Online Shop eröffnen vs. Marktplatz nutzen – Der beste Weg in den Onlinehandel einzusteigen!

Was ist der beste Weg in den E-Commerce einzusteigen und eigene Produkte erfolgreich online zu verkaufen? Die Antwort dazu findet man hier, in diesem Artikel!
Online Shop eröffnen
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Jeder, der eigene Produkte über das Internet verkaufen möchte, stellt sich die gleiche Frage – Soll ich meine Produkte über einen Marktplatz oder doch lieber über einen eigenen Online-Shop verkaufen? Zunächst einmal macht man vieles richtig, wenn man mit dem Gedanken spielt, physische Produkte über das Internet zu verkaufen. Der Onlinehandel ist einer der umsatzstärksten Märkte, die es gibt. Im Jahr 2019 belief sich der B2C-E-Commerce Umsatz laut Statista alleine in Deutschland auf 59,2 Milliarden Euro. Laut einer Prognose des Research Departments wird davon ausgegangen, dass es im Jahr 2024 knapp 68,2 Millionen Online-Einkäufer in Deutschland gibt. Diese Prognose ist nicht weiter verwunderlich, so wächst doch jede neugeborene Generation mit der Selbstverständlichkeit des Onlineshoppings auf. 

Die Position des umsatzstärksten Online-Shops in Deutschland wird von Amazon.de mit einem Jahresumsatz von 10,5 Milliarden Euro deutlich angeführt. Wen wundert es, denn neben einem schnellen Prime-Versand, attraktiven Preisen und einem super Kundenerlebnis begeistert der Online-Riese täglich Millionen von Kunden mit seinem riesigen Sortiment. Was viele allerdings nicht wissen, ist, dass die riesige Produktauswahl nicht von Amazon selber kommt. Das Unternehmen ist längst den Kinderschuhen eines reinen Online-Shops entwachsen und bietet seine Plattform Onlinehändlern zum Vertrieb ihrer Produkte an. So ist es Drittanbietern möglich, ihre Ware auf der Plattform zu verkaufen und sie entweder in Eigenregie an den Kunden zu versenden oder den Versand und die Abwicklung Amazon übernehmen zu lassen. Zweiteres ist unter dem FBA Programm, kurz für “Fulfillment By Amazon” (dt. Versand durch Amazon) bekannt und bietet den Händlern neben der enormen Reichweite Amazons auch logistische Vorteile. 

Ein eigener Online-Shop ist im Grunde wie ein eigener Laden, nur eben online, welcher 24h am Tag 7 Tage die Woche geöffnet hat. Der eigene Online-Shop kann frei nach den eigenen Wünschen gestaltet werden und muss allerdings zunächst in Eigenregie entwickelt und aufgebaut werden. 

Welche die beste Wahl für den Start im E-Commerce ist, welche Vor- und Nachteile beide Distributionskanäle mit sich bringen und welche Schritte zum erfolgreichen E-Commerce Unternehmen notwendig sind, werden in diesem Artikel beleuchtet.

Online-Shop eröffnen vs. Marktplätze – Vor- und Nachteile

Online-Marktplätze wie Amazon oder eBay gelten als der größte Vertriebskanal des deutschen E-Commerce. Mit knapp 50% des gesamten Umsatzanteils im Onlinehandel sind Marktplätze somit die treibende Kraft des E-Commerce- Umsatzes und auch die positiven Entwicklungen der letzten Jahre lassen auf zukünftige Erfolge schließen. So ist z.B. der Umsatz des Versandhändlers Amazon in Deutschland im Jahr 2019 um knapp 18% gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Der Verkauf von physischen Produkten über Marktplätze war noch nie leichter und lukrativer und viele Online-Händler haben dieses Potenzial bereits erkannt. Um herauszuarbeiten, welche Vor- und Nachteile ein Online-Shop und Marktplätze so mit sich bringen, schauen wir uns die folgenden drei Metriken an:

