Geld verdienen und dabei die Welt bereisen – für viele eine schöne, aber unrealistische Vorstellung. Trotzdem gibt es Menschen, die genau das machen – sie arbeiten nur mit ihrem Laptop und einer guten Internetverbindung von jedem beliebigen Ort aus. Dieses Leben ist auch bekannt als digitales Nomadentum.
Als digitaler Nomade ist man an keinen Ort gebunden und kann sich frei entscheiden, von wo aus man leben und arbeiten möchte. Die Möglichkeiten, digitaler Nomade zu werden sind unbegrenzt. Es muss nicht zwingend eine Selbstständigkeit sein, immer mehr Unternehmen bieten sogenannte Remote-Stellen an. Das bedeutet, man ist zwar an Arbeitszeiten oder zumindest Deadlines gebunden, aber kann sich seinen Arbeitsort frei aussuchen. Digitaler Nomade zu werden ist also vielmehr eine bewusste Entscheidung, die von jedem getroffen werden kann und keine exklusive Möglichkeit für Unternehmer oder Freelancer.
Der Vorteil am ortsunabhängigen Arbeiten ist nicht nur die freie Auswahl des Arbeitsplatzes, sondern in den meisten Fällen auch die flexible Arbeitszeit. Als Angestellter hängt es natürlich vom Unternehmen und der Tätigkeit ab, wie flexibel die Arbeitszeit eingeteilt werden kann. Ein anderer Vorteil ist, dass man sich in anderen Ländern mit gleichbleibendem oder sogar geringerem Verdienst, einen höheren Lebensstandard als beispielsweise in Deutschland finanzieren kann. Besonders im asiatischen oder südamerikanischen Raum sind die Kosten für den Lebensunterhalt wirklich gering.
Aber auf was muss man achten, bevor man sich auf die erste Reise macht? Wie sieht es mit Steuern und Versicherung aus, und welche Möglichkeiten für ortsunabhängiges Arbeiten gibt es?
Möglichkeiten für ortsunabhängiges Arbeiten
1. Remote arbeiten
Viele Unternehmen setzen inzwischen auf remote Arbeitsstellen, da sie somit nicht nur Kosten einsparen, sondern auch viel mehr Bewerbungen erhalten. Es gibt bereits viele große Unternehmen, die zu 100 % auf Remote Arbeit setzen und jedem Mitarbeiter die ortsunabhängige Arbeit ermöglichen.
Der größte Vorteil an einer Remote Arbeitsstelle ist die Sicherheit. Man weiß, wie viel Geld jeden Monat auf das Konto kommt und kann dementsprechend seinen Lebensstandard planen. Wenn einem also ein fixes Gehalt ausreicht oder man so schnell wie möglich aus dem klassischen Hamsterrad ausbrechen möchte, eignet sich diese Möglichkeit wirklich gut.
Remote Jobs findet man am besten über das Internet: dort einfach nach seiner Wunschstelle „+ Remote“ suchen und man erhält einige Ergebnisse. Man braucht übrigens nicht unbedingt eine abgeschlossene Ausbildung oder ein Studium, viele Arbeitgeber setzen auf Fähigkeiten, Ergebnisse und Charakter, weswegen der Bewerbungsprozess meist auch etwas anders abläuft als bei stationären Unternehmen.
Im Prinzip kommt jeder Job für Remote infrage, der sich mit Telefon, Laptop und Internet erledigen lässt. Das trifft auf fast alle Jobs im digitalen Bereich zu! Da besonders Start-ups und digitale Unternehmen auf remote setzen, finden sich die meisten Jobs im Bereich Marketing, Vertrieb, Design und Kundensupport.
Wer sich seine Zeit selbst einteilen und nicht auf die Anweisungen von anderen angewiesen sein möchte, kann sich in seinem Fachbereich auch selbstständig machen oder ein eigenes Unternehmen gründen. Beides ist möglich, mit und ohne Startkapital, dauert entsprechend aber ein bisschen länger.
