Jeder, der sich schon einmal mit Möglichkeiten online Geld zu verdienen beschäftigt hat, wird früher oder später über den Begriff Dropshipping stoßen. Das grundlegende Geschäftsmodell dahinter ist prinzipiell der Onlinehandel mit physischen Produkte, also E-Commerce. Das besonders attraktive beim Dropshipping ist die niedrige Einstiegshürde. Anders als bei anderen Formen des Onlinehandels, kümmert sich der Händler hierbei nicht um die Vorfinanzierung, die Lagerung und den Versand der Ware. Produkte werden erst dann, wenn ein Kunde dieses bestellt, als Bestellung bei einem Großhändler eingekauft und dieser sendet das Produkt dann auch an den Endkunden.
Das niedrige Startkapital und die Möglichkeit unkompliziert online sein Geld zu verdienen, macht Dropshipping zu einem beliebten Online Business. Doch was steckt ganz genau hinter den Abläufen und welche Vor-, aber auch Nachteile gehen damit einher? Worauf man wirklich achten sollte, um auch langfristig erfolgreich als Onlinehändler werden zu können, werden wir in diesem Artikel beleuchten.
Dropshipping Definition – Dropshipping einfach erklärt!
Im Grunde ist Dropshipping als eine Form des E-Commerce zu verstehen. Man vertreibt Produkte über einen eigenen Online Shop. Kauft ein Kunde ein Produkt in deinem Onlineshop, leitet man als Shopbetreiber den Auftrag an einen Partner (Hersteller oder Großhändler des Produkts) weiter. Dieser hat die Produkte auf Lager und kümmert sich anschließend um die Auslieferung an den Kunden. Im letzten Schritt bezahlt der Shopbetreiber die bestellte Ware bei seinem Partner. Durch einen niedrigen Einkaufspreis bei seinem Großhändler (z.B. 10€) und einem angemessenen Verkaufspreis an den Kunden (z.B. 30€) kann man nach Abzug aller Kosten (z.B Werbung, Bearbeitungsgebühren, Steuern etc. 10€) so eine Marge von 10€ erwirtschaftet.
Da man nur als Mittelmann agiert, verspricht Dropshipping einen einfachen Weg, um online Geld zu verdienen, ohne dabei viel Kapital zum Start in die Vorfinanzierung von Ware zu binden. Durch günstige Einkaufspreise, sitzt der Hersteller bzw. Großhändler meistens in Asien. Die Herausforderung liegt hierbei auf der Hand: Um wirklich langfristig erfolgreich zu werden, reicht es nicht aus, einfach Produkte über chinesische Marktplätze in den eigenen Shop einzubinden und Kunden teils über 30 Tage auf ihre Produkte warten zu lassen (die Versanddauer vom chinesischen Hersteller zum deutschen Endkunden).
Die Endprodukte werden wie beschrieben in einem eigenen Onlineshop angeboten. Hieraus ergibt sich eine weitere Herausforderung, denn anders als bei riesigen Marktplätzen wie Amazon und eBay, befinden sich hier keine Kunden mit einer Kaufabsicht auf diesem Shop. Der Traffic muss also zunächst rein über das Schalten von Werbeanzeigen einkauft werden. Zu den Herausforderungen eines Dropshipping Business aber später mehr.
In diesem Artikel wird beleuchtet, was genau hinter dem Geschäftsmodell steckt, welche Vor- und Nachteile es mit sich bringt, wie man sich ein Dropshipping Business aufbauen kann und ob es bessere Alternativen gibt.
Für wen ist Dropshipping geeignet?
Dropshipping wird meistens als eine mögliche Option in Betracht gezogen von Person, die sich meist zunächst nebenberuflich ein eigenes Unternehmen und Einkommen aufbauen möchten. Besonders wenn wenig, bis kein Startkapital vorhanden ist, scheint das Geschäftsmodell perfekt, da hier keine Waren vorfinanziert werden müssen. Der Aufbau eines entsprechenden Online Shops ist mit Tools wie Shopify relativ schnell erledigt. Einzig die rechtliche Absicherung des Shops für die EU bedarf ein wenig Recherche. Hier sollte man vor allem darauf achten, dass die vertriebenen Produkte alle Richtlinien und Zertifikate für den Verkauf erfüllen. Zusätzlich sollte man vor dem Verkaufsstart eine Haftpflichtversicherung für das eigene Gewerbe abschließen. Wer sich für Dropshipping entscheidet, kann grundsätzlich zwischen zwei verschiedenen Arten wählen:
Fulfillment über ein Großhandelslager
Bei diesem Modell kann man auf das gesamte Sortiment seines Großhändlers zurückgreifen. Dies gilt allerdings nur solange, wie auch Ware bei deinem Großhändler vorrätig ist. Als Händler trägt man bei diesem Modell lediglich die Kosten für die Ware und den Versand pro verkauften Artikel. Diese Kosten, können aber direkt durch den Zahlungseingang bei einer Bestellung eines Kunden finanziert werden.