  1. Traffic (Besucher)
  2. Gestaltungsmöglichkeit
  3. Gewinnpotential

1. Traffic (Besucher)

Traffic ist einer der wichtigsten Bausteine im E-Commerce. Man kann das beste Angebot im Markt und ein einzigartiges Produkt haben, doch ohne dass es jemand sieht, wird es sich nicht verkaufen. Unter Traffic versteht man Besucher auf einer Seite wie beispielsweise dem Online-Shop oder dem Amazon Listing. Im Bereich Traffic besteht auch schon der erste große Unterschied zwischen einem eigenen Online-Shop und dem Verkauf von Produkten über Marktplätze wie Amazon. Während man bei Amazon auf Millionen von Kunden, die dieser Plattform bereits ihr Vertrauen schenken, zurückgreifen kann, muss man bei einem eigenen Online-Shop selber Traffic auf seine Seite und seine Angebote lenken. Dies gelingt vor allem durch SEO (dt. Suchmaschinenoptimierung) und externe Werbung. Hierfür ist neben Kapital vor allem Wissen in den Bereichen Verkaufspsychologie und Marketing zwingend erforderlich. Oft werden diese Bausteine unterschätzt, denn es geht weniger um die Menge, sondern die Qualität des Traffics. 

In direktem Zusammenhang mit dem Traffic steht die Conversion Rate (CR). Unter Conversion Rate versteht man das prozentuale Verhältnis aus Seitenbesuchern zu Käufern. Wenn 100 User deinen Online-Shop oder dein Amazon-Listing besuchen und davon 10 ein Produkt kaufen, hat man eine Conversion Rate von 10%.  Auch hier gibt es große Unterschiede zwischen einem eigenen Online-Shop und Marktplätzen wie Amazon. Während die CR von optimierten Webshops bei ca. 4% liegt, erreichen Marktplätze meist um die 20%, es kauft also jeder fünfte Besucher final auch ein Produkt. Folglich muss man pro Verkauf auf Marktplätzen auch deutlich weniger an Werbekosten aufwenden. Der Grund hierfür ist recht simpel – Ein User auf einem Marktplatz hat sich bereits für den Kauf eines bestimmten Produktes entschieden und muss lediglich von deinem Angebot überzeugt werden. Im Bereich Traffic bieten Marktplätze also einen deutlich einfacheren und kostengünstigeren Einstieg. 

2. Gestaltungsmöglichkeit

Grundsätzlich wird im E-Commerce zwischen einem Cashflow und Brandbuilding Ansatz unterschieden. Hier gibt es kein “richtig oder falsch”, denn jeder dieser Ansätze hat seine Vor- und Nachteile. Unter dem Cashflow-Ansatz versteht man Unternehmen, welche Produkte aus unterschiedlichen Kategorien verkaufen. Der Fokus liegt rein auf der Profitabilität der Produkte. Man kann recht schnell Umsatz generieren, allerdings ist der langfristige Wiedererkennungswert der Produkte gering.   

Beim Brandbulding ist es so, dass man Produkte aus einer Kategorie verkauft. Natürlich hat eine Brand auch das langfristige Ziel, einen guten Cashflow zu generieren. Der Aufbau einer eigenen Marke ist der langfristigste Weg im E-Commerce, denn er ermöglicht den Wiedererkennungswert bei deinen Kunden. Man kann neue Produkte deutlich schneller in den Markt integrieren, weil Kunden die Marke und die Qualität der Produkte bereits kennen und ihr vertrauen. Man sollte sich, bevor man das erste Produkt auf den Markt bringt, über die langfristigen Absicht im Klaren sein. Will man kurzfristig den Cashflow im Unternehmen erhöhen? Oder möchte man eine bekannte und im besten Fall eigenständige Marke werden? 

Der Cashflow Ansatz eignet sich gut für den Verkauf auf Marktplätzen wie eBay oder Amazon. Für den Markenaufbau spielt die Gestaltungsfreiheit eine entscheidende Rolle, denn es ist ein essenzieller Teil des Brandbuildings Designelemente wie Texte, Schriften und Bilder so zu gestalten, dass sie einen möglichst hohen Wiedererkennungswert haben. Diese lassen sich besonders gut in einem eigenen Online-Shop umsetzen. Wie man einen eigenen Online Shop eröffnet und Schritt-für-Schritt aufbaut, wird in der „Bauanleitung für eigene Online Shops“ erklärt.

