertieren, als ein Angebot, welches zu teuer ist oder keine gute Darstellung hat.

Mit welchen PPC Kosten solltest du rechnen? 

Gerade zum Launch eines Produktes sollte der Fokus auf maximaler Sichtbarkeit deines Produktes liegen. Das Produkt soll als möglichst relevant vom Algorithmus eingestuft werden und dafür ist die Anzahl der Verkäufe der entscheidende Faktor – das erreichst du zum Start besonders durch gesponserte Verkäufe. PPC sollte daher auch nie als Kostenfaktor gesehen werden, sondern viel mehr als Investment in mehr Sichtbarkeit. Durch mehr Sichtbarkeit steigt nämlich automatisch auch das organische Ranking.

Mit der Zeit pendeln sich die Kampagnen durch eine gute Optimierung ein und verbessern sich. Ziel ist es, bei einer smarten Herangehensweise, auch mit deinen gesponserten Verkäufen Gewinne zu erzielen. Keine Angst, Amazon wird dir die Werbekosten nicht von deinem Konto abziehen, da du sowohl mit deinen Kampagnen, als auch organisch Verkäufe generierst, welche die Kosten abdecken sollten. Wenn du ganz sichergehen willst, kannst du dir für den Launch zwischen 300 € und 500 € für Werbung zurücklegen. 

Du solltest PPC immer als eine langfristige Investition sehen. Unser Ziel ist es, Produkte zu verkaufen, um unseren Bestseller Rang (BSR) und die organischen Verkäufe zu pushen.

Amazon PPC Kosten weiter reduzieren

Wie oben schon beschrieben, werden sich durch die Optimierung deiner PPC Kampagnen, die Kosten immer weiter reduzieren. Es gibt aber noch weitere Faktoren, die sich positiv auf deine Werbekosten auswirken. 

Der erste Punkt ist eine gute Conversion-Rate. Amazon bevorzugt Produkt-Listings, die eine hohe Sales Performance im Verhältnis zu den Klicks aufweisen können. Das bedeutet, auch Conversion-Rate relevante Faktoren tragen am Ende zu günstigeren PPC-Kosten bei. Besonders die Produktfotos und deine Bewertungen, welche auf eine gute Produktqualität zurückzuführen sind, haben hier einen entscheidenden Einfluss.

Der zweite Punkt ist langfristiges Denken. Werbekampagnen brauchen immer eine gewisse Zeit, bis sie sich die Performance eingependelt hat und konstant gute Ergebnisse geliefert werden. Einer der größten Fehler ist es, ständig an den Kampagnen zu optimieren oder häufig Strategie zu wechseln. 

Gerade der erste Monat kann frustrierend sein. Du wirst wahrscheinlich das Gefühl haben, nur Geld zu vernichten, ohne Verkäufe zu machen. Der größte Fehler, den du jetzt machen kannst, ist in deine PPC Kampagnen einzugreifen. Es ist enorm wichtig, dass du diese für drei Wochen einfach nur laufen lässt. 

Achtung: Auch nach einer regulären Optimierung kann es passieren, dass die PPC Kosten zunächst überdurchschnittlich hoch sind. Das ist normal und wird sich in jedem Fall regulieren. Die wichtigste PPC Regel ist: Entscheidungen niemals spontan oder aus dem Bauch heraus zu treffen, sondern immer mit Ruhe, Geduld und analytischem Denken.

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Amazon PPC automatisieren 

Die vollständige Automatisierung von Amazon PPC durch Tools ist ein heiß diskutiertes Thema. Viele fragen sich, ob es wirklich möglich ist, die eigenen Werbeziele vollständig einem Tool zu überlassen und damit effizientere Ergebnisse zu erzielen.

Ein solches Tool zur Automatisierung von Amazon PPC agiert im Grunde wie ein Pilot, der anhand der vorgegebenen Koordinaten navigiert. Du legst das Ziel fest, etwa einen bestimmten ACoS (Advertising Cost of Sale), und das Tool versucht, dieses Ziel durch Anpassungen der Gebote für deine Anzeigen zu erreichen. Tools, mit denen das möglich ist, sind z.B. Bidx oder Sellics. Diese Tools basieren auf der Analyse historischer Daten, um Prognosen für die Zukunft zu treffen und entsprechend die Gebote anzupassen. Dabei wird oft der Eindruck erweckt, als ob eine hochentwickelte KI am Werk sei, doch in Wahrheit handelt es sich um regelbasierte Systeme, die nach festgelegten Mustern operieren.

Die Herausforderung bei der Automatisierung liegt jedoch darin, dass solche Systeme eine der wichtigsten Kennzahlen im E-Commerce außer Acht lassen: den Gewinn. Sie fokussieren sich auf Metriken wie den ACoS, ohne den tatsächlichen Einfluss der Werbung auf den Unternehmensgewinn zu berücksichtigen. Ein niedriger ACoS ist nicht zwangsläufig gleichbedeutend mit einem erfolgreichen Gesamtergebnis. Man könnte die Werbung theoretisch auch komplett abstellen, um den ACoS zu minimieren, was jedoch nicht zwangsläufig zu einem besseren Gesamtergenis führt.