Fulfillment über ein Konsignationslager
Anders als bei dem Modell “Fulfillment über einen Großhandelslager” richtet der Großhändler hier einen eigenen Lagerbereich in seinem Zentrallager ein. Dieses Modell ist in der Regel auch mit höheren Kosten und Abnahmeverpflichtungen verbunden. Mit einer höheren Abnahmemenge, werden meistens aber auch die Einkaufspreise der Produkte geringer, durch mehr Planbarkeit für den Hersteller.
Vor- und Nachteile von Dropshipping
Das Dropshipping wird von vielen als die „schnelle“ Methode Online Geld zu verdienen angesehen und verspricht in kurzer Zeit, ohne große Investitionen und Wissen ein hohes passives Einkommen aufzubauen. Das ist jedoch ziemlich weit weg von der Realität. Nur weil eine bestimmte Versandstrategie zum Einsatz kommt, bedeutet dies nicht, dass die Herausforderungen des regulären Handels wegfallen und kein konkretes Wissen zur Umsetzung und dem Unternehmertum notwendig ist.
Dropshipping ist dennoch mit einigen Vorteilen verbunden, die der reguläre Online-Handel so nicht bietet.
Vorteile von Dropshipping
- Kapital: Man kann das Dropshipping-Modell mit einem geringen Budget starten, da keine Investitionen für Produkte, Lagerung und Logistik anfallen. Durch das Outsourcen der Lagerung und der Logistik kann man seinen vollen Fokus auf das Marketing und die Produktpräsentation lenken. Für die letzten zwei Punkte sollte man aber auf jeden Fall ein Budget von ein paar Hundert Euro für den Start erstmal einplanen.
- Risiko: Aufgrund der geringen Kapitalbindung und der Tatsache, dass man seine Ware von einem Großhändler bezieht, läuft man nicht Gefahr, überschüssige Waren zu lagern, auf der man sitzen bleiben könnte.
- Produktauswahl: Da man kein Kapital an Produkte binden muss, kann man recht schnell sein Produktportfolio erweitern. Als Shopbetreiber stehen so gut wie alle Produkte eines oder mehreren Großhändlern zu Auswahl und man kann Besuchern des Shops ein großes Sortiment bieten.
- Simplicity: Da die Aufgaben hauptsächlich in der Verwaltung des Onlineshops, der Beantwortung von Kundenanfragen, der Erstellung von Rechnungen und dem Marketing bestehen, kann man die Strukturen in seinem Dropshipping Business durchaus simpel und einfach gestalten.
Gegenüber all diesen Vorteilen gibt es natürlich auch Nachteile, die das Dropshipping mit sich bringt. Aus verschiedenen Gründen, wie der Langfristigkeit des Business, ist es daher nicht immer sinnvoll, ein Online-Geschäft rein auf Basis von Dropshipping aufzubauen.
Nachteile von Dropshipping
- Abhängigkeit: Da die Funktion beim Dropshipping ausschließlich die des Shopbetreibers ist, hat man quasi keinen Berührungspunkt mit den Produkten, die man eigentlich verkauft. Man muss sich also darauf verlassen, dass sein Großhändler die Waren immer schnell und qualitativ einwandfrei an den Kunden versendet. Dadurch steckt man in einer starken Abhängigkeit, da man keinen Einfluss auf die Qualität und die reibungslose Abwicklung nehmen kann. Stimmt die Qualität der Produkte nicht oder erhält ein Kunde die Ware zu spät, fällt dies auf das Image des eigenen Shops zurück und man gefährdet die Positionierung im Markt.
