Reselling: So verdient man als Reseller Geld!

Der Handel mit gebrauchten oder limitierten Artikel ist ein beliebter Weg Geld zu verdienen. Wie man lukrative Produkte findet und sein eigenes Reselling Business startet, wird hier in alle wichtigen Schritte aufgeschlüsselt!
Reselling
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Lesezeit 36 Minuten

Ein paar hundert Euro zusätzlich verdienen, oder langfristig ein eigenes Unternehmen aufbauen – viele Menschen wünschen sich ein Nebeneinkommen, einen höheren Verdienst oder mehr Freiheiten in ihrer Tätigkeit. Das große Problem, Selbstständigkeit wird oft als kompliziert oder sehr kapitalintensiv betrachtet. Aber stimmt das wirklich? 

Natürlich gibt es Geschäftsmodelle, wie z.B. der stationäre Handel, die mit hohen Kosten und viel bürokratischer Arbeit verbunden sind. Bis vor einigen Jahren war das sogar bei den meisten Unternehmensgründungen der Fall. Durch das Internet sind Gründungen und zusätzliche Einkommenschancen jedoch so einfach realisierbar wie nie zuvor. Oft braucht es dafür nicht einmal Startkapital. 

Eine dieser Möglichkeit ist Reselling, also der Wiederverkauf von eingekaufter Ware. Das klingt erstmal sehr kostspielig, ist aber mit keinem oder nur wenig Startkapital realisierbar. Entsprechend dauert es jedoch ein bisschen länger, bis man mit sich einen gewissen Lagerbestand aufgebaut hat. 

In diesem Artikel wird Schritt-für-Schritt erklärt, was man vom Start bis zur Skalierung im Reselling Business wissen muss. Zusätzlich gibt es zu jedem Kapital die praktischen To Do’s, sodass jeder direkt in die Umsetzung kommen kann und hinterher keine Fragen offen bleiben. 

Zuerst wird auf die notwendigen Voraussetzungen eingegangen, die man für ernsthaftes Reselling erfüllen sollte. Anschließend auf den Aufbau des Business, also Produkteinkauf, Angebotserstellung und Shopseiten, während es im letzten Teil hauptsächlich um Skalierung und Automatisierung geht. Ganz zum Schluss gibt es noch einen extra Abschnitt, in welchem es um Amazon FBA geht, eine lukrativere Alternative zum Reselling. 

Für wen eignet sich Reselling?

Je nach Kapital kauft man im Reselling zunächst Gebrauchtware, wertet diese evtl. auf und verkauft sie teurer weiter. Das bedeutet, am Anfang ist Reselling ein zeitintensives Business, welches in den ersten Monaten verhältnismäßig langsam wächst. Je mehr Zeit man in die Produktrecherche steckt, desto mehr Geld kann man verdienen. Besonders zum Start kann das sehr frustrierend sein, weil man vermeintlich keine Erfolge erzielt. Reselling eignet sich also für alle, denen es Spaß macht, nach neuen Produkten zu recherchieren, sich in ein Thema einzuarbeiten, zu verhandeln und einen eigenen Shop zu betreiben. 

Ein weiterer Punkt ist das Ziel. Will man möglichst schnell skalieren und finanziell unabhängig werden oder erstmal einen kleinen Nebenverdienst aufbauen? Wenn es hauptsächlich um die finanziellen Aspekte geht und man bereits etwas Startkapital zur Verfügung hat, eignen sich anderen Business Modelle besser. Die beste Möglichkeit wird am Ende des Artikels noch ausführlicher erklärt.  

Viele machen den Fehler und unterschätzen die anfallenden Aufgaben hinter der Kulissen. Man sollte sich also bewusst machen, was Reselling eigentlich bedeutet, wie viel Zeitaufwand dahinter steckt und welches die wichtigsten Aufgaben am Tag sind. So kann man entscheiden, ob einen das Geschäftsmodell anspricht oder nicht: 

  • Auswahl der Nische: Zu Beginn sollte man sich auf ein konkretes Thema spezialisieren. Das liegt daran, dass man auf den meisten Verkaufsseiten einen Themenshop erstellen kann (Kunden schauen sich also in dem Shop um und folgen einem eher) und ein Experte in seinem Gebiet wird. 
  • Produktrecherche: Eine der Hauptaufgaben ist zunächst die Suche nach guten Angeboten. Besonders mit wenig Kapital, wird man auf einzelne Artikel (gebraucht) zurückgreifen müssen, wodurch sich die Recherchezeit erhöht. Später kann man auf Restposten und Palettenware umsteigen, feste Lieferanten-Kontakte aufbauen und so weiter wachsen. 
  • Angebotserstellung: Die Pflege des Shops und das Erstellen von Angeboten sind ebenfalls tägliche Aufgaben im Reselling. Dazu gehören vor allem Produktfotos und Verkaufstexte. Die Texte sollten an den Marktplatz angepasst werden und SEO-Anforderungen erfüllen. 
  • Logistik: Jeder Reseller braucht ein Lager, in dem eine gewisse Ordnung herrscht. Für den Anfang reicht vielleicht ein beschriftetes Lagerregal, irgendwann wird ein zusätzliches Lager oder ein externer Fulfillment Service unumgänglich. Dazu kommen Verpackung und Versand. Jede Bestellung muss eigenhändig verpackt und verschickt werden. Dafür braucht man Zeit und Verpackungsmaterial. 

Schlussendlich bedeutet das: Leidenschaft am Thema und Spaß am Verkauf von physischen Produkten sind essenziell im Reselling. Denn wenn man eine Möglichkeit nur des Geldes wegen und ohne Leidenschaft umsetzt, sollte man sich fragen, ob es einem die Disziplin und tägliche Überwindung wert sind und wie man mit Konkurrenten mithalten will, die mit voller Leidenschaft in dem Bereich unterwegs sind. 

Es gibt genug andere Möglichkeiten, sich ein selbstständiges Neben- oder Haupteinkommen aufzubauen. Man muss nur das richtige für sich finden. Wer sich nach diesem Kapitel doch mit anderen Möglichkeiten auseinandersetzen möchte, findet in diesem Artikel 18 Möglichkeiten, um Online Geld zu verdienen.

Reselling Voraussetzungen: Vor dem Start 

Amazon FBA Steuern Checkliste

Wie bei jeder anderen gewerblichen Tätigkeit, braucht man ein angemeldetes Gewerbe, um mit Reselling zu beginnen. Es wird natürlich niemand etwas sagen, wenn man mal zum Testen ein paar Artikel auf Ebay verkauft. Wenn man sich aber für Reselling entscheidet, sollte man unbedingt ein Gewerbe anmelden. Das ist nicht nur aus gesetzlichen Gründen erforderlich, sondern verschafft einem viele Möglichkeiten im gewerblichen Wareneinkauf, wie. z.B. bei Großhändlern oder Herstellern. 

Mit der Gewerbeanmeldung geht die steuerliche Erfassung beim Finanzamt einher. Das heißt, man bekommt vom Finanzamt eine Steuernummer zugeteilt, nachdem man ein entsprechendes Formular ausgefüllt hat. Beide Schritte sind nicht kompliziert und können an einem Tag erledigt werden. 

Für die Anmeldung des Gewerbes braucht man einen Termin beim Gewerbeamt und zwischen 15 und 60 € (je nach Gebiet). Dort füllt man ein Formular aus, in welchem man seine persönlichen Daten sowie eine Beschreibung der Tätigkeit hinterlässt. Sobald das erledigt ist, kann man mit der Gewerbeanmeldung direkt zum Finanzamt gehen und um den Bogen zur steuerlichen Erfassung bitten. Am besten füllt man diesen gemeinsam mit einem Mitarbeiter aus und beachtet dabei folgende Fragen: 

  • Umsatzsteuer ID: Wer Reselling betreibt, kann auch die sogenannte Kleinunternehmerregelung in Anspruch nehmen. Das bedeutet, dass man bis zu einer Umsatzgrenze von 50.000 € im zweiten Jahr von der Umsatzsteuer befreit ist. Trotzdem muss man unbedingt eine UID beantragen, da diese auf Marktplätzen wie Ebay und Amazon verpflichtend ist. Mehr zur Kleinunternehmerregelung: Zum Artikel
  • Gewinn/Umsatz schätzen: wenn man nach den erwarteten Umsätzen und Gewinnen im 1. und 2. Jahr gefragt wird, sollte man umsatztechnisch unter den Grenzen für die Kleinunternehmerregelung, und bezüglich des Gewinns unter dem Steuerfreibetrag liegen. Die Umsatzgrenze liegt bei 22.000 € und 50.000 €, der Steuerfreibetrag aktuell bei 9.744 € pro Jahr. 

Gesetzlich nicht erforderlich, aber auf jeden Fall wichtig, ist ein Geschäftskonto. Wenn man seinen gewerblichen Zahlungsverkehr über das Privatkonto regelt, wird das weder von der Bank noch vom Steuerberater gerne gesehen. Ein gemischtes Konto wirkt sich auch auf die eigenen Kosten aus, da in diesem Fall der Steuerberater sehr viel mehr Aufwand bei der jährlichen Steuererklärung hat. Um ein Geschäftskonto zu eröffnen, kann man sich einfach an seine Hausbank wenden oder ein Online-Konto (meist kostenlos) eröffnen. 

Sobald man seine ersten Artikel verkauft, braucht man ein Buchhaltungstool, mit welchem man automatisiert Rechnungen verschicken kann. Als Unternehmer ist man nämlich verpflichtet, jeden Geldeingang mit einer Rechnung nachzuweisen. So ein Tool kostet zwar um die 20 € pro Monat, spart allerdings enorm viel Zeit ein, die man z.B. in Produktrecherche stecken kann. Ein geeignetes Tool dafür ist Easybill, da es Schnittstellen zu den relevantesten Marktplätzen bietet. So muss man sich bezüglich der Rechnungserstellung um nichts mehr kümmern und kann sich ganz auf die Umsatz fördernden Aktivitäten konzentrieren. 

Produkte für Reselling – Welche eignen sich?