Der Marktplatz Amazon bietet mittlerweile mit dem Enhanced Brand Content (EBC) auch einige Möglichkeiten, sich und seine Marke auf der Plattform des Onlineriesen zu präsentieren. Hierzu mehr im Artikel “Amazon Markenaufbau”. Der erfolgreichste Weg ist sicherlich, das beste aus beiden Welten für sich zu nutzen. Wieso nur das eine ohne das andere machen? Gerade zu Beginn ist es deutlich kosteneffektiver, seine Markenprodukte oder Chasflowprodukte über Amazon oder andere Marktplatzanbieter zu vertreiben. Hat das Unternehmen eine gewisse Größe erreicht und man selber genug Kapital und Erfahrung in den Bereichen Conversion-Optimierung und Marketing gesammelt, kann man parallel zu Amazon einen eigenen Shop aufbauen. Halte es zu Beginn so simpel wie möglich und fokussiere dich nur auf einen Bereich. Hierfür ist Amazon und speziell das FBA-Programm die beste Wahl. 

Natürlich ist es so, dass man sich als Verkäufer auf einem Marktplatz an die Regeln und Richtlinien des Marktplatzbetreibers halten muss. Die Frage, die ich hier stellt, ist, ob dies überhaupt von Nachteil ist. Amazon ist ein Unternehmen, dessen Fokus und Prinzipien auf Customer Obsession, Think Big und Ownership beruhen und dessen Richtlinien sich so gestalten, dass sie das bestmögliche Kampferlebnis für den Kunden bieten. All diese Werte sind unabhängig von Amazon für jedes Business essenziell, weshalb man eher Hand in Hand mit Amazons Regeln geht, anstatt dass diese einem im Weg stehen.

3. Gewinnpotential 

Natürlich ist der Verkauf von Produkten auf Marktplätzen mit höheren Kosten verbunden, als es in einem eigenen Shop der Fall ist, schließlich wollen die Marktplatzbetreiber etwas dafür haben, dass man ihre Reichweite für sich nutzen kann. Die Margen eines eigenen Online-Shops liegen deshalb tendenziell höher, als es bei Marktplätzen der Fall ist. Nutzt man beispielsweise das Fulfillment-Programm von Amazon, fallen neben einer kleinen monatlichen Gebühr kosten für den Versand der Ware die Lagerung und zwischen 7 und 20% Provision für die Plattform an. Das ganze mag auf den ersten Blick erstmal recht viel wirken, aber bei genauerer Betrachtung ist das ganze halb so schlimm, denn die Profitabilität der verkauften Produkten auf Amazon ist eine reine Sache der Kalkulation. Schauen wir uns hierfür am besten ein kleines Beispiel an: 

  • Fall A: Ein eigener Online-Shop verkauft 50 Produkte in Monat mit einem Gewinn von 10 Euro pro Artikel. Das macht: 50 * 10€ = 500€ Gewinn
  • Fall B: Durch den Verkauf auf Amazon erreicht man deutlich mehr Kunden und verkauft beispielsweise 250 Produkte pro Monat. Der Gewinn pro verkauftem Produkt liegt aufgrund der Amazon Gebühren und Kosten etc. nur noch bei 4 Euro pro Produkt. Bedeutet: 250 * 4€ = 1000€ Gewinn.

Wie man sieht, kann das Verkaufen über den Marktplatz Amazon trotz geringerer Marge mehr Gewinn im Monat abwerfen. Aus unternehmerischer Sicht ist eine möglichst genaue Kalkulation also das A und O. Damit man hier keine Fehler macht, ist der FBA Rechner von AMZ Ventures zu empfehlen. Der kostenlose FBA Rechner ist das aktuell beste Kalkulationstool auf dem Markt. Wie genau man mit diesem Rechner arbeitet, wird im Artikel “Amazon FBA Rechner” schrittweise erklärt. 

E-Commerce Markplätze

Es ist recht leicht zu erkennen, dass Marktplätze gegenüber einem eigenen Online-Shop gerade für Anfänger die bessere Wahl sind und viele Vorteile mit sich bringen. Natürlich macht ab einem gewissen Punkt ein eigener Online-Shop durchaus Sinn, um die Präsenz seiner Marke weiter zu steigern und sich zu diversifizieren. Im Folgenden werden drei der größten deutschen Marktplätze vorgestellt.  

eBay – Private & professionelle Händler

eBay wurde 1995 als Auktionshaus geboren und ist bis heute genau hierfür bekannt. User können neue oder gebrauchte Artikel anbieten und derjenige mit dem höchsten Gebot erhält nach dem Ablauf der Auktion den Zuschlag. Das, was jahrelang das Alleinstellungsmerkmal des Marktplatzes war, tritt dennoch mehr und mehr in den Hintergrund, denn neben dem klassischen Customer to Customer (C2C) Geschäft setzen immer mehr professionelle Händler im Business to Customer (B2C) Bereich auf die Plattform eBay. 