- Lieferzeit: Wenn man keinen Großhändler in Europa hat und die Produkte aus Asien bezieht, kann die Lieferung an den Endkunden gute 30 Tage dauern. In Zeiten von Amazon Prime, bei der Kunden es gewohnt sind ihre Bestellungen in 1-2 Tage zu erhalten, ist das ein großer Nachteil und führt nicht häufig zu unzufriedenen Kunden, die ihr Geld zurück wollen.
- Umwelt: Kommt der Großhändler, von dem die Ware bezogen wird aus Asien, so ist neben der langen Lieferzeit auch der Umweltaspekt ein großer Nachteil. Normalerweise wird im Onlinehandel eine große Stückzahl eines Produktes, die für mehrere Monate Warenbestand ausreicht, importiert. Im Dropshipping, wird aber jede einzelne Bestellung an den Endkunden aus China verschickt – und das meist per Flugzeug Import. Der ökologische Fußabdruck ist dadurch natürlich stark erhöht.
- Traffic: Man ist selbst für die Besucher in seinem Online Shop verantwortlich und sollte sich daher sehr gut mit Online Marketing und der Generierung von Traffic auskennen. Zudem muss einem bewusst sein, dass ein Investment in Werbung notwendig ist, um die ersten Verkäufe zu erzielen. Ohne Kunden im Shop, keine Sales. Das ist anders als bei Plattformen wie Amazon, bei denen Kunden auch schon ohne zusätzliche Maßnahmen auf die Produkte stoßen. Die Marketingkosten natürlich die Gewinne.
- Vergleichbarkeit: Dadurch, dass keine höheren Stückzahlen abgenommen werden, sind individuelle Anpassungen am Produkt (USPs) so gut wie unmöglich. Das macht die Produkte vergleichbar und es kann gut passieren, dass andere Onlineshops 1zu1 die selben Produkte anbieten. So können Preiskämpfe entstehen.
- Verwaltungsaufwand: Meist ist es so, dass man die Produkte nicht alle von einem einzigen Großhändler bezieht. Dadurch hat man nicht nur einen höheren Verwaltungsaufwand, sondern es kann durchaus passieren, dass Kunden mehrere Produkte in dem Shop kaufen und anschließend Pakete von verschiedenen Händlern erhält. Das gefällt nicht jedem Kunden.
- Synchronisation: Da man nicht selber für die im Shop angebotenen Produkte verantwortlich ist, stellt die Synchronisation der Lagerbestände eine echte Herausforderung dar. Zum Beispiel kann die Übermittlung falscher Lagerbestände zu Lieferengpässen führen, was letztendlich wieder auf das Image des Shops zurückfällt. Oder es kann passieren, dass man in seinem Shop ein Produkt verkauft, aber der Großhändler nichts mehr auf Lager hat und man die Bestellung stornieren muss.
Bei der Auswahl des passenden Geschäftsmodells, sollte man die verschiedenen Vor-, und Nachteile der Möglichkeiten persönlich abwägen.
Vergleicht man Dropshipping mit Amazon FBA, so erkennt man schnell, dass es einige der Nachteile eines Dropshipping Business hier nicht gibt. Amazon bietet den großen Vorteil, dass man bereits extrem viel Traffic auf der Plattform hat. Sobald man also seine eigenen Produkte über den Onlineriesen anbietet, werden Amazons Kunden auch zu deinen potenziellen Kunden. Zudem kann man als Händler das Amazons FBA (Fulfilled by Amazon) Programm nutzt, vom Prime-Versand profitieren. Zudem sind die Produkte in meist 1-2 Tagen beim Kunden, was die Kundenzufriedenheit steigert. Durch höhere Abnahmemengen sind Individualisierungen bei Produkten zudem gut möglich, wodurch sich die angebotenen Produkte auch langfristig am Markt behaupten können.
Aber auch bei Amazon bleibt eine gewisse Abhängigkeit von der Plattform, denn natürlich muss man sich an die Regeln und Richtlinien des Onlinehändlers halten. Dies ist aber unter einer langfristigen Betrachtungsweise kein Nachteil, da Amazons Regeln darauf beruhen, ihrer Firmenphilosophie “Customer Obsession” treu zu bleiben und einen Qualitätsstandard für seine Kunden zu liefern. Da diese beiden Punkt fundamental für den Erfolg eines jeden Business sind, gehen wir Hand in Hand mit Amazons Richtlinien. Sie fördern unseren langfristigen Erfolg eher, als das sie uns im Weg stehen.