2. Als Freelancer arbeiten
Als Freelancer ist man selbstständig tätig und arbeitet an Aufträgen, die man von anderen Unternehmen erhält. Wichtig ist, dass man sich auf einen Bereich spezialisiert, in welchem man sich wirklich gut auskennt. Je exklusiver eine Fähigkeit ist und je größer das Problem ist, das man für andere löst, desto mehr Geld kann man für seine Tätigkeit verlangen. Als Programmierer verdient man z.B. eher mehr, als wenn man Blog Texte für andere Unternehmen schreibt.
Wichtig ist, dass man wirklich gute Arbeit leistet und überdurchschnittlich abliefert. Denn leider ist der Markt ziemlich umkämpft und voll von günstigen Dienstleistern oder Amateuren, die sich mit einer Anzeige auf einem Portal einen Nebenverdienst erhoffen.
Um als Freelancer für seine Arbeit anständig bezahlt zu werden, muss man also schon etwas Arbeit in Marketing und Online-Auftritt stecken. Anschließend kann man natürlich Inserate auf Plattformen wie z.B. Freelancer.de stellen.
Am Anfang wird es vermutlich schwer an die ersten Aufträge heranzukommen, da man noch keine Referenzen hat. Es gibt aber einen Trick, mit dem man relativ schnell an erste Aufträge kommt: Dafür schreibt man einigen Unternehmen und bietet seine Dienstleistung an. Dabei verspricht man, dass nur bezahlt werden muss, wenn das Ergebnis alle Erwartungen erfüllt. So hat der Kunde zu 100 % kein Risiko und im besten Fall ein gutes Ergebnis.
Als Freelancer sollte man extrem aufpassen, dass man sich nicht unter Wert verkauft, da Steuern und Krankenversicherung selbst bezahlt werden müssen. Das heißt, bevor man sich selbstständig macht, muss man auch ein Gewerbe anmelden und sich beim Finanzamt steuerlich registrieren.
Eine gute Methode, um langfristig Kunden zu generieren ist Content Marketing. Das bedeutet man stellt fachkundige Videos, Blogartikel oder sonstige Beiträge zu seinem Thema auf gängige Social Media Plattformen. Wenn man es schafft, dort Reichweite zu generieren, kommen die Kunden wahrscheinlich ganz von alleine. Das beste Beispiel dazu ist Christian Solmecke, der mit Videos zu Rechtsthemen eine Reichweite aufbauen konnte (639.000 Abonnenten).
3. Ein eigenes Business aufbauen
Mit einem eigenen Business dauert es im Gegensatz zur Remote Arbeitsstelle oder einer Selbstständigkeit meist etwas länger, bis man von den Einnahmen leben kann. Der klare Vorteil an dieser Variante ist, dass das Einkommen nach oben hin nicht begrenzt ist und sich durch die Skalierung des Unternehmens immer weiter steigert.
Nur ein eigenes Unternehmen ermöglicht die maximale Freiheit, da man sich nicht nach Deadlines oder Arbeitsstunden richten muss, die man von anderen vorgelegt bekommt. Man kann sich zu 100 % auf eigene Projekte fokussieren, seine Arbeitszeit und seinen Arbeitsort frei einteilen, das Unternehmen immer weiter skalieren und eventuell sogar verkaufen.
Bei den oben erwähnten Möglichkeiten sollte beachtet werden, dass man immer seine eigene Arbeit gegen Geld eintauscht. Wenn man irgendwann keine Lust mehr hat, kann man nicht einfach aufhören oder die Selbstständigkeit verkaufen, wie es beim Unternehmen der Fall ist.
Ein Unternehmen kann irgendwann auch ohne den Gründer funktionieren, wenn es z.B. durch einen eingestellten Geschäftsführer geführt wird. Das heißt, man generiert immer noch Einnahmen, obwohl man selbst gar nicht mehr für das Unternehmen arbeitet.
Natürlich passiert das alles nicht von heute Morgen. Ein Unternehmen ist immer eine langfristige Angelegenheit, die zunächst viel Arbeit erfordert, aber später exponentiell wächst. Die Frage ist also, wie kann man sich mit wenig Kapital möglichst in kurzer Zeit ein eigenes Unternehmen aufbauen? Wenn es relativ schnell gehen soll, hat man die Möglichkeit, sich an bereits bestehende Strategien zu halten und deren System zu übernehmen. Es folgt eine Auflistung von verschiedenen solcher Möglichkeiten:
Amazon FBA
Amazon ist der weltweit am meisten besuchte Online-Shop und bietet Unternehmern umfangreiche Möglichkeiten von dieser Reichweite zu profitieren. Die lukrativste davon ist Amazon FBA, die Abkürzung für Fulfillment by Amazon.