Für professionelle Händler ist das Festpreisangebot deutlich interessanter. Hier erstellt der Verkäufer auf der Plattform zu einem festen Preis ein Angebot und kann so seine Produkte der Welt zum Kauf anbieten. 

Als Verkäufer kann man hier zwischen verschiedenen eBay-Shop-Varianten wählen, die monatlich zwischen 29,95 € und 4999,95 € variieren. Zudem kommt eine netto Verkaufsprovision für gewerbliche Verkäufer von 9% zzgl. EUR 0,05  bis maximal  99,00 € des Gesamtpreises hinzu. 

eBay forciert zusätzlich einen wichtigen Aspekt – die Präsenz des Händlers. So ist es über den eigenen eBay-Shop möglich, mit eigenen Layouts die eigene Marke in Szene zu setzen. Laut Statista, kommt eBay im 3. Quartal 2020 auf 183 Millionen aktive Kunden. 

ebay Marktplatz

Etsy – Der Makrtplatz für Kunst & Kreatives

Das Verkaufsportal Etsy bietet jedem Kunden, der auf der Suche nach einem besonderen Produkt ist, viele Optionen. Das Unternehmen hat sich dabei auf Handmade und Vintage Produkte spezialisiert. Auf diesem Marktplatz können Händler mit ihrer Kunst und Kreativität Geld verdienen, ohne einen eigenen Online Shop eröffnen zu müssen. Bereits vorab sei erwähnt, dass Etsy ein Nischenmarktplatz. Möchte man allerdings mit seinen Handmade-Produkt Geld verdienen, ist Etsy eine gute Anlaufstelle. 

Neben Privatpersonen, die ihre Handgemachten Produkte an andere Kunden verkaufen, ist ein Großteil der Händler von professioneller Natur. Etsy-Standard ist hierbei für Händler kostenlos und erst bei einem Upgrade auf das Plus-Paket wird ein monatlicher Beitrag von 10 $ fällig. Das Plus Paket ermöglicht Händlern zusätzliche Möglichkeiten im Bereich der Werbung. 

Für das Einstellen eines neuen Produktes einmalig werden 0,2 $ berechnet. Diese sind auch dann fällig, wenn das Produkt nicht verkauft wird. Sollte es zu einem Verkauf kommen, ist zusätzlich eine Händlerprovision von 5% an die Plattform zu zahlen. 

Etsy bietet viele Möglichkeiten, seinen eigenen Store zu personalisieren. Dies hilft Verkäufern vor allem, den Wiedererkennungswert seiner eigenen Marke weiter zu steigern. Ein weiterer Vorteil von Etsy ist seine Google Shopping Anbindung. Diese ermöglicht es, über Etsy Anzeigen auf Google Shopping zu listen und dadurch weitere Reichweite zu gewinnen. 

Etsy verzeichnete im Dezember 2019 laut Statista 46,35 Millionen aktive Käufer, die durch gutes Marketing zu deinen Kunden für Handmade-Produkte werden können.  

etsa online shop

Amazon – Weltweit größter Onlinehandel

Der wohl bekannteste und mit Abstand größte Marktplatz ist Amazon. Das Unternehmen öffnete 1994 die virtuellen Türen seines Online-Buchhandels und ist seitdem die Nr. 1, wenn es um den Online-Einkauf geht. Auf Amazon werden alleine in Deutschland knapp 650 Millionen Produkte angeboten. Neben dieser riesigen Produktauswahl bietet Amazon seinen Kunden viele Vorteile. So profitieren Prime-Kunden von schnellen Versandzeiten und einem simplen Bestellvorgang, der mit nur einem Klick getätigt werden kann. Der Online Riese konnte zum 4. Quartal 2019 alleine 150 Millionen Prime-Kunden verzeichnen. Weltweit besuchten alleine im Oktober 2020 543,5 Millionen Menschen Amazon. 

Zweifelsohne erreicht man mit Amazon die meisten potenziellen Käufer. Möchte man auf dem Amazon Marktplatz seine Produkte der Welt zum Kauf anbietet, ist dies mit Kostenpunkten verbunden. Sobald man mehr als 40 Produkte im Monat verkauft, lohnt sich ein Professionell-Account für gerade einmal 39€ im Monat. Nutzt man zusätzlich das Fulfillment-Programm Amazon FBA können Händler neben der enormen Reichweite auch die logistischen Vorteile Amazons für sich nutzen. Sowohl der Versand, die Lagerung als auch das Retourenmanagement werden in diesem Fall von Amazon abgewickelt. Als Händler kann man so seinen vollen Fokus auf das Wachstum seines Unternehmens legen.