Ausführlicher Vergleich: Amazon FBA vs. Dropshipping
Dropshipping starten – So geht's!
Für die Eröffnung eines eigenen Dropshipping Shops gibt es einige Dinge, die es zu erledigen gilt. In diesem Abschnitt werden alle Punkte geklärt, um einen eigenen Shop aufzubauen. Als Startkapital sind ein paar Hundert Euro notwendig, die man für die Anmeldung eines Unternehmens, dem Aufsetzen des Shops, Produkt Samples und für Werbung benötigt.
1. Gewerbeschein
Da es sich bei Dropshipping um eine gewerbliche Tätigkeit handelt, benötigt man einen Gewerbeschein. Diesen erhält man je nach Bundesland für 15 bis 60 Euro bei dem zuständigen Gewerbeamt in deiner Stadt. Die Anmeldung kann man meist direkt vor Ort ausfüllen. Anschließend benötigt man noch eine Umsatzsteueridentifikationsnummer, die man vom zuständigen Finanzamt zugeteilt bekommt.
2. Rechtsform
Die am häufigsten für Einsteiger gewählte Rechtsform ist das Einzelunternehmen (man startet alleine) und die GbR (man startet mit einem Freund/ Geschäftspartner). Der große Vorteil liegt in der schnellen und unkomplizierten Anmeldung. Neben diesen beiden Rechtsformen besteht die Möglichkeit der Gründung einer UG bzw. einer GmbH. Diese Rechtsformen sind deutlich aufwendiger in der Gründung, reduzieren aber die Haftung. Egal, für welche Rechtsform man sich entscheidet, es gibt nicht das Nonplusultra, denn alle Unternehmensformen haben so ihre Vor- und Nachteile.
3. Steuern und Buchhaltung
Wie bereits erwähnt, hat man durch den gewerblichen Verkauf auch gewerbliche Verpflichtungen. Zu diesen Verpflichtungen zählen auch die Themen Steuern und Buchhaltung. Gerade für Anfänger kann dieses Themengebiet zuerst abschreckend wirken. Aber keine Angst, das ist alles halb so schlimm, wenn man weiß, an welche Regeln und Pflichten man sich halten muss. Zur steuerlichen Erfassung wird man nach der Gründung deines Unternehmens einen Fragebogen erhalten, den man einfach ausfüllt. Das Thema Steuern und Buchhaltung sollte man danach am besten an einen Steuerberater abgeben.
4. Geschäftskonto
Ein Geschäftskonto ist bei einigen Rechtsformen nicht verpflichtend, aber dennoch zu empfehlen. Es ist zu empfehlen private und geschäftliche Transaktionen klar zu trennen, um es auch für einen Steuerberater so einfach wie möglich zu halten. Ein Businesskonto erhält man bei fast jeder Hausbank für knapp 5 bis 20 Euro im Monat.
5. Betriebshaftpflicht
Als Unternehmer haftet man ohne gewerbliche Haftpflichtversicherung laut Produkthaftungsgesetz (§ 10 I ProdHaftG) privat bis zu einem Betrag von 85 Millionen Euro und das über 30 Jahre. Sich rechtlich abzusichern ist also extrem wichtig. Eine Betriebshaftpflichtversicherung hat dabei drei grundlegende Funktionen:
- Die Prüfung der Haftpflicht (Ist es ein berechtigter Anspruch?)
- Versicherungsschutz (Kommt es zum Schaden, zahlt die Versicherung)
- Die Abwehr von unberechtigten Forderungen (rechtliche Vertretung)
Nachdem man nun ein Unternehmen gegründet und alle rechtlichen Rahmenbedingungen in die Wege geleitet hat, geht es an den Aufbau des Dropshipping Shops.
Dropshipping Produkt finden
Das Produkt ist der erste Baustein, der über Erfolg oder Misserfolg entscheidet. Hier stellt sich zunächst die Frage, ob man das klassische Dropshipping-Modell oder Print on Demand nutzen möchte:
- Klassisch: Man bezieht seine Ware direkt von einem Hersteller, z.B. über Seiten wie AliExpress oder WLW und lässt sie an den Kunden verschicken.