Je nachdem in welchem Umfang man sein Business aufziehen möchte, eignen sich unterschiedliche Artikel für Reselling. Der erste Unterschied liegt zwischen Neu- und Gebrauchtware. Wenn man noch ganz am Anfang steht und nicht viel Startkapital zur Verfügung hat, sollte man sich erstmal auf Gebrauchtware konzentrieren. Solche Artikel sind leicht zugänglich und man muss keine Mindestabnahmemengen erfüllen. 

Bei Neuware liegt das Problem darin, dass es Mindestbestellmengen gibt, wodurch man mit wenig Startkapital nur eine sehr begrenzte Auswahl hat. Gleichzeitig setzt man sich am Anfang einem unnötigen Risiko aus, da man sein Angebot nicht diversifiziert und vielleicht nur 1-2 Produkte online hat. Mit Gebrauchtware kann man am Anfang viel schneller wachsen, da die Margen deutlich höher sind, man ein breites Angebot aufbauen und mit den Verkäufern verhandeln kann. 

Neben der Unterscheidung zwischen Gebraucht- und Neuware, gibt es einige Produkte, die sich für Reselling besonders gut eignen. Das liegt daran, dass sie entweder limitiert, also beliebt bei Sammlern sind oder sich aufgrund von Aufwandsfaktoren leicht handeln lassen. Man darf aber nicht vergessen, dass man sich immer in den jeweiligen Markt einarbeiten muss, da es in jeder Kategorie gute und schlechte Produkte gibt. 

1. Bücher 

Auf Amazon Bücher verkaufen

Bücher eignen sich besonders gut für alle, die noch überhaupt kein Startkapital zur Verfügung haben. Die Anschaffungskosten sind meist sehr gering, oft sogar kostenfrei und man findet in den meisten Fällen einen Abnehmer. Trotzdem besteht auch bei Büchern das Risiko, dass diese einfach nichts mehr wert sind. Besonders bei nicht aktuellen Romanen im Taschenbuchformat sollte man vorsichtig sein und nichts bezahlen, ehe man den möglichen Verkaufspreis überprüft hat. 

Über den ISBN-Code eines Buches kann man schnell herausfinden, zu welchem Preis ein Buch aktuell gehandelt wird. Das funktioniert z.B. über die Amazon-Verkäuferkonto App, Ebay oder Ankäufern wie Rebuy und Momox. Bei den Ankäufern sollte man beachten, dass diese nicht den wirklichen Verkaufswert des Buches zahlen, sondern selbst Reseller im großen Stil sind. Wenn ein Buch bei Momox weniger als 1 € bringt, kann man dieses ruhig an Momox verkaufen. Es ist unwahrscheinlich, dass man für dieses Buch auf Ebay mehr bekommen wird, da man ja auch noch Versandkosten verlangt. 

Wenn ein Buch (welches in einen Versandumschlag passt) über einen 1 € bringt, dann kann sich der Verkauf auf Plattformen wie Ebay oder Amazon lohnen. Hier sollte man nochmal prüfen, zu welchen Preisen die Produkte bisher verkauft wurden. Das geht z.B. über Ebay, indem man das Produkt sucht und nach schon beendeten Angeboten filtert. Diese Methode gilt nicht nur für Bücher, sondern für alle Produkte im Reselling.  

Einkauf: Bücher findet man auf Ebay-Kleinanzeigen (oft in ganzen Kisten), auf Flohmärkten oder in Verschenke-Kisten auf der Straße. Am besten hat man sein Handy mit einer entsprechenden Scan-App immer dabei. Besonders lukrativ sind aktuelle Bücher, Bücher im Hardcover, Erstauflagen, Sachbücher oder Bildbände. Bei Ebay-Kleinanzeigen findet man oft Angebote, in denen jeweils die einzelnen Titel genannt werden. So weiß kann man bereits vor einer Bestellung prüfen, wie lukrativ der Einkauf ist. 

Bücher Reselling

Verkauf: Die besten Marktplätze für den Verkauf sind Ebay und Amazon sowie Rebuy und Momox für schlecht verkäufliche Ware. Besonders bei Bücherkisten sind oft Titel dabei, die sich nicht einzeln verkaufen lassen. Diese kann man entweder selbst als Bücherkisten verkaufen oder direkt an Momox und Rebuy schicken. Wer erstmal im kleineren Stil verkaufen will, sollte Ebay als Plattform nutzen. Wenn man sich ganz auf Bücher spezialisiert, kann man Amazon hinzuziehen. 

Das folgende Buch bringt beispielsweise 11,51 € auf Rebuy. Auch wenn das nach einem guten Deal klingt, sollte man die Preise auf Ebay überprüfen. 

Bucher wiederverkaufen

Wie erwartet verkauft sich das Buch auf Ebay sehr gut und man würde exkl. Versandkosten fast das doppelte Einnehmen. 

Hier geht es zu einem ausführlichen Artikel inkl. konkreter Anleitungen zum Thema Bücher-Reselling: Auf Amazon Bücher verkaufen

Tipp: Bei antiquarischen Büchern kann es sich lohnen, das Herausgabedatum zu überprüfen. Wenn das Buch später als 1800 gedruckt wurde, ist es in den meisten Fällen nicht viel wert. Bücher die früher gedruckt wurden gehen dagegen häufig für zwei- dreistellige Beträge weg. Hier kommt es natürlich auch auf den Titel und den Zustand an. 

Alte Bücher verkaufen

2. Sneaker und Mode 

Streetwear und Sneaker haben in den letzten Jahren einen enormen Hype erfahren und sich durch die künstliche Verknappung der Hersteller zu beliebten Sammelobjekten entwickelt. Die Preise gehen dabei zum Teil in den fünfstelligen Bereich und es gibt Sammler, die sich mit Sneakern eine sechsstellige Geldanlage aufgebaut haben. 

Sneaker Reselling

Sneaker-Reselling funktioniert hauptsächlich so, dass man limitierte Schuhe und Mode direkt bei der jeweiligen Marke oder autorisierten Verkäufern kauft, diese für einen gewissen Zeitraum hält und irgendwann mit einer sehr hohen Marge verkauft. Je limitierter ein Produkt ist, desto mehr Geld kann man damit einnehmen. Auch wenn das nach einer sicheren Sache klingt, gibt es im Sneaker-Reselling einige Probleme. 

Wenn man Produkte einkauft, hat man als einfacher Reseller keine Vorteile gegenüber anderen Kunden. Das bedeutet, man wartet wie alle anderen auf den offiziellen Drop (den Launch) und probiert eines der beliebten Produkte zu ergattern. Offline hat man zwar gute Chancen an solche Produkte zu kommen, darf aber meistens nur ein Artikel kaufen und muss sich zum Teil mehrere Stunden anstellen. 

Der Online-Einkauf gleicht dagegen einem Glücksspiel. Das Hauptproblem sind “professionelle” Reseller, die mit Bots arbeiten und automatisch einen Großteil der limitierten Ware abgreifen. Dabei handelt es nicht nur um eine unfaire, sondern auch illegale Methode. Eine andere Möglichkeit, um an limitierte Sneaker zu kommen, sind sogenannte Raffles. 

Ein Raffle ist ein Gewinnspiel, bei welchem man den Kauf eines Sneakers gewinnen kann. Dafür muss man sich bei der entsprechenden Seite registrieren (oft gibt es mehrere Raffles auf verschiedenen Seiten), Zahlungsinformationen hinterlegen und das Produkt symbolisch kaufen. Erst, wenn man das Raffle gewinnt, wird der Kauf abgeschlossen. Diese Methode ist mit sehr viel Glück und Arbeit verbunden, also mehr Hobby als Geschäftsmodell. 

Wer mit Sneakern und Streetwear Geld verdienen will, sollte sich in dem Bereich wirklich gut auskennen, um auch unabhängig von Releases handeln zu können. Besonders wichtig ist, Produkte auf Echtheit zu überprüfen, da besonders auf Ebay und Ebay-Kleinanzeigen häufig Fälschungen im Umlauf sind. Zusätzlich braucht es etwas mehr Startkapital und eine langfristige Sichtweise. Denn Wertsteigerungen außerhalb von gehypten Releases entstehen meist langsam. 

Einkauf: Der direkte B2B-Einkauf ist in den meisten Fällen nicht möglich. Bei Releases muss man sich also mehr oder weniger auf das Glück verlassen oder lange anstehen. Wer sich gut auskennt und außerhalb von Releases handeln möchte, findet geeignete Angebote auf Sneaker-Messen, Flohmärkten, Ebay, Vinted oder StockX. Bei der letzten Plattform handelt es sich um eine Sneaker-Börse, bei der sich der Preis aus Angebot und Nachfrage ergibt. Hier sollte man also einkaufen, wenn man glaubt, dass das Produkt langfristig im Wert steigt. 

Releases finden entweder im Einzelhandel, über die Shopseite oder Raffles statt. Wer früh genug da ist, hat in Geschäften wie z.B. Foot-Locker gute Chancen, ein Produkt zu kaufen. Nach einem Release lassen sich die Produkte meist direkt mit einer Wertsteigerung im dreistelligen Betrag weiterverkaufen. Über die App HEAT MVMNT verpasst man keinen Release mehr und sieht direkt, wie hoch das Angebot im Verhältnis zur Nachfrage ist und wo man das jeweilige Produkt ab wann kaufen kann. 

Dieser Schuh wurde beispielsweise am 24.06.2021 für 220 USD gelauncht und noch am selben Tag für 459 € über Marktplätze weiterverkauft.

Sneaker StockX

Verkauf: Wenn man Sneaker verkauft, sollte man unbedingt die originale Rechnung behalten und auf den guten Zustand der Schuhe achten. Die beste Plattform für den Verkauf ist StockX. Dabei handelt es sich um den schon erwähnten Marktplatz für Mode, Sammelobjekte und Sneaker. Das Besondere daran ist, dass die Preise wie bei einer Börse durch Angebot und Nachfrage geregelt werden.