Die Kosten, die für den Versand ist dabei abhängig von Kategorie, Gewicht und Größe. Zusätzlich ist bei jedem verkauften Artikel eine Provision an Amazon in Höhe von 7 bis 20% zu zahlen. Die Höhe dieser Provision richtet sich wieder nach der jeweiligen Kategorie, in derer Produkte verkauft werden. Details zu den Leistungen und Konditionen werden im Artikel “Amazon FBA Gebühren” genau beleuchtet. Die Zahlungen, die an Amazon zu leisten sind, stehen Verkäufern bei der richtigen Kalkulation allerdings nicht im Weg. So sind Margen von 25 bis 35% durchaus im Bereich des Realistischen. 

Anleitung: Wie wird man ein Onlinehändler?

Egal, ob man einen eigenen Online shop eröffnen möchte oder sich für das Verkaufen von Produkten über einen Marktplatz entscheidet, bedarf es einiger Voraussetzungen. Da man in beiden Fällen einer gewerblichen Tätigkeit nachgeht, müssen auch gewerbliche Pflichten eingehalten werden. Neben Sorgfalt und Disziplin gehört auch eine gewisse Begeisterungsfähigkeit und Liebe für das Unternehmertum dazu.

Neben diesen Punkten gehören aber auch einige rechtliche Pflichten dazu, die im Folgenden erklärt werden. Hierfür gehen wir davon aus, dass man einen Wohnsitz und eine Steuerpflicht in Deutschland hast. Ebenfalls wird vorausgesetzt, dass man zunächst innerhalb von Deutschland verkaufen möchte. Eine ausführliche Anleitung, wie man auf dem größten Marktplatz erfolgreich startet, findet man hier: “Amazon FBA Schritt-für-Schritt-Anleitung”

1. Gewerbeschein

Da das Verkaufen von Produkten über das Internet eine gewerbliche Tätigkeit darstellt, benötigt man einen Gewerbeschein. Diesen erhält man je nach Bundesland für 15 bis 60 Euro bei dem Gewerbeamt. Meist kann man diese Anmeldung vor Ort ausfüllen und hat somit ein Unternehmen offiziell gegründet. Für welche Rechtsform man sich zu Beginn entscheidet, ist natürlich jedem selbst überlassen.

Egal ob Einzelunternehmen, UG oder GmbH, jede dieser Rechtsformen hat so seine Vor- und Nachteile. Am besten beschäftigt man sich zu Beginn einmal intensiver mit diesem Thema. Ein Einzelunternehmen bzw. eine GbR sind dennoch zum Start meist die schnellste und einfachste Lösung. Wichtig ist, dass man anschließend konsequent in die Umsetzung kommt. Zusätzlich benötigt man eine sogenannte Umsatzsteueridentifikationsnummer. Am besten informiert man sich hierfür bei dem zuständigen Finanzamt. 

2. Steuern und Buchhaltung

Das Thema Steuern und Buchhaltung ist für viele Neugründer ein rotes Tuch. Bei genauerer Betrachtung ist das Ganze aber halb so wild. Das alles ist nicht so schlimm, wenn man weiß, an welche Rechte und Pflichten man sich halten muss. 

Nach der Unternehmensgründung wird man vom Finanzamt einen Bescheid zur steuerlichen Erfassung erhalten, den man ausfüllen muss. Das Thema Steuern sollte man von Anfang an einen Steuerberater mit eCommerce Erfahrung abgeben.

In administrative Aufgaben wie die der Buchhaltung wird man “Hineinwachsen” und man entwickelt schnell ein Gefühl für die Zahlen im Unternehmen. Natürlich ist es auch möglich, diesen Bereich für 30 bis 50 € im Monat outzusourcen. 

4. Geschäftskonto 

Natürlich ist bei vielen Rechtsformen wie z.B. dem Einzelunternehmen ein Geschäftskonto keine Pflicht. Dennoch sollte man von Anfang an Privates von Geschäftlichem trennen. Ein eigenes Geschäftskonto bekommt man bei fast jeder Hausbank für knapp 10 – 15 € pro Monat. Dieses Konto ermöglicht nicht nur einen guten Überblick über deine Ein- und Ausgaben, sondern erleichtert vor allem dem Steuerberater die Arbeit. 