Das bedeutet, Drittanbieter können ihre eigenen Produkte auf Amazon verkaufen und bei Amazon lagern, verpacken und verschicken lassen. Das ist wirklich hilfreich, denn Kunden haben bereits ein großes Vertrauen in Amazon und bestellen auch von Anbietern, die erst ein Produkt verkaufen oder noch ganz neu auf dem Markt sind. Aber was soll man überhaupt auf Amazon verkaufen?
Keine Sorge, man braucht keine innovative Idee oder ein bestehendes Produkt, um sich für Amazon FBA zu entscheiden. Aus diesem Grund ist es auch die beste Möglichkeit sich ein Online Business aufzubauen. Zunächst geht es darum, auf Amazon selbst nach lukrativen Nischen zu suchen, also Kategorien, in denen es eine hohe Nachfrage bei schlechtem Angebot gibt.
Sobald man eine Produktkategorie gefunden hat, überlegt man, was man am gefundenen Produkt verbessern könnte, z.B. besseres Material, ein ansprechenderes Design oder man fügt ergänzende Zusatzprodukte zum Lieferumfang hinzu.
Nachdem die sogenannten USPs festgelegt wurden, geht es auf die Suche nach einem Hersteller, der diese auch umsetzen kann. Über B2B-Plattformen findet man viele Produzenten, die individuelle Änderungen auch bei geringer Bestellmenge berücksichtigen.
Das Produkt wird bestellt, nach Deutschland importiert, schlussendlich zu Amazon geschickt und auf der Plattform angeboten. Ein gutes erstes Produkt kann genug Gewinne erwirtschaften, um ein zweites Produkt zu launchen, dann ein drittes und ein viertes usw., genau so wächst ein Amazon FBA Unternehmen.
Für den Start sollte man ca. 3.000 € einplanen, um noch genug Geld für professionelle Produktbilder und Werbekosten zu haben. Wer mehr über Amazon FBA erfahren möchte, findet in diesem Artikel alle Informationen, um direkt morgen loszulegen: Amazon FBA – die ersten Schritte vor dem Start
4. Digitale Produkte anbieten
Heutzutage muss ein Produkt nicht mehr physisch existieren, um erfolgreich verkauft zu werden. Apps, Programme, Videokurse, E-Books, Lizenzen oder Coachings sind ebenfalls Produkte, die sich über Online-Marktplätze verkaufen lassen. Der Vorteil, sie haben keinen Einkaufspreis und können in unendlicher Stückzahl verkauft werden. Apps, Tools und Programme sind sehr spezifisch und erfordern einiges an Fachwissen, weswegen es hier um Produkte gehen wird, die jeder ohne technisches Vorwissen erstellen kann.
Videokurse oder Coachings sind aktuell sehr beliebt, um online Geld zu verdienen. Doch digitale Produkte, die eine sehr schlechte Qualität haben und dem Nutzer keinen Mehrwert liefern, haben langfristig keinen Erfolg.
Denn bei Produkten dieser Art geht es immer darum, anderen Menschen mit Wissen zu helfen. Wenn das vermittelte Wissen also banal oder nicht praxisorientiert ist, kann der Nutzer wenig damit anfangen.
Wichtig ist also, sich ein Thema auszusuchen, in welchem man wirklichen Mehrwert vermitteln kann und möchte. Das kann z.B. das Hobby sein, der Umgang mit bestimmten Tools oder Fachwissen in einem Spezialgebiet.
Zu diesem Thema werden dann digitale Inhalte erstellt. Wer gerne vor der Kamera steht, kann z.B. einen Videokurs verkaufen, wer gerne schreibt ein E-Book (kann man auch schreiben lassen) und wer es lieber persönlicher mag, verkauft entsprechend ein Live-Coaching.