Als Verkäufer legt man also einen Verkaufspreis fest und erst, wenn sich dieser mit einem Kaufangebot deckt, entsteht ein Sale. Verkäufer und Käufer tasten sich also so lange aneinander heran, bis beide wirklich zufrieden sind. Nach dem Verkauf wird der Schuh von StockX auf Echtheit überprüft und anschließend an den Kunden versandt. 

2.1 Marken und Vintage Mode verkaufen 

Der Handel mit Sneakern und limitierter Ware ist schwer skalierbar und mit viel Geduld verbunden. Wer sich trotzdem für Mode begeistert und damit ein Reselling-Business aufziehen will, kann mit gebrauchter Markenmode handeln. Dabei geht es nicht um den Verkauf von limitieren Hype-Produkten, sondern um ganz normale Bekleidungsartikel von bekannten Marken wie beispielsweise Adidas, Nike, Tommy Hilfiger etc. 

Besonders Vintage-Produkte sind in den letzten Jahren immer beliebter geworden und verkaufen sich gut auf Plattformen wie Ebay oder Etsy. Das Gute an Vintage-Ware ist, dass diese nicht mehr produziert wird und man immer die Chance hat, einzigartige Artikel zu finden. Am Anfang kann man u.a. auf Ebay-Kleinanzeigen und Vinted nach günstigen Angeboten suchen. Was hier zählt, ist Schnelligkeit. Die besten Angebote findet man, indem man nach bestimmten Marken sucht und die Ergebnisse nach den neuesten Angeboten filtert. Wenn man sich als Erstes meldet, bekommt man den Artikel meistens. 

Vintage Mode verkaufen

Bei der Suche geht es um Markenware, die im Einkauf wirklich nur ein paar Euro kostet. Am Anfang sollte man erstmal ein Gespür für Preise und aktuelle Trends entwickeln, um bei größeren Mengen Fehlkäufe zu vermeiden. Bei Markenware zwischen 1 und 5 € kann man meistens nicht viel falsch machen. Bei größeren Bestellungen eignen sich sogenannte Vintage-Wholesales. Dabei handelt es sich Vintage-Kleidung in Kilopaketen, die man im Verhältnis zum Verkaufspreis sehr günstig bekommt. 

Second Hand Kleidung verkaufen

Viele Vintage Wholesaler sitzen in den Niederlanden oder Großbritannien, weshalb für den Einkauf oft eine Umsatzsteuer ID verlangt wird. Bei Einkäufen aus GB ist diese sogar zwingend erforderlich. Wenn man über einen Wholesaler einkauft, sollte man diesen genau überprüfen, da es durch den aufkommenden Hype auch viele Verkäufer gibt, die minderwertige Ware verkaufen und ihre eigenen Interessen vor die Interessen des Kunden stellen. Über die Seite Trustpilot findet man meist schnell heraus, wie seriös ein Anbieter ist. 

Wenn man sich auf Vintage-Kleidung spezialisiert, kann man daraus einen Themenshop auf Ebay, Etsy oder über einen eigene Online-Shop (Shopify) erstellen. Da Vintage-Kleidung aufgrund des Styles und der Nachhaltigkeit besonders bei jungen Menschen sehr angesagt ist, kann man seinen Shop ideal auf Social Media vermarkten. Je professioneller man sich präsentiert (Bilder, Branding), desto mehr Geld kann man verlangen. Was über den Verkauf mit Vintage-Kleidung möglich ist, zeigt das junge Unternehmen Peeces: 

3. Sammelkarten & Spielzeug 

Diese Kategorie umfasst nochmal viele Unterkategorien, die man nicht alle in einem Artikel erklären kann. Grundlegend geht es um limitierte Spielzeugartikel, die nicht nur für Kinder, sondern auch für Sammler bzw. eine ältere Community hergestellt werden. Besonders beliebt sind Lizenzartikel und Sammelkarten. Bei lizenzierten Produkte handelt es sich z. B. um Lego, Brettspiele und Action-Figuren, die sich auf ein bekanntes Thema wie Star Wars, Harry Potter oder Batman beziehen. 

Bei Sammelkarten gibt es diverse Kategorien, allen voran Pokémon. Eine bestimmte Edition der Karte Glurak Holo wurde beispielsweise für über 300.000 € verkauft. Über einige Monate hinweg wurde der Hype für Pokemonkarten nochmal zusätzlich durch viele bekannte Influencer angefeuert, die in ihren Videos nach wertvollen Karten suchen. Ähnlich wie bei Sneakern ist der Handel mit diesen Sammelkarten eher für fortgeschrittene bzw. für alle geeignet, die sich wirklich für das Thema interessieren und gut auskennen. 

Sammelkarten verkaufen

Im klassischen Spielzeugbereich ist Lego eines der beliebtesten Reselling-Produkte. Ähnlich wie bei Sammelkarten gibt es limitierte Sets, die langfristig im Wert steigen können. Besonders wichtig ist ein (sehr) guter Zustand sowie die Vollständigkeit der Inhalte. Für einen guten Preis sollte das Set nicht geöffnet worden sein. Wenn man auf einem Flohmarkt oder bei Ebay-Kleinanzeigen ein vollständiges Set für einen sehr guten Preis bekommt, kann man eigentlich nicht viel falsch machen. Der Vorteil ist, dass Lego nicht nur bei Sammlern, sondern auch bei Kindern sehr beliebt ist, weshalb man immer einen Abnehmer findet. 

Der Ankauf von ganz neuen Lego-Sets als Investment eignet sich eher für erfahrenere Reseller, da man sein Kapital für einen längeren Zeitraum (mehrere Monate oder Jahre) an Ware binden muss. Wenn man Lego verkauft, um dieses möglichst schnell wieder zu verkaufen, wird man am Anfang vermutlich mit Gebrauchtware anfangen. Lego ist auch im B2B-Einkauf nicht besonders günstig und oft an bestimmte Abnahmemengen geknüpft. 

Tipp: Manchmal findet man bei Rabattaktionen wie Black Friday oder Prime Day interessante Lego-Neuware auf Amazon. Da diese Angebote für alle Kunden gelten, gibt es keine Mindestbestellmengen. Besonders interessant sind die Themen Lego Technik, Häuser, Burgen, Schlösser, Film bezogene Sets, große Sets mit Preisnachlässen ab 50 %. 

Lego Reselling

Einkauf: Als Anfänger sollte man Spielzeug immer gebraucht kaufen. Die besten Angebote findet man wahrscheinlich auf dem Flohmarkt, Shpock oder Ebay-Kleinanzeigen. Der Vorteil bei privaten Kleinanzeigen ist, dass diese meist örtlich eingegrenzt, also nur für eine regionale Zielgruppe sichtbar sind und man meistens mit den Verkäufern verhandeln kann. Besonders auf dem Flohmarkt findet man oft Produkte, deren Wert die Verkäufer gar nicht kennen. Für den Anfang eine ideale Möglichkeit, um an Produkte mit hoher Marge zu kommen. 

Je besser man sich in einem bestimmten Bereich auskennt, desto bessere Produkte findet man. Wenn man das nötige Know-how und Werkzeug hat, kann man Produkte vor dem Verkauf aufwerten. Besonders im Elektronikbereich lässt sich viel machen, denn kaputte elektronische Geräte werden oft sehr günstig weggegeben. Größere Plattformen wie Ebay, Amazon, Catawiki oder Nischen-Marktplätze können sich für den Einkauf eignen, wenn man auf Wertsteigerung setzt und sehr günstige oder schlecht vermarktete Angebote findet. 

Wer etwas mehr Geld zur Verfügung hat und Neuware bestellen möchte, kann auf folgenden Seiten nach interessanten Angeboten suchen: 

  • HEO (Merch, Lizenzware, Spielzeug, Sammelkarten)
  • Blackfire (Brettspiele, Sammelkarten, Action-Figuren) 
  • OFCS (Yu-Gi-Ho, Pokémon, Figuren, Merchandise)
  • Helbig-Großhandel (Spielzeug in allen Kategorien)

Verkauf: Grundsätzlich ist Ebay eine sehr gute Anlaufstelle für den Verkauf von Spielzeugartikeln. Wenn man besonders wertvolle Objekte verkaufen will, kann man sich auch an Catawiki oder themenbezogene Marktplätze wenden. Der Vorteil an diesen Seiten ist, dass diese eine Sammler-Zielgruppe ansprechen, wodurch man leichter einen Abnehmer findet. 

4. Großhandelsware 

Bei den bisher genannten Kategorien handelt es sich um Produkte, die bei Resellern sehr beliebt sind. Das heißt nicht, dass man keine andere Produkte resellen könnte. Daher fallen unter diesen Punkt alle anderen Produktkategorien bezogen auf Neuware. Wenn man mehr Kapital zur Verfügung hat, bietet diese nämlich einen großen Vorteil: Man kann ein Produkt beliebig oft verkaufen und muss dafür nur einmal recherchieren sowie ein Angebot aufsetzen. Denn im Großhandel kauft man immer in höheren Stückzahlen und kann bei Bedarf nachbestellen. 

Nachteilig am Handel mit Neuware ist das größere Risiko sowie die kleinere Marge. Wenn man z.B. 500 Stück von einem Artikel bestellt, ist es viel wichtiger, dass sich das Produkt am Ende auch gut verkauft. Deswegen sollte man sein Angebot immer diversifizieren und nur in Neuware investieren, wenn man genug andere Produkte im Shop hat. Die Recherche nach Produkten funktioniert ähnlich wie im Gebrauchtwarenmarkt. Man sucht auf Großhandelsplattformen nach interessanten Händlern, checkt das Angebot und prüft die aktuellen Verkaufspreise. Das geht ziemlich einfach, indem man die EAN auf Ebay oder Amazon eingibt. 

Bei komplexeren Produkten wie z.B. Elektronik, sollte man sich außerdem ein Produktmuster zukommen lassen. Denn wenn die Qualität nicht stimmt, werden sich die Kunden nicht beim Unternehmen, sondern dem Verkäufer beschweren. Auch wenn man keine eigenen Produkte verkauft, sollte man alles daran setzen, den Kunden ein positives Einkaufserlebnis zu bieten. So kann man diese langfristig für sich gewinnen (besonders beim Themenshop wichtig) und zieht durch gute Bewertungen mehr Käufer an. 