Wie man Schritt-für-Schritt ein eigenes Unternehmen gründet, wird im Artikel “Unternehmen gründen” erklärt. 

5. Produkt finden

Nachdem die rechtlichen Voraussetzungen geklärt sind, geht es daran, sich über seine Ziele und Visionen Gedanken zu machen. Sollte man noch keine eigene Produktidee haben, gibt es hier die besten Strategien, profitable Produkte zu finden: Produktrecherche. Was viele gar nicht wissen: Man braucht kein innovatives Produkt um in den Onlinehandel einzusteigen. Vielmehr geht es darum Produkte zu finden, für die es bereits eine Nachfrage gibt, wo das Angebot jedoch mangelhaft ist. Hier bietet sich die Chance mit einem verbesserten Produkt und starken Marketing sich gegen die Konkurrenz durchzusetzen.

Im nächsten Schritt geht es um die operative Produktentwicklung und -abwicklung. Auch hier ist der Prozess zwischen einem eigenen Online-Shop und dem Verkauf auf einem Marktplatz recht ähnlich. Zunächst geht es um die Produktentwicklung und Ausarbeitung. Hierbei ist es entscheidend, ein USP (Alleinstellungsmerkmal) herauszuarbeiten, welches sich von der Konkurrenz soweit vorhanden, absetzt. Sollte man sein Produkt nicht selber herstellen, geht es anschließend an die Herstellersuche und die Produktion der Ware. Im letzten Schritt müssen die Produkte noch ins eigene Lager oder in eines der Fulfillment Logistikzentren importiert (Drittländer) oder Versand (EU) werden. 

6. Online Shop eröffnen

Zunächst sollte man mit dem Verkauf von Produkten über einen Marktplatz beginnen. Neben dem überschaubaren Startkapital von ca. 3.000 € ist es deutlich einfacher, erste Umsätze zu generieren, da man sich nicht direkt um das Thema Traffic kümmern muss. Als bester Marktplatz ist Amazon zu empfehlen, denn neben einem riesigen Kundenstamm kann man auf den Service und das Logistiknetzwerk des Onlineriesen zurückgreifen.

Möchte man dennoch einen eigenen Online-Shop eröffnen, geht es nun um den Showaufbau. Wie man hier genau vorgeht, wird in einem separaten Artikel beschrieben. Hierfür einfach im Guide “Online-Shop erstellen” vorbeischauen. Betreibt man einen Online Shop, sollte man sich nun auf in das Thema Online Marketing einarbeiten, denn sonst wird niemand die Aangebotenen Produkte kaufen. Mit Werbeanzeigen auf Plattformen wie Facebook, Instagram, Youtube oder Google können so potentielle Kunden auf den eigenen Online Shop geleitet werden.

Fazit – Eigenen Online Shop eröffnen

Welcher nun der richtige Vertriebskanal für ist, kann pauschal nicht beantwortet werden. Dies hängt vor allem von den persönlichen Zielen ab. Möchte man nur etwas Geld nebenher verdienen oder wirklich ein langfristiges Business aufbauen. Außerdem sollte man vorab für sich klären, wie viel Startkapital man in das Projekt stecken kann. Zudem hängt diese Entscheidung sehr von deinem Wissensstand in den Bereichen Marketing, Verkaufspsychologie und Conversion Optimierung ab.

Hat man genügend Startkapital und schon gute bis sehr gute Kenntnisse und Erfahrungen, ist es möglich, sein Business mit einem eigenen Online-Shop aufzubauen. Aber selbst in diesem Fall ist der Online-Shop nicht der einzige Weg. Das Potenzial, das Amazon für Onlinehändler bereithält, sollte so oder so genutzt werden, denn Millionen von Kunden warten nur darauf, neue Produkte zu entdecken. Amazon FBA ermöglicht einen einfachen, rentablen und risikoarmen Einstieg in den E-Commerce. Risikoarm trifft natürlich nur dann zu, wenn man auch genau weiß, was man tut, denn wie Warren Buffett bereits sagte:

Risk comes from not knowing what you're doing.”

Warren Buffet

Um die besten Voraussetzungen für den Erfolg mit Amazon FBA zu schaffen, am besten hier starten: Schritt-Für-Schritt-Anleitung.


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