Ähnlich wie bei physischen Produkten gibt es auch hier Marktplätze, die ein hohes Kundenvertrauen genießen und somit viel Traffic generieren. E-Books kann man z.B. über Amazon KDP vertreiben und Videokurse über den großen digitalen Marktplatz Digistore24.
Wer hier seine Arbeit richtig macht und den Kunden in den Vordergrund stellt, kann mit digitalen Produkten ein solides Business aufbauen. Schlechte Inhalte werden zwangsläufig nach kurzer Zeit im Markt untergehen und sich nicht mehr verkaufen.
Schritt-für-Schritt digitaler Nomade werden
Bevor man sein altes Leben hinter sich lässt, um die Welt zu bereisen, sollte man sich über einige Dinge im Klaren sein bzw. das Leben als digitaler Nomade erstmal testen. Das bedeutet, man behält seinen Wohnsitz in Deutschland und fährt erstmal für einen gewissen Zeitraum weg.
Sich in Deutschland abzumelden bedeutet einigen Aufwand, und sich wieder Anzumelden ebenfalls. Da man unterwegs Geld verdient bzw. eventuell gewerblich tätig ist, sollte man sich Gedanken machen wie man seine Steuern und Krankenversicherung regelt, wenn man keinen festen Wohnsitz hat. Am einfachsten ist es vorerst den Wohnsitz in Deutschland zu lassen und offiziell als Tourist unterwegs zu sein.
Schritt 1: Einnahmen sichern
Bevor es losgeht, sollte man sich natürlich um die Einnahmen kümmern. Denn diese ermöglichen es einem überhaupt, als digitaler Nomade unterwegs zu sein. Drei Möglichkeiten wurden oben schon genauer beschrieben, die Frage ist jetzt, was man davon gerne umsetzen möchte.
Tipp: Am schnellsten geht es ganz klar mit einer Remote-Arbeitsstelle. Denn sobald man eine gefunden hat, kann es auch direkt schon losgehen. Wer also noch kein Startkapital hat, so bald wie möglich reisen möchte und sich evtl. ein Business aufbauen will, kann sich zunächst eine Remote-Arbeitsstelle suchen, reisen und nebenbei das Unternehmen aufbauen.
Schritt 2: Lebensstandort festlegen
Wer ortsunabhängig arbeitet, braucht in den meisten Fällen folgende zwei Dinge: Strom und Internet für den Laptop. Bei der Auswahl des Landes sollte man also darauf achten, dass es diesbezüglich zu keinem Problem kommt.
Die nächste Frage ist das Budget, denn es gibt teure und günstige Länder. Singapur würde z.B. einen ziemlich teuren Lebensstandard bedeuten, während man in Bali oder Südamerika sehr günstig leben kann, ohne dabei auf Dinge verzichten zu müssen. Auf Airbnb bekommt man ziemlich schnell einen groben Überblick darüber, wie teuer das Wohnen im jeweiligen Land ist. Hier als Beispiel eine Wohnung in Bali am Meer für einen Monat:
Schritt 3: Bürokratie
Wie oben schon erwähnt, macht es wenig Sinn, sich direkt in Deutschland abzumelden. Der Aufwand wäre einfach zu hoch für das Risiko, dass man sich anschließend doch wieder umentscheidet. Trotzdem gibt es ein paar Punkte, die dringend beachtet werden müssen:
Krankenversicherung: Eine Auslandsversicherung für die Reisezeit ist absolute Pflicht, denn wird diese nicht abgeschlossen, müssen Arztbesuche oder andere Behandlungen aus eigener Tasche bezahlt werden. Länder wie z.B. Bali stellen auch ein höheres Risiko dar, da z.B. der Verkehr deutlich unorganisierter als in Deutschland abläuft. Für den Abschluss einer Auslandsversicherung kann man sich einfach an seine Krankenkasse wenden und bekommt von dieser ein entsprechendes Angebot. Wenn einem das zu teuer ist, kann man sich auch von anderen Krankenkassen ein Angebot einholen.
Einreisebestimmungen: Leider darf man nicht ohne weiteres in jedes beliebige Land einreisen und dort so lange bleiben wie man möchte. Für jedes Land gibt es eigene Bestimmungen und Regeln, an die man sich als Tourist halten muss.