Einkauf: Es gibt viele Plattformen, auf denen man Neuware kaufen kann. Auch auf Ebay oder Ebay-Kleinanzeigen findet man manchmal Restposten Angebote. Die bekanntesten Seiten sind Restposten.de und Markandi. Dort findet man ein riesiges nach Kategorien sortiertes Angebot aus ganz Europa. Für Reseller lohnt sich die Anmeldung auf solchen Seiten definitiv, denn man findet nicht nur gute Artikel, sondern wichtige Kontakte für eine langfristige Zusammenarbeit. 

Marken Mode verkaufen

Zu den meisten Nischen gibt es nochmal separate Großhandelsplätze, die sich leicht über Google finden lassen. Wenn man z.B. Puzzles verkaufen möchte, kann man auf Google nach Puzzle Großhandel suchen und findet eigentlich sofort interessante Internetseiten. Eine weitere Möglichkeit, wenn man nach einem spezifischen Produkt sucht, ist sich über die Kontaktdaten auf der Verpackung direkt an den Hersteller zu wenden. 

Verkauf: Hier kommt es ganz auf die Nische und seine Präferenzen an. Wer sich z.B. einen Ebay-Shop aufgebaut hat, sollte seine Produkte entsprechend auf Ebay stellen. Wer sich eher auf Amazon spezialisiert, entsprechend auf Amazon. Welche Vorteile sowie Nachteile die einzelnen Marktplätze haben und welche weiteren Möglichkeiten es gibt, wird weiter unten noch besprochen. Jetzt geht es erstmal darum, wie man konkret mit Reselling anfängt, nachdem man gelernt hat, welche Produkte sich für den Verkauf eignen. 

Anleitung zum Reselling: Schritt-für-Schritt starten

Schritt 1: Reselling Nische auswählen 

Es ist grundsätzlich empfehlenswert, sich im Reselling hauptsächlich auf ein bestimmtes Thema zu konzentrieren. Das bedeutet nicht, dass man keine andere Produkte verkaufen kann, aber man ist zumindest Experte in einem bestimmten Bereich und kann seinen Kunden dort den besten Service bieten und kann schnell den Wert einer Ware bestimmen, ohne jedes Mal recherchieren zu müssen. Ein weiterer Vorteil an einer spezifischen Nische ist, dass man sich mit Branding auseinandersetzen kann und die Möglichkeit hat, langfristige Kunden zu gewinnen. Der erste Schritt ist also, sich auf einen bestimmten Bereich festzulegen. 

Dabei sollte man nicht zu analytisch, aber auch nicht zu willkürlich rangehen. Pokémon-Karten haben z.B. ein gutes Reselling-Potenzial. Aber was bringt einem der Einsteig, wenn man sich nicht für das Thema interessiert und sich gegen Konkurrenz behaupten muss, die mit voller Energie dahintersteht? Andererseits sollte der Markt ein gewisses Potenzial haben, was sich nur durch eine analytische Marktrecherche herausfinden lässt. 

Die beste Vorgehensweise ist, sich einmal alle Themen aufzuschreiben, die einen interessieren und anschließend zu prüfen, ob das Potenzial in der Nische ausreichend ist. Wichtige Faktoren sind hierbei die Konkurrenz, Saisonalität (z.B. Pools oder Weihnachtsschmuck) und der Preisbereich. Anfangs sollte man prüfen, ob sich Gebrauchtware in der Kategorie überhaupt verkaufen lässt. 

Besonders starke Konkurrenz zeichnet sich durch viele Bewertungen und ein breites Sortiment mit guten Produktbildern aus. Wenn man sich z.B. auf gebrauchte Bücher spezialisieren will, ist Medimops mit 3,3 Millionen Artikeln und über 1,3 Millionen positiven Bewertungen die wahrscheinlich stärkste Konkurrenz. Das bedeutet aber nicht, dass man als kleiner Seller nichts verkaufen wird.

Medimops bietet beispielsweise keine individuellen Produktbeschreibungen oder gute Produktbilder, sondern zeichnet sich durch Masse aus. Als kleinerer Seller könnte man an diesen Punkten ansetzen und sich z.B. auf teurere Bücher spezialisieren, die man mit einem hochwertigen Angebot einstellt.  

Reselling Profil

Bevor man sich für eine Nische entscheidet, sollte der nötige Kapitaleinsatz geprüft werden. Wenn man sich z.B. auf Elektronikprodukte spezialisiert, ist das notwendige Kapital etwas höher, als wenn man gebrauchte Kleidung verkauft. Damit man seinen Shop direkt am Anfang diversifizieren und für den Kunden ansprechend gestalten kann, sind 100 Artikel für den Start empfehlenswert. Wenn man noch überhaupt kein Startkapital hat, ist das natürlich noch nicht möglich und man kann vielleicht nur 5 Produkte einstellen. In so einem Fall braucht man auch noch keinen Shop, sondern kann die Produkte ganz normal bei Ebay einstellen. 

Schritt 2: Produkte einkaufen

Sobald man sich auf ein Thema spezialisiert hat, kann man mit dem Einkauf der Produkte beginnen. Für den Anfang lohnt es sich besonders, gezielt auf Ebay-Kleinanzeigen und Flohmärkten zu suchen, da man so an sehr gute Angebote kommt. In der folgenden Liste wird noch einmal auf alle Marktplätze und deren Vor- und Nachteile eingegangen: 

Flohmarkt 

Der Flohmarkt ist besonders am Anfang eine der besten Adressen, um an günstige Gebrauchtware zu kommen. Viele Verkäufer sind sich über den Verkaufswert ihrer Produkte nicht bewusst oder bieten diese extra günstig am, um möglichst wenig wieder mit nachhause zu nehmen. Wenn man auf dem Flohmarkt einen guten Preis bekommt, kann man nicht viel falsch machen, denn mit Ebay oder anderen Plattformen kann man die eingekauften Produkte einem viel größeren Käuferkreis zugänglich machen, wodurch viel höhere Preise möglich sind. 

Um auf dem Flohmarkt das meiste herauszuholen, sollte man direkt zum Start und kurz vor Ende vorbeikommen. Wer früh kommt, kriegt die besten Produkte und wer spät kommt, die besten Preise. Viele Verkäufer senken gegen Ende hin die Preise, um möglichst wenig wieder mit nachhause zu nehmen. Zusätzlich dazu, sollte man auf jeden Fall verhandeln und sich nicht gleich von höheren Preisen abschrecken lassen. Eine besonders gute Taktik ist, den Preis pro Produkt zu senken, aber dafür größere Mengen von einem Stand einzukaufen. 

Wenn es an einem Stand z.B. 30 verschiedene Games für je 5 € gibt, könnte man 3,50 € oder 4 € vorschlagen und im Gegenzug alle Spiele kaufen. Diese Taktik funktioniert gegen Ende des Flohmarkts besonders gut. 

Zum Verkaufen eignet sich der Flohmarkt nur bedingt, da man im Vergleich zum Internet einen viel kleineren Kundenkreis hat. Die Nachfrage für hochpreisige oder sehr spezielle Artikel ist daher viel geringer. Trotzdem kann der Flohmarkt eine gute Möglichkeit sein, schlecht verkäufliche oder beschädigte Produkte bzw. Retouren loszuwerden. Auch für überschüssige Bücher, die sich z.B. aufgrund der Versandkosten nicht verkaufen, ist der Flohmarkt geeignet. 

Ebay-Kleinanzeigen 

Die nächste Stufe nach dem Flohmarkt ist Ebay-Kleinanzeigen. Auch hier wird ein relativ kleiner Kundenkreis angesprochen, da die meisten Angebote nur regional und nach Aktualität ausgespielt werden. Da es auf der Plattform nur selten gewerbliche Verkäufer gibt, findet man oft sehr gute Preise. Ähnlich wie beim Flohmarkt kann man mit den Verkäufern verhandeln und beispielsweise gleich mehrere Produkte in den Lieferumfang integrieren. Die besten Angebote findet man, wenn man deutschlandweit sucht und sich die neuesten Angebote zuerst anzeigen lässt. 

Besonders für Konvolut-Ware ist Ebay-Kleinanzeigen geeignet. Dabei handelt es sich z.B. um Bücherkisten, Flohmarktkisten, Dachbodenfunde oder Spielzeug-Sammlungen. Der Kauf von solchen Kisten ist zwar immer etwas risikoreicher und man wird auch Produkte haben, die sich nicht für den Verkauf eignen, aber man kommt viel günstiger an Produkte, spart Versandkosten und landet evtl. einige Glückstreffer. 

ebay Kleinanzeigen Produkte finden

Wichtig: Bei Ebay-Kleinanzeigen tummeln sich viele Betrüger, die Produkte zu unrealistisch günstigen Preisen verkaufen. Wenn der Verkäufer zusätzlich erst seit kurzem auf der Plattform ist, weder Abholung noch Paypal akzeptiert und Bilder aus dem Internet verwendet, sollte man sich eher nach einem anderen Angebot umschauen.  

Ebay

Ebay ist eine Plattform, die sich bei Reselling hauptsächlich für den Verkauf eignet. Das Besondere an Ebay ist, dass man mit sehr geringem Aufwand eine große internationale Zielgruppe zu jedem Thema erreichen kann. Solche Marktplätze eignen sich nur bedingt für den Einkauf, da die zu verkaufenden Produkte dem Endkunden bereits angeboten werden, wodurch sich der Einkaufspreis nicht mehr lohnt. Unter folgenden Bedingungen kann man trotzdem gute Angebote auf Ebay finden: 

  • Glück: Man findet zufällig ein sehr günstiges Angebot
  • Zustand: Das Produkt ist defekt und lässt sich aufwerten 
  • Wissen: Man kennt die Nische und hat einen Abnehmer
  • Listing: Das Produkt wird mit schlechten Bildern verkauft 
  • Menge: Angebot ist ein Konvolut oder Restposten für B2B 

Eine ebenfalls gute Möglichkeit sind schlecht beworbene Auktionen. Wenn Verkäufer ihre Produkte mit den falschen Keywords einstellen oder schlechte Bilder verwendet haben, werden deutlich weniger Besucher auf das Angebot aufmerksam. Wenn es sich bei diesem um eine Auktion handelt, hat man sehr gute Chancen auf einen günstigen Preis. Damit man nicht ständig mit bieten beschäftigt ist, kann man mit Tools arbeiten, die bis zu einem gewissen Punkt automatisch mitbieten. Eine andere Möglichkeit ist, den Suchfilter auf Auktion und Bald endend zu stellen. So sieht man die aktuellsten Auktionen oben und kann direkt mitbieten. 