Ein weiteres Problem ist die begrenzte Perspektive dieser Tools. Sie konzentrieren sich ausschließlich auf das eigene Angebot und übersehen dabei das Marktgeschehen. Veränderungen im Wettbewerbsumfeld oder in der Nachfrage, die sich auf die Performance der Anzeigen auswirken können, bleiben unberücksichtigt. Das kann zu einer Abwärtsspirale führen, in der das Tool aufgrund sinkender Conversion Rates die Gebote senkt, was wiederum die Sichtbarkeit und letztlich die Verkaufszahlen weiter reduziert.

Automatisierungstools können zweifellos wertvolle Unterstützung bieten, insbesondere bei wiederkehrenden und regelbasierten Aufgaben. Sie sparen Zeit und können dabei helfen, bestimmte Aspekte der PPC-Kampagnen zu optimieren. Jedoch sollten sie als das betrachtet werden, was sie sind: Werkzeuge, die eine unterstützende Funktion haben und nicht als vollständige Automatisierungslösung missverstanden werden sollten. Die strategische Kontrolle und die Anpassung an die dynamischen Bedingungen des Marktes erfordern nach wie vor den kritischen Blick und das denken des Menschen.

Tipp: Wenn du PPC abgeben möchtest, kannst du dich auch an eine PPC-Agentur wenden. Hier werden deine Kampagnen von echten Menschen bearbeitet, die Experten auf ihrem Gebiet sind und Erfahrungen aus zahlreichen Splittestes in den unterschiedlichsten Nischen mit in ihre Optimierung einfließen lassen. Eine gute Anlaufstelle hierfür ist die Amazon PPC Agentur Ranked.

Fazit – Amazon PPC Kampagnen

Wie du gesehen hast, ist PPC ein umfangreiches Thema und gleichzeitig ein mächtiges Tool. Das Wichtigst ist, an dieses Thema mit Geduld, Ruhe und Ehrgeiz heranzugehen und sich nicht demotivieren zu lassen. Es braucht etwas Zeit, sich einzuarbeiten und die Zusammenhänge zu verstehen.

Wenn du die Schritte aus der Anleitung jedoch befolgst, wird es sich aber lohnen. Denn mit mehr Verkäufen und Bewertungen steigt auch die Relevanz deines Listings. Und genau das ist es, wonach der Amazon-Algorithmus seine Entscheidungen fällt. Je relevanter ein Produkt für den Kunden ist, desto besser wird dieses Produkt ausgespielt. 

>> Amazon Advertising: Die besten Möglichkeiten für Seller & Vendoren
>> Amazon EBC & Brand Registry: Markenpräsenz auf Amazon steigern


FAQ – Häufig gestellte Fragen


• Was ist Amazon PPC?

Amazon PPC beschreibt die Werbemöglichkeit auf Amazon. PPC steht hier für das Pay-Per-Click Modell, bei dem du nur für Klicks auf deine Werbeanzeigen bezahlst.

• Wie funktioniert Pay per Click?

Bei dem Abrechnungsmodell Pay-Per-Click (PPC) bezahlt man als Werbetreibender pro Klick auf die eigene Werbeanzeige. Impressionen werden nicht direkt verrechnet. Das PPC-Modell wird auch bei den Werbeplattformen von Facebook und Google verwendet.

• Wie teuer ist PPC auf Amazon?

Wie hoch die Kosten durch PPC Werbekampagnen sind, kann man nicht pauschal sagen, da die Klickpreise von deinem Produkt, den Keywords und der Konkurrenz abhängig sind. Zum Beispiel kann es sein, dass man 0,35 Cent/ Klick in einer schwachen Nische zahlt, aber auch 0,90 Cent/ Klick bei mehr Konkurrenz.

• Kann ich PPC automatisieren?

Es gibt Tools, die auf Basis fester Regeln deine Gebote optimieren. Die Nutzung bringt aber auch einige Risiken mit sich, die wir im Artikel genau beleuchten. Wenn du dich nicht selber um deine PPC Werbung kümmern möchtest, ist es sinnvoll den Bereich an eine kompetente Amazon PPC Agentur abzugeben.

• Sollte ich PPC ausschalten, wenn ich genug organische Sales habe?

Das solltest du nicht tun. Lass PPC immer nebenher laufen und erhöhe so deinen BSR kontinuierlich.

• Was bedeutet gesponsert bei Amazon?

Suchergebnisse, die mit der Info „gesponsert“ gekennzeichnet sind, sind Werbeanzeigen, die Händler einkaufen, um ihren Kunden besser angezeigt zu werden.


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