- Visum: In den meisten Ländern braucht man für die Einreise und den Aufenthalt ein entsprechendes Visum. Da diese Regeln in jedem Land ganz unterschiedlich sind und es jeweils diverse Arten von Visa gibt, lässt sich dazu allgemein nichts sagen. Mit ein bisschen Recherchearbeit findet man aber schnell heraus, welche Einreisebestimmungen für das entsprechende Land gelten, mit welchen Kosten diese verbunden sind und wo man die nötigen Formulare findet.
Beispiel, Bali: Wer ohne Visum in Indonesien einreist, hat die Möglichkeit, 30 Tage zu bleiben, sofern ein Rückflugticket vorgezeigt werden kann. Da diese Möglichkeit nicht an allen Grenzübergängen funktioniert, sollte man eher auf das Visa-on-Arrival zurückgreifen. Dabei handelt es sich um kostenpflichtiges Visum (35 USD), welches direkt bei der Ankunft erteilt wird. Der Vorteil an dieser Methode ist, dass man den Aufenthalt noch einmal um 30 Tage verlängern kann. Wenn ein Aufenthalt über 60 Tage geplant ist, muss das Visum vor der Einreise bei einer indonesischen Auslandsvertretung beantragt werden. Achtung: Angaben vor der Reise noch mal auf Aktualität prüfen: Indonesien, Einreisebestimmungen
Impfen: In den meisten tropischen Ländern gibt es Krankheiten (u.a. durch Insektenübertragungen), die es in Deutschland so nicht gibt. Vor der Einreise sollte man sich am besten gut darüber informieren, welche Risiken im jeweiligen Land vorhanden sind und ob eine Impfung empfohlen wird.
Kreditkarte: Mit einer klassischen deutschen Girocard kann man im Ausland nur an wenigen Geldautomaten abheben. Es empfiehlt sich daher, eine Visa- oder Mastercard zu beantragen, da diese auch an internationalen Bankautomaten in den meisten Fällen funktioniert.
Verträge und Rechnungen: Auf Reisen bekommt man üblicherweise keine Post aus Deutschland zugeschickt, weshalb man unbedingt einen Nachsendeauftrag an eine Vertrauensperson für eingehende Briefe einrichten sollte, sofern man vorher allein gelebt hat. Wenn man eine Rechnung zugeschickt bekommt und diese nicht wahrnehmen kann, kommt es unweigerlich zu einem Mahn- und Inkassoverfahren, was nicht nur schädlich für die Bonität ist, sondern hohe Bearbeitungsgebühren nach sich zieht, die einem evtl. direkt bei der Einreise nach Deutschland abgerechnet werden.
4 Tipps für das Leben als digitaler Nomade
1. Richtigen Arbeitsplatz finden
In den meisten Städten überall auf der Welt gibt es sogenannte Co-Working-Spaces. Das sind im Prinzip temporär mietbare Arbeitsplätze, die genau auf die Bedürfnisse von digitalen Nomaden zugeschnitten sind. Oft zeichnen sie sich auch durch eine sehr gute Lage, Getränkeservice, Gemeinschaftsräume, einen Pool oder andere Möglichkeiten aus, die man in einem klassischen Büro nicht findet. Co-Working-Spaces sind daher eine ideale Möglichkeit, andere digitale Nomaden kennenzulernen und den Tag, trotz der Urlaubs ähnlichen Atmosphäre zu strukturieren.
2. Steuern
Als in Deutschland gemeldeter Einzelunternehmer ist man auch in Deutschland steuerpflichtig und muss sich um seine Pflichten kümmern. Wo man sich physisch befindet, spielt dabei erstmal keine Rolle. Bei einem Remote-Job ist das erstmal kein Problem, da der Arbeitgeber die Steuern direkt abführt. Als Unternehmer oder Freelancer ist das je nach Geschäft schon etwas komplexer, aber auf jeden Fall machbar. Man muss sich einfach im Vorfeld informieren und entscheiden, ob man sich an einen Steuerberater wendet oder den Großteil der Steuern selbst erledigt. Bei der Wahl eines Steuerberaters sollte man sich jemand aussuchen, der ausschließlich digital arbeitet und auf das entsprechende Geschäftsmodell spezialisiert ist.