Ebay Restposten

Amazon

Der Marktplatz Amazon überzeugt immer wieder mit hohen Rabatten und Verkauf-Events, die sich für Reseller in bestimmten Bereichen durchaus lohnen können. Besonders interessant sind Black Friday, Cyber Monday und Prime Day. An diesen Tagen werden die Preise für bestimmte Produkte zum Teil so stark vergünstigt, dass sie für Reseller interessant werden. Besonders im Lego-Bereich ist Amazon eine interessante Anlaufstelle. 

Dass sich die Plattform auch für Reselling, also den Verkauf eignen kann, wissen die meisten nicht. Im Gegensatz zu anderen bekannten Marktplätzen regelt Amazon seine Ergebnisse so, dass es für jedes Produkt (gemessen an der EAN) nur eine Verkaufsseite gibt. Das bedeutet aber nicht, dass jedes Produkt nur von einem Händler verkauft werden darf.  

Wenn man ein Produkt verkaufen möchte, welches schon auf Amazon verkauft wird, kann man sich unter das Listing hängen, sich also als Verkäufer listen. Von allen gelisteten Verkäufern hat aber nur ein Verkäufer die sogenannte Buy-Box bzw. das Einkaufswagen-Feld. Wer sich in dieser Position befindet, bekommt automatisch den Verkauf, wenn ein Kunde auf “In den Einkaufswagen legen” klickt. Wenn man die Buy-Box nicht hat, muss der Kunde sich die Verkäufer-Liste anzeigen lassen und kann dann entscheiden, bei welchem Verkäufer er bestellen möchte. 

Amazon Reselling

Der Vorteil an dieser Einrichtung ist, dass man viele Produkte mit einem Klick einstellen kann, ohne sich um Produktbilder und Texte kümmern zu müssen. Der Nachteil ist, dass man nicht besonders gut verkauft, wenn man die Buy-Box nicht besitzt. In diese Position schafft es meistens der günstigste Preis, wodurch sich innerhalb eines Listings schnell ein Preiskampf entwickeln kann. 

Tipp: Wer etwas mehr Startkapital zur Verfügung hat, kann über Amazon FBA auch eigene Produkte unter einer eigenen EAN-Nr. verkaufen. Diese Methode ist deutlich lukrativer und lässt sich sehr gut automatisieren. Wie man konkret mit Amazon FBA startet und warum sich diese Methode besser für den Aufbau eines Unternehmens eignet, wird am Ende des Artikels noch genauer erklärt. 

Merkandi & Restposten 

Neben vielen spezifischen Großhändlern gibt es auch B2B-Marktplätze, die sich auf Sonderposten bzw. Großmengen spezialisieren. Die zwei bekanntesten in dem Bereich sind Restposten.de und Merkandi. Beide Plattformen zeichnen sich durch eine riesige Auswahl an B2B-Angeboten mit zum Teil sehr guten Preisen aus. Da man als angemeldeter Käufer auch die Kontaktdaten der Verkäufer sieht, sind solche Plattformen eine gute Möglichkeit, um wichtige Kontakte zu knüpfen. 

Auf Restposten.de findet man Sonderposten aller Art, also Produkte, die aufgrund von Retouren, Insolvenzen oder Abverkäufen an andere Händler verkauft werden. Die Verkäufer haben also oft ein großes Interesse daran, die Ware so schnell wie möglich loszuwerden, was sich wiederum vorteilhaft auf Verhandlungen auswirken kann. Vorsichtig sollte man bei Posten sein, deren genauer Inhalt nicht bekannt ist. Das sind z.B. Angebote wie “Mix-Palette Elektro-Retouren”. Da der genaue Zustand der Waren sowie die enthaltenden Produkte nicht genannt werden, entsteht ein gewisses Risiko. Bevor man also eine hohe Summe bezahlt, sollte man sich mit dem Verkäufer auf eine Testbestellung einigen. 

Merkandi Restposten

Die Mindestbestellmenge liegt bei 6 Paletten. Bevor man mehrere hundert Euro investiert, sollte man versuchen eine Probe-Palette zu bekommen. 

Markandi bietet mehr Möglichkeiten, wie z.B. ein großes Verkäufer-Verzeichnis und Auktionen. Als angemeldetes Mitglied hat man zusätzlich Zugriff auf eine Betrugs-Datenbank, in welcher unseriöse Unternehmen und Anbieter aufgeführt werden. Am Anfang wird man auf solchen Plattformen wahrscheinlich noch keine geeigneten Angebote finden, da die Mindestbestellmengen zu hoch sind. Die Kosten in Höhe von ca. 100 € pro Jahr für eine Mitgliedschaft können zum Start ebenfalls besser investiert werden.

Spezifische Marktplätze 

Es gibt so gut wie zu jedem Thema nochmal eigene Marktplätze für B2B und B2C Kunden. Wer nach Großhändlern in einem bestimmten Bereich sucht, findet diese recht einfach über Google oder Portale wie wer-liefert-was. Es gibt noch ein paar größere Marktplätze, die auch für B2C-Kunden zugänglich sind und eine sehr große Zielgruppe haben:

  • Vinted war damals unter dem Namen Kleiderkreisel bekannt, und ist ein Marktplatz für gebrauchte Kleidung aller Art. Wer mit Mode handelt, findet hier eine gute Möglichkeit von Privatpersonen Mode zu kaufen. Info: Der rein gewerbliche Verkauf auf Vinted ist jedoch offiziell nicht gestattet.
  • StockX ist der größte Marktplatz für Sneaker, Sammelprodukte und limitierte Mode. Das besondere ist, dass Produkte nicht einfach gekauft und verkauft werden, sondern Käufer und Verkäufer sich Schritt für Schritt an einen Preis herantasten. Für den Einkauf ist die Seite nur geeignet, wenn man auf Wertsteigerungen setzt und sich sehr gut auskennt.
  • Catawiki ist das größte Auktionshaus für Sammelprodukte und teure Objekte wie Edelsteine, Wein, Whiskey, Kunst oder Oldtimer. Der Prozess für Verkäufer ist etwas aufwendiger, da jeder Artikel von Catawiki genehmigt werden muss und anschließend in einer passenden Auktion sortiert wird. Die Themen-Auktionen sind zudem immer terminiert.
  • Etsy ist eine Plattform für Handgemachtes oder Vintage-Produkte. In den letzten Jahren ist der Marktplatz immer größer geworden und erfreut sich auch bei der Kundschaft an immer größerer Beliebtheit. Verkäufer können auf der Plattform einen eigenen Shop erstellen und mit ihre Angebote international präsentieren. Etsy zählt zu den bekanntesten Seiten.
  • Zoll-Auktionen: Eine weniger bekannte, aber vielleicht interessante Seite ist die offizielle Auktionsseite vom Zoll. Dort haben offizielle Behörden die Möglichkeit, Waren aus Beschlagnahmungen oder dem Arbeitsbetrieb zu versteigern. Ab und zu findet man auch hier ein interessantes Angebot zum Weiterverkauf. 

Einzelhandel 

Manchmal kann es sich lohnen, im Einzelhandel nach interessanten Angeboten zu schauen. Besonders bei limitierten Produkten wie Lego oder Mode, ist ein Besuch im stationären Handel sinnvoll. Oft starten lokale Geschäfte auch einen eigenen Abverkauf oder bieten Rabatte, die es Online nicht gibt. 

Der Produkteinkauf im Einzelhandel wird auch als Live-Reselling bezeichnet. Da die Angebote schlecht planbar und immer individuell sind, gibt es hierfür keine konkrete Anleitung. Wichtig ist, die Augen offenzuhalten und ein Gefühl für die verschiedenen Produktkategorien sowie deren Nachfrage zu entwickeln. Dafür kann man sich z.B. die Videos von Reselling mit Kopf anschauen, in denen auch immer wieder auf Live-Reselling eingegangen wird bzw. die verschiedenen Einkäufe dokumentiert werden. 

Tipp: Die Amazon-Verkäuferkonto App hat eine Funktion, mit welcher man Produkte ohne  Barcode einscannen kann. Anhand der Form wird dann das entsprechende Produkt ermittelt und man sieht direkt, zu welchem Preis es gerade gehandelt wird. So kann man sich vor Einkäufen nochmal absichern. Die beste Absicherung bleibt aber Expertenwissen in einer bestimmten Nische! 

Schritt 3: Reselling Marge berechnen 

Auch wenn es am Anfang unnötig erscheint, sollte man seinen Lagerbestand direkt strukturieren und eine Übersicht über alle Kosten erstellen. Denn neben dem Einkaufspreis gibt es noch einige andere Faktoren, die sich wiederum auf den Verkaufspreis auswirken. Damit man es später einfach hat, erledigt man die Margenberechnung und Lagerbestandsplanung in einem Schritt. Wie man dabei genau vorgeht, kann jeder selbst entscheiden. Die folgende Anleitung beinhaltet alle Felder, die für einen reibungslosen Ablauf erforderlich sind. 

Für diesen Schritt braucht man ein Kalkulationstool wie Excel oder G-Sheets, mit welchem man entsprechende Tabellen einrichten kann. Diese Anleitung bezieht sich auf G-Sheets, da dieses Tool kostenfrei für jeden online zugänglich ist und sich die Funktionen kaum von Excel unterscheiden. Am besten hat man für diesen Schritt schon ein paar Produkte parat, um die To-do’s gleich praktisch durchführen zu können. 

  1. Eine neue G-Sheets Datei öffnen. Dazu einfach bei Google Drive auf das bunte Plus klicken und Google Tabellen auswählen. 
  1. In welche Kategorien lassen sich die geplanten Produkte einteilen? Hierbei sollte man besonders am Anfang nicht zu sehr ins Detail gehen, da es sonst eher unübersichtlich wird. Wenn man z.B. Kleider verkauft, könnte man diese in Marke und Art (Pullover, T-Shirt etc.) kategorisieren. Die entsprechenden Kategorien fügt man nun in die ersten 1-3 Spalten ein. 
  1. Die nächste Spalte bildet die SKU. Dabei handelt es sich um eine Lagernummer, anhand derer das Produkt eindeutig identifiziert werden kann. Am besten überlegt man sich ein System, welches immer gleich bleibt und die vorher gewählten Kategorien mit Abkürzungen beinhaltet. Beispiel: Wenn man einen Nike Pullover verkauft könnte die SKU so aussehen: NK-PL-01. NK steht für Nike, PL für Pullover und 01 für den ersten Nike Pullover im Shop. Weitere Produkte wären dann: NK-PL-02.. 
  1. Nicht erforderlich, aber praktisch, sind weitere Spalten für die wichtigsten Angaben zum Produkt. Wenn man Kleidung verkauft, wären Spalten für Größe, Mängel oder Material wichtig, weil diese Angaben beim Einstellen des Produktes erforderlich sind. So muss man das Produkt beim Einstellen nicht vor sich haben und hat einen deutlich schnelleren Workflow. 
  1. Jetzt geht es an die Margenberechnung. Damit man einen angemessenen Verkaufspreis ermitteln kann, müssen zuerst die Unkosten für jeden Artikel erfasst werden. Dafür werden die nächsten 9 Spalten mit folgenden Überschriften versehen und entsprechend ausgefüllt: 
    • Anschaffungskosten: Wie viel Geld hat einen das Produkt bis ins eigene Lager gekostet? Dazu zählt nicht nur Einkaufspreis, sondern auch Versandkosten oder andere Ausgaben, die direkt mit dem Erwerb und dem Erhalt des Produktes zusammenhängen. 
    • Einstellungsgebühren: Marktplätze verlangen eine geringe Gebühr für das Einstellen des Produkts. Ebay z.B. 0,42 €, bei Etsy ca. 0,18 €. 
    • Werbung: Bei den Werbeausgaben kommt es ganz auf das Produkt und den spezifischen Marktplatz an. Bei Ebay zahlt man seine Werbeanzeigen z.B. erst, wenn ein Verkauf entstanden ist, während man bei Etsy ein festes Tagesbudget pro Artikel einstellt. Dieses Feld füllt man am besten als Letztes aus, um einen profitablen Betrag festlegen zu können. Bei Ebay kann man mit von 5 bis 10 % des Verkaufspreises rechnen, falls man Werbung schalten möchte. 
    • Verkaufsgebühr: Diese Spalte ist sehr wichtig, da Verkaufsgebühren oft einen großen Teil der Marge ausmachen. Hier kommt es wieder ganz auf den Marktplatz, den Verkäuferstatus oder die jeweilige Produktkategorie an. Bei Ebay kann man am Anfang mit 0,42 € + 12 % vom Verkaufspreis ausgehen. Bei Etsy sind es ebenfalls 12 % und bei Amazon meistens 15 % (abhängig von der Produktkategorie).
    • Versandkosten: Grundsätzlich hat man zwei Möglichkeiten für den Versand. Entweder, man lässt den Verkäufer den Versand separat bezahlen oder man bietet kostenlosen Versand an und addiert die Versandkosten zum Verkaufspreis. Bei der ersten Variante spielen die Versandkosten keine Rolle in der Margenberechnung, da sie auf der Rechnung separat aufgeführt werden. Bei der zweiten Variante müssen diese in der Margenberechnung aufgelistet werden. Viele vergessen bei diesem Schritt, die Kosten für Verpackungsmaterial mit einzuberechnen. Mehr dazu etwas weiter untern im Artikel.
    • Zeit: Ein großer und häufiger Fehler von vielen Selbstständigen ist, die eigene Arbeitszeit nicht in die Margenberechnung zu integrieren. Denn die Finanzen im Unternehmen sollte man von seinen privaten Finanzen trennen. Man behandelt sich also wie einen Angestellten im eigenen Unternehmen, der durch sein Gehalt Fixkosten verursacht. Diese müssen mit den Unternehmensgewinnen gedeckt werden. Dafür stellt man sich die Frage, wie viel Geld einem seine Arbeitszeit eigentlich wert ist. Für den Anfang hilft diese Fragestellung: Wie viel Geld müsste man mir mindestens geben, damit ich diese Arbeit für jemand anderes mache? 

Sobald man sich auf einen Betrag festgelegt hat, stoppt man einmal die Zeit für jeden Arbeitsschritt von Recherche über Verkauf bis zum Versand eines Produktes. Wenn man z.B. 3 Minuten für Produktfotos, 5 Minuten für die Eintragung in Excel, 3 Minuten für die Einstellung bei Ebay und 5 Minuten für Verpackung und Versand bei einem Stundenlohn von 10 € braucht, wäre die eigene Arbeit pro Produkt 2,7 € wert. 

Am Anfang wird dieses Feld vielleicht noch keine große Rolle spielen, da man seine Gewinne erstmal nur reinvestiert. Trotzdem sollte man es integrieren und anwenden, um sich unternehmerisches Denken anzueignen. 

  • Gesamtkosten: In dieser Spalte werden alle Ausgaben summiert, um die Ermittlung des Verkaufspreises zu erleichtern. Dafür kann man folgende Formel anwenden: = Feld 1 + Feld 2 + Feld 3 etc. (Bsp. =C1+D1+E1+F1)
  • Verkaufspreis: Hier wird der finale Verkaufspreis eingetragen. Der Verkaufspreis sollte so gewählt werden, dass er alle Fixkosten deckt, dem Produkt entspricht und eine angemessene Marge beinhaltet. Je nachdem ob man seine eigene Arbeitszeit mit einberechnet, kann die Marge auch etwas niedriger sein. Statistisch betrachtet sind Margen zwischen 26 und 50 Prozent bei physischen Produkten im Online-Handel üblich. 
  • Gewinn: In dieser Spalte wird der Gewinn ermittelt. Am besten arbeitet man mit folgender Formel: = Verkaufspreis-Feld – Gesamtkosten-Feld. 

Es gibt viele weitere Möglichkeiten, diese Tabelle zu ergänzen. Am Anfang reicht es jedoch, sich auf die wesentlichen Kennzahlen zu konzentrieren. Später, wenn man mehrere hundert Artikel verkauft, ist eine genaue Dokumentation des Lagerbestandes essenziell. Dafür gibt es aber Warenwirtschaftssysteme, die den Workflow etwas einfacher gestalten als mit Excel. Zum Schluss noch ein Beispielbild der oben besprochenen Sheets-Datei: 

Schritt 4: Shop aufbauen und Produkte einstellen

Nach allen Vorbereitungen geht es nun an die Einstellung der Produkte. Da Ebay die beliebteste Reselling Plattform ist und das breiteste Angebot abdeckt, wird die Einstellung der Produkte hauptsächlich am Beispiel von Ebay erklärt. Im ersten Schritt braucht man also ein gewerbliches Ebay-Konto und ab 40 Artikeln am besten einen Ebay-Shop, der 39 € pro Monat kostet, aber deutlich mehr Möglichkeiten bietet, als ein einfaches Ebay-Verkäuferkonto. 

Ein Shop ist im Prinzip eine eigene Verkaufsseite innerhalb von Ebay, die man mit einer Beschreibung, einem Profilbild und einem Banner gestalten kann. Außerdem hat man mehr Möglichkeiten im Marketing und kann sich in seiner Nische eine feste und bekannte Position erarbeiten. Der einzige Nachteil ist, dass das Bearbeitungsmenü noch nicht sehr benutzerfreundlich gestaltet wurde und an eine sehr frühe Version von Ebay erinnert. Nach einer kurzen Einarbeitungsphase lernt man aber die wichtigsten Funktionen und findet sich schnell zurecht. 

Wie man ein Produkt einstellt, ist relativ selbsterklärend. Wichtig ist, dass man die richtige Kategorie, relevante Keywords, gute Produktbilder und wichtige Artikelmerkmale verwendet. In der Produkt-Beschreibung kann man auch mit HTML arbeiten, was bei so geringen Stückzahlen aber noch wenig Sinn macht. Da man als Reseller eher viele Produkte einstellt, die man Anfang meist nur einmal vorrätig hat, sollte man nicht zu viel Zeit in Verkaufstexte oder Keywordrecherche stecken. 

Die relevantesten Keywords sollten im Titel stehen, ohne die Lesbarkeit stark zu beeinträchtigen. Welche Wörter das genau sind, findet man über die anderen Angebote oder die automatischen Suchvorschläge von Ebay heraus. Dafür einfach das Keyword in die Ebay-Suchleiste eingeben, die Leertaste drücken und die Vorschläge notieren. Die Wörter sollte man nur verwenden, wenn sie sich auch wirklich für das Produkt eignen. 

Ein besonders entscheidender Verkaufsfaktor sind die Produktfotos. Diese sollten eine sehr gute Qualität haben und neben dem zu verkaufenden Produkt nichts anderes abbilden bzw. einen einfarbigen (weißen) Hintergrund haben. Da Produktfotos viel Arbeit sind, sollte man sich einen festen Workflow überlegen und alle Produkte in einer Session fotografieren. Am besten kauft man sich ein kleines Stativ und eine Weiße Hinter- oder Untergrundfläche. Wer etwas mehr Geld zur Verfügung hat, kann auch eine Fotobox kaufen, in welcher das Produkt direkt gut ausgeleuchtet wird. 

Tipp: Am besten fotografiert man die Produkte in der Reihenfolge, wie sie in der Excel-Datei stehen. So muss man beim Einstellen die Bilder nicht suchen, da die Reihenfolge bereits stimmt. 