3. Technik, Backup und Cloud
Der Laptop wird wahrscheinlich das einzige Arbeitsmittel sein. Daher sollte man sich hier entsprechend absichern und die richtige Ausrüstung am besten noch in Deutschland kaufen. Dazu gehören z.B. Steckdosen Adapter, LAN-Kabel und am besten auch Ersatzteile, wie z.B. ein zweites Netzkabel. Es kann gravierende Folgen haben, wenn man seine ganze Arbeit ausschließlich auf einem Gerät speichert und dieses abhandenkommt oder kaputtgeht. Die sicherste Variante ist es, alle Dateien immer auf einer Cloud zu speichern und im besten Fall auch direkt über diese Cloud zu arbeiten. Hier kann man z.B. Google Drive oder OneDrive nutzen.
4. Ausweis, Geld, Papiere
In vielen Ländern, die bei digitalen Nomaden beliebt sind, ist das durchschnittliche Einkommen pro Person sehr gering. Daher lässt sich dort mit wenig Geld ein Lebensstandard ermöglichen, welcher in Deutschland ohne ein sehr gutes Einkommen nicht finanzierbar wäre. Das hat leider auch zur Folge, dass es eher zu Diebstählen kommt. Daher ist es wichtig, dass man Ausweis und Reisepass, sowie alle anderen wichtigen Dokumente einmal abfotografiert, an Bekannte in Deutschland schickt und am besten nochmal ausgedruckt in den Koffer legt. Dort sollte sich auch eine zweite Bankkarte und eine Bargeld-Reserve befinden. So kann man sich viel Ärger und Aufwand ersparen, falls einem doch mal der Geldbeutel geklaut wird oder man seine Dokumente irgendwo verliert.
Fazit – Digitaler Nomade werden
Ein Leben als digitaler Nomade zu führen bietet viele Möglichkeiten, die sich nicht mit einem klassischen Büroalltag vergleichen lassen. Neue Kulturen, neue Menschen und natürlich eine Menge an Erfahrungen zeichnen das Leben von Ortsunabhängigen aus.
Wie in diesem Artikel beschrieben wurde, ist es wirklich nur eine Entscheidung, das Ganze einmal auszuprobieren. Ganz egal, ob man gerade angestellt ist oder schon selbstständig arbeitet. Wer so schnell es geht, reisen möchte, kann sich auf eine Remote-Stelle bewerben und sich z.B. nebenher noch ein eigenes Business aufbauen.
In Ländern wie Indonesien oder Thailand hat man die Möglichkeit, schon bei relativ geringem Einkommen, einen höheren Lebensstandard zu finanzieren. In Co-Working-Spaces kann man unter gleichgesinnten Menschen Arbeiten und sich so ein großes Netzwerk an Kontakten überall auf der Welt aufbauen.
Es gibt bürokratisch nicht viel zu beachten, sofern man in Deutschland angemeldet bleibt und sich um ein Visum im Zielland gekümmert hat. Eine Krankenversicherung abzuschließen und eine Visa- oder Mastercard zu beantragen dauert nicht lange und kostet auch nicht viel Geld.
FAQ – Häufig gestellte Fragen
Als digitaler Nomade arbeitet man ortsunabhängig mit Laptop oder Telefon für einen Arbeitgeber oder als Selbstständiger. Das bedeutet, man kann die Welt bereisen und gleichzeitig Geld verdienen und ist freier, was Arbeitszeiten und Zeiteinteilung betrifft.
In den meisten Fällen sind digitale Nomaden Selbständige, deren Tätigkeit sich mit Laptop und einer Internetverbindung ausüben lässt. Das können z.B. Dienstleistungen im Bereich Marketing oder Serkauf sein. Immer beliebter werden aber auch sogenannte Remote-Jobs, bei denen ein Angestelltenverhältnis bestehen bleibt, ohne dass man dabei an einen festen Arbeitsplatz gebunden ist.
Aufgrund der vielen Möglichkeiten, Geld über das Internet zu verdienen (Remote, Freelancer oder Unternehmer) kann wirklich jeder digitaler Nomade werden. Je nach aktuellem Stand dauert es eventuell ein bisschen länger, bis genug Einnahmen generiert werden, um das Reisen zu finanzieren.