Je nachdem um welches Produkt es sich handelt, reichen 2-3 Bilder von Vorder- und Rückseite. Anschließend werden nach und nach alle Produkte eingestellt und der Verkauf kann beginnen. Wer Schwierigkeiten hat, Verkaufstexte zu formulieren, findet in diesem Artikel eine paar nützliche Informationen zum Thema Verkaufspsychologie: Nischenseiten erstellen

Nicht vergessen: AGBs, Widerrufsbelehrung und Impressum sind ebenfalls Punkte, um die man sich kümmern sollte. Über das Tool der IT-Rechtskanzlei kann man sich für 11,78 € monatlich personalisierte auf Ebay zugeschnittene Rechtstexte erstellen. 

Schritt 5: Logistik im Reselling

Die logistischen Arbeitsschritte sind am Anfang wahrscheinlich noch recht überschaubar, werden aber irgendwann zu einem großen Arbeitsbereich, der zu 100 % organisiert sein sollte. Die erste Vorbereitung dafür wurde mit der bereits erstellten Lagerbestandsdatei erledigt. In der Lagerung ist die SKU eine besonders wichtige Kennzahl, anhand derer die Produkte im Lager mit den Angeboten verknüpft können. 

Wenn man über hundert Artikel verkauft und lagert, die sich vielleicht auch stark ähneln (z.B. T-Shirts in verschiedenen Größen oder Pokémon-Karten), wird es sehr mühsam zu prüfen, welcher Artikel genau verkauft wurde. Durch die SKU hat man eine eindeutige Bezeichnung für das Produkt und kann bestellte Artikel schnell aus dem Lager holen, verpacken und versenden. Wichtig ist natürlich, dass die Produkte im Lager ebenfalls sichtbar mit der SKU versehen werden. 

Wird ein Produkt bei Ebay verkauft, hat man je nach Einstellung 1-10 Tage Zeit, den Artikel zu verschicken. Um das Kauferlebnis attraktiv zu gestalten, sollte man eine kurze Versanddauer von maximal 3 Tagen auswählen. Die DHL Versandetiketten können direkt über Ebay gekauft und mit Paypal bezahlt werden, was den Prozess deutlich erleichtert. Wenn man gewerblich mit Produkten handelt, ist es immer besser mit Sendungsverfolgung zu verschicken oder zumindest die Möglichkeit zu bieten. So kann man nachweisen, dass man die Sendung ordnungsgerecht verschickt hat und Ebay kümmert sich im Fall eines abhanden gekommenen Päckchens um den Kunden. 

Verpackungsmaterial kaufen

Es gibt viele Adressen, bei denen man geeignetes Verpackungsmaterial kaufen kann. Wer größere Artikel verkauft, die in Päckchen oder Paketen geliefert werden kann sich auch an Geschäfte in der Umgebung wenden und fragen, ob diese überschüssige Kartons verschenken. Geschäfte im Einzelhandel haben durch Anlieferungen immer eine große Menge an Kartons, für die es keine Verwendung gibt und sind daher oft daran interessiert, diese ohne großen Aufwand loszuwerden. 

Briefumschläge oder Versandtaschen bekommt man relativ günstig bei Amazon oder Ebay. Für den Kauf solcher Artikel ist es sinnvoll, sich einen Amazon Business Account einzurichten und durch Rabatte für Geschäftskunden nochmal Geld zu sparen. Auf Ebay gibt es einen großen Shop namens Verpackungsexpress24, der eigentlich alle Arten von Verpackungsmaterial zu sehr guten Preisen anbietet. 

Verpackungsmaterial kaufen

Tipp: Um Retouren und negative Bewertungen zu vermeiden, kann man eine kleine Grußkarte in den Lieferumfang integrieren, sich bedanken und darauf hinweise, dass man bei Problemen immer per Mail erreichbar ist und sicher eine gute Lösung findet. Eine kostenlose Beigabe, wie z.B. eine Tüte Gummibärchen sorgt ebenfalls für ein besseres Kauferlebnis und erhöht die Wahrscheinlichkeit, eine gute Bewertung zu bekommen. 

Noch ein wichtiger Hinweis: Da man mit dem Neukauf von Verpackungen Müll in den Verkehr bringt, braucht man eine Verpackungslizenz. Diese stellt sicher, dass man als Unternehmer für seinen Anteil Müll aufkommt und sich an der Müllverarbeitung beteiligt. Nachdem man eine Lizenz gekauft hat, muss man sich noch beim zentralen Verpackungsregister registrieren. Dieses ist wie eine Datenbank, in welcher jeder einsehen kann, ob und wie viel Verpackungsmüll man angemeldet hat. Klingt kompliziert, ist aber sehr einfach. In diesem Artikel werden beide Schritte 1:1 erklärt: Verpackungen bei Amazon FBA

Retouren im Reselling richtig managen

Retouren gibt es leider immer, egal wie gut das Produkt oder der Kundenservice ist. Wichtig ist, dass man diese einplant und weiß, wie man damit umgeht, denn Rücksendungen sind immer eine hohe finanzielle Belastung. In Deutschland ist man bei Online-Verkäufen dazu verpflichtet, ein 14-tägiges Rückgaberecht einzuräumen. Es ist also nicht möglich, Retouren ganz zu vermeiden. Daher sollte man dieser auf in der Produktkalkulation berücksichtigen, da man ansonsten bei einer engen Marge eventuell kaum Gewinn macht.

Bei Ebay kann man einstellen, dass der Kunde den Rückversand selbst zahlen muss. Das ist für einen selbst natürlich vorteilhaft, für den Kunden eher weniger und die meisten erwarten auch eine Kostenübernahme, wenn das Produkt nicht ihren Erwartungen entspricht. Hier gilt es abzuwägen, in welchen Fällen die eigenen finanziellen Interessen über den Interessen des Kunden liegen. Bei teuren und leichten Produkten wäre eine Kostenübernahme z.B. nicht weiter schlimm, während große und schwere Pakete mit ggf. günstigen Produkten finanziell eher unvorteilhaft sind. 

Beispiel: Ein Produkt kostet inkl. Versand 10 €. Der Versand liegt bei 1,55 €. Um das Produkt nach einer Rücksendung mit übernommenen Versandkosten wieder gewinnbringend zu verkaufen, müsste die Marge bei über 3,10 € liegen. Kommt es nochmal zur Retoure, wäre eine Marge von 6,20 € erforderlich. Aus diesem Grund ist es für viele Unternehmen oft günstiger, entsprechende Produkte zu entsorgen. 

Wenn man Sammlerware oder teure Produkte verkauft, sollte man sich auch gegen Schädigungen oder wertmindernde Einflüsse vom Kunden absichern. Wenn man z.B. ein neues Lego-Set verkauft und der Kunde öffnet dieses, sinkt der Wert direkt um einen relevanten Betrag. Daher sollte man in seinen AGBs einen Hinweis wie diesen integrieren: 

“Sie müssen für einen etwaigen Wertverlust der Waren nur aufkommen, wenn dieser Wertverlust auf einen zur Prüfung der Beschaffenheit, Eigenschaften und Funktionsweise der Waren nicht notwendigen Umgang mit Ihnen zurückzuführen ist”

Quelle: Reselling mit Kopf 

Einfach gesagt heißt das, wenn der Kunde das jeweilige Produkt bei einem nicht notwendigen Vorgang beschädigt, muss er für den Wertverlust aufkommen. Die Höhe des Wertverlustes ergibt sich aus der Differenz zwischen dem Wert vorher und dem Wert nachher. Damit es aber erst gar nicht zu vielen Retouren kommt, sollte man Produktmängel immer ehrlich angeben und bei Kleidung am besten die genauen Maße in cm bereitstellen. 

Steuern im Reselling 

Amazon FBA Steuerberater

Als Unternehmer ist man zur Buchhaltung und Abgabe einer Steuererklärung verpflichtet. Das bedeutet, man muss alle Ausgaben und Einnahmen mit einer Kontobewegung sowie einer Ein- oder Ausgangsrechnung nachweisen können. Das heißt nichts anderes, als dass man alle Rechnungen im Zusammenhang mit dem Geschäft aufheben muss. Am besten legt man sich dafür einen Ordner für jeden Monat an und fügt dort alle Rechnungen ein. 

Als Kleinunternehmer ist das Thema Steuern noch ziemlich einfach. Die Ausgaben werden direkt von den Einnahmen abgezogen, woraus sich ein entsprechender Jahresgewinn ergibt. Dieser Gewinn muss versteuert werden, wenn er die Summe von ca. 9.000 € übersteigt. Um den Gewinn buchhalterisch möglichst niedrig zu halten, sollte man bei jeder Ausgabe überlegen, ob man diese steuerlich geltend machen könnte. Wenn man z.B. Büromaterial kauft, kann man das als Ausgabe vom Gewinn abziehen. 

Tipp: Die beste Möglichkeit, um buchhalterischen Verlust bzw. wenig Gewinn zu erzielen ist, kurz vor Jahresende nochmal ordentlich in Ware zu investieren. Wenn man z.B. 12.000 € Gewinn gemacht hat, aber im Dezember nochmal 5.000 € investiert, hat man einen buchhalterischen Gewinn von 7.000 €, muss also keine Steuern zahlen. 

Steuerlich etwas schwieriger als bei anderen Geschäftsmodellen ist der Einkauf von Ware. Denn im Reselling bezieht man zunächst hauptsächlich gebrauchte Artikel von Privatpersonen, die keine Rechnungen ausstellen. Wenn man auf dem Flohmarkt einkauft, ist es sogar noch schwerer nachzuverfolgen, da man Bar zahlt und seine Ausgaben mit keinen Überweisungen belegen kann. 

Damit man hier keine Fehler begeht, sollte man diesbezüglich vor dem Start einmal mit einem Steuerberater sprechen, da es verschiedene Möglichkeiten für die Dokumentation solcher Ausgaben gibt. Auch wenn ein einmaliges Berater-Honorar anfällt, lohnt es sich definitiv auf Nummer sicher zu gehen. 

Die Erstellung der jährlichen Steuererklärung ist ebenfalls eine Aufgabe, die man besser einem Experten überlässt. Fehler in der Steuererklärung können zum Teil finanzielle Folgen haben, die man mit einem Steuerberater vermeiden kann. Die Steuererklärung ist auch fällig, wenn man unter der Steuerfreigrenze liegt oder sogar Verluste erwirtschaftet, denn auch diese müssen nachgewiesen werden. 

Als Kleinunternehmer wird der Steuerberater vermutlich nicht so lange für die Erklärung brauchen, wodurch sich die Kosten entsprechend verringern. Damit der Aufwand am Ende so gering wie möglich ist, sollte man wie oben erwähnt einen Ordner für jeden Monat erstellen, in welchem alle Eingangsrechnungen, Ausgangsrechnungen (Easybill Export), Zahlungsberichte des Marktplatzes (vorher fragen, was gebraucht wird) und Kontoauszüge gespeichert werden.

Besonders am Anfang sind Steuern ein sehr überschaubares Theme und definitiv kein Grund, an dem die Entscheidung zur Selbstständigkeit scheitern sollte. Auch wenn man mal einen Fehler macht, im Finanzamt arbeiten auch nur Menschen, mit denen man im persönlichen Gespräch eine Lösung finden kann. 

Reselling Business skalieren

Die Skalierung, also das Wachstum des Unternehmens ist im Reselling nicht besonders leicht. Schließlich geht es darum, neue Produkte zu finden und diese wieder zu verkaufen. Der Prozess wiederholt sich also immer wieder und kann nicht automatisiert werden. Das bedeutet, richtiges Wachstum ist erst möglich, wenn man genug Umsatz macht, um Mitarbeiter einzustellen, bestimmte Arbeitsschritte zu automatisieren oder Neuware zu listen. 

In der Anfangsphase ist Reselling sehr viel Arbeit. Man muss sich um jeden einzelnen Schritt von der Recherche bis zum Versand des Produktes kümmern. Eine Optimierung der Arbeitsschritte mit festen Abläufen ist daher essenziell für effektives Arbeiten. Skalierung ist am Anfang also kaum möglich. Man kauft und verkauft Gebrauchtware, die man einzeln einkaufen und selbst verpacken und verschicken muss. 

In der zweiten Phase, wenn man sich schon einen ordentlichen Shop mit ein paar hundert Artikeln aufgebaut hat, sollte man mit der Prozessoptimierung beginnen. Das bedeutet, man erleichtert sich bestimmte Arbeitsschritte bzw. hebt das Niveau seines Unternehmens an, indem man professionelleres Equipment kauft. 

Zu diesem Equipment gehören z.B. Lagerregale, ein umfangreiches Verpackungssortiment, ein Labeldrucker, Maschinen zur Aufbereitung von Produkten (z.B. ein CD-Schleifer) und eine professionellere Foto-Ausrüstung. Hat man diese Schritte erledigt, kann man sich langsam um Kontakte für Neuware kümmern und nach geeigneten Produkten recherchieren. 

Sobald es die Umsätze und Gewinne zulassen kann man mit der richtigen Skalierung beginnen. Das bedeutet, man investiert in Neuware und schaltet Angebote, die einem konstant Einnahmen erwirtschaften. Mit jedem Produkt, welches in größeren Mengen verfügbar ist, spart man sich viel Recherche-Arbeit und schafft eine konstante Einnahmequelle. 

An diesem Punkt wird die Lagerung zu Hause wahrscheinlich nicht mehr ausreichen und man sollte sich nach externen Lagerräumen evtl. mit Büro umschauen. Zusätzlich wird man für Logistik und Versand vermutlich keine Zeit mehr haben und kann sich Mitarbeiter leisten, die diese Arbeit übernehmen. 

Fazit – Mit Reselling Geld verdienen

Nach diesem Artikel sollte jeder wissen, worauf es beim Reselling ankommt und wie man damit erfolgreich wird. Für welche Produkte man sich schlussendlich entscheidet, hängt natürlich vom eigenen Kapital, den Interessen und Zielen ab. Wichtig ist ebenfalls, dass man sich für die Arbeit mit physischen Produkten, Online-Marketing und Logistik interessiert und auch wirklich Spaß dabei hat. Denn Reselling ist besonders am Anfang ein sehr zeitintensives Business, welches viel Einsatz und Engagement erfordert. 

Als Reseller ist man ganz nah am operativen Geschäft, arbeitet also viel im Unternehmen, anstatt am Unternehmen. Das hat zur Folge, dass man auch viele Aufgaben hat, für die man eigentlich überqualifiziert ist bzw. die den Umsatz nicht erhöhen. Die Skalierung geht also ziemlich langsam voran. Die Recherche nach neuen Produkten ist in dem Fall die wichtigste Aufgabe, wird aber von zeitintensiven Arbeitsschritten wie Produktfotografie und Logistik eingedämmt. 

Trotzdem ist Reselling ein Geschäftsmodell, welches sehr einsteigerfreundlich ist und ohne außergewöhnliche Vorkenntnisse funktioniert. Schließlich bewirbt man kein neues Produkt, sondern bekannte Artikel, die der Kunde im besten Fall schon kennt. Daher funktionieren Marken-Artikel besonders gut. Um die ersten unternehmerische Erfahrungen zu sammeln, Startkapital aufzubauen oder einen Nebenverdienst zu erwirtschaften, ist Reselling bestens geeignet. Wer mit voller Leidenschaft dabei ist, kann sich natürlich auch Vollzeit damit selbstständig machen. Bis dahin ist es aber ein langer und intensiver Weg. 

Wer dagegen ein Unternehmen gründen will, welches sich schneller und ohne Mitarbeiter skalieren lässt und ortsunabhängig geführt werden kann, wird eher mit Strategien wie Amazon FBA glücklich werden. Im Gegenzug ist dafür etwas mehr Startkapital erforderlich. Was Amazon FBA genau ist und wie man damit startet, wird anschließend noch kurz erklärt.

Tipp: Auf dem Kanal Reselling mit Kopf findet man viele umfangreiche Videos aus dem Tagesgeschäft eines sehr erfolgreichen Vollzeit-Resellers, der inzwischen 6-stellige Monatsumsätze macht. 

Alternative: Amazon FBA 

Amazon FBA

Amazon FBA bezeichnet die Möglichkeit, eigene Produkte in größeren Mengen über den Marktplatz Amazon zu verkaufen, ohne sich um logistische Aufgaben kümmern zu müssen. Das bedeutet, man kauft eine bestimmte Menge von einem Produkt ein, platziert dieses unter eigener Marke mit eigenem Angebot auf Amazon und schickt anschließend den ganzen Lagerbestand an das Amazon-Lager. 

Während man sich selbst um das Marketing auf Amazon, neue Produkte und die Aufrechterhaltung des Bestandes kümmert, liefert Amazon alle Verkäufe per Prime aus eigenem Lager an die Kunden heraus. Man arbeitet also tatsächlich am Unternehmen und trifft strategische Entscheidungen, während einem ein Großteil der operativen Aufgaben abgenommen wird. 

Aber welche Produkte verkauft man überhaupt? Die Produktrecherche läuft über eine Marktanalyse, mit welcher man herausfindet, in welchen Nischen eine hohe Nachfrage bei geringem oder schlechten Angebot besteht. Dort überlegt man sich, wie man die Produkte verbessern könnte und sucht anschließend einen Hersteller, der diese Verbesserung umsetzen kann. 

Sobald man sich entschieden hat und das Produkt in den Import geht, wird das Listing auf Amazon erstellt. Im Gegensatz zum Reselling sind Produktfotos und Verkaufstexte die entscheidenden Faktoren und sollten professionell erstellt werden. Ist das Produkt da, kann mit Amazon internen Möglichkeiten geworben werden, bei denen das Produkt in den Suchergebnissen auf der ersten Seite erscheint. 

Hat sich ein Angebot einmal etabliert, erwirtschaftet es konstant einen relativ gleichbleibenden Betrag an Umsatz, ohne dass man sich ständig um neue Produkte, Warenbestandsplanung oder Versand kümmern muss. Wie viel Potenzial in Amazon Produkten steckt, zeigt folgender Screenshot: 

Amazon Reselling Produkt finden

Hierbei handelt es sich um die ersten 13 Ergebnisse für den Suchbegriff Springseil. Ganz rechts sieht man den monatlichen Umsatz. Das erste Seil verkauft sich über 6.000 Mal und macht dabei fast 60.000 € Umsatz, während das zweite fast 30.000 € erwirtschaftet. Sogar Platz Nummer 13 macht noch 5.800 € jeden Monat. Mit solchen Tools (in dem Fall Helium10) kann man die Nachfrage eines Marktes und sein Potenzial genau analysieren. Beim obigen Beispiel wäre die Nachfrage allerdings deutlich zu hoch für den Start. 

Wer sich jetzt für FBA interessiert und Interesse an einem ortsunabhängigen Business hat, findet in diesem Artikel weitere Details und eine ausführlichere Vorstellung dieser Strategie: Amazon FBA Erfahrungen: Die ersten 10.000€ Gewinn im Monat


FAQ – Häufig gestellte Fragen

• Was ist Reselling?

Unter Reselling versteht man den Einkauf von gebrauchten oder neuen Produkten über Flohmärkte, Kleinanzeigen oder Online-Marktplätze, um diese anschließend gewinnbringend über das Internet weiterzuverkaufen. 

• Was eignet sich für Reselling?

Grundsätzlich kann jedes Produkt als Neuware gehandelt werden. Es gibt aber besonders geeignete Produkte, die sich auch in gebrauchtem Zustand gut verkaufen. Dazu gehören zum einem limitierten Produkte wie z.B. Lego, Sammelkarten, Action-Figuren oder Sneaker. Zum anderen Produkte bekannter Marken, z.B. Mode, Werkzeug oder Technik. 

• Wie wird man Reseller?

Wie bei jedem anderen Gewerbe braucht man eine Gewerbeanmeldung, eine Steuernummer und ein Geschäftskonto. Anschließend spezialisiert man sich auf eine bestimmte Nische wie z.B. Spielzeug, kauft Produkte in diesem Bereich ein und verkauft diese anschließend über einen eigenen Ebay-Shop oder andere Marktplätze.


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