- Print on Demand: Man bezieht seine Produkte in Form von Rohlingen und lässt diese mit einem individualisierten Design bedrucken. Bekannt ist dieses Konzept vor allem aus dem Modebereich. Anschließend werden die Produkte auch hier von einem Großhändler an den Kunden verschickt.
Für die Recherche gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten, die man nutzen kann, um ein profitables Produkt zu finden, das sich für das Dropshipping nutzen lässt. Vorab sei gesagt, dass es so etwas wie das perfekte Dropshipping Produkt nicht gibt. Viele verlieren sich oft in der Suche mit dem Glauben, es müsste etwas noch besseres geben. Zur Folge hat dies, dass sehr viele nie in die Umsetzung kommen. Bei der Produktrecherche ist es genau wie bei jedem anderen Skill auch – Übung macht den Meister.
Wie auch bei der Suche profitablen Amazon FBA Produkten, ist es hilfreich sich einen festen Zeitrahmen für die Recherche von Produkten zu setzen. Am besten führt man eine Liste, wo man so viele Daten und Fakten wie möglich zu den jeweiligen Produkten, Nischen und der Zielgruppe sammelt. Anschließend kann man sich für das Produkt mit dem größten Potential entscheiden. Mit einer gründlichen Recherche kann man das Risiko vor einer Fehlentscheidung bei der Produktauswahl deutlich reduzieren. Falls es doch dazu kommt, ist dies aufgrund des geringen finanziellen Risikos kein Problem und sollte nicht entmutigen.
Wie genau man bei der Auswahl des passenden Dropshipping-Produktes vorgehen kann, wird im Artikel “Dropshipping Produkte finden” erklärt.
Allgemeine Strategien zur Produktrecherche findet man auch im Artikel zur Amazon FBA Produktrecherche. Viele der dort aufgeführten Strategien sind für das Dropshipping anwendbar und liefern out-of-the-box Ansätze, mit denen man sich von der Konkurrenz absetzen wird.
Dropshipping Anbieter finden
Der wichtigste Punkt für die Auswahl des richtigen Dropshipping Partners ist die Qualität seiner Produkte. Der Erfolg im Onlinehandel lässt sich über folgende Formel beschreiben: Erfolg = Marketing + Qualität
Je besser man jede dieser beiden Bausteine meistert, desto erfolgreicher kann man werden. Neben der Qualität der Produkte spielt auch die Qualität des Versandes eine wichtige Rolle bei der Auswahl des richtigen Großhändlers. Der Versand der Ware sollte in der Regel für Produkte, die auf Lager sind, nicht länger als 4 – 7 Tage dauern. Ansonsten werden die Kunden auf jeden Fall ungeduldig und unzufrieden mit der Leistung, auch wenn das Produkt absolut überzeugt.
Von Vorteil ist es auch, wenn ein Großhändler keine neutralen Verpackungen verwendet, sondern anbietet, Papiere und Kartons mit eigenem Logo zu labeln. Das ist wichtig, da es die Seriosität des Unternehmens steigert.
Man sollte darauf achten, dass ein Dropshipping Partner bestenfalls keine Mindestbestellmengen oder Mindermengenzuschläge erhebt. Diese senken die Rentabilität der Produkte und sind meistens mit Händlern verhandelbar.
Da man als Onlinehändler der direkte Vertragspartner seiner Kunden ist, ist man für die Rücksendungen von Waren verantwortlich. Deshalb ist es wichtig, bei der Auswahl eines Großhändlers das Thema Retouren zu berücksichtigen. Wähle hier einen Partner, der die Möglichkeit einräumt, auch die Retoure abzuwickeln. Damit man die Retourenquote so gering wie möglich hält, sollte man jedes Produkt, was man in seinem Shop verkaufen möchte, vorher testen und die Qualität verschiedener Hersteller vergleichen. Wie man den passenden Dropshipping Partner findet, erfährt man in der Schrit-Für-Schritt-Anleitung zum Thema “Dropshipping Anbieter finden”.
Dropshipping Shop aufbauen
Nachdem man sich für ein Produkt entschieden hat, geht es darum, es den Kunden über einen eigenen Onlineshop zugänglich zu machen. Es gibt eine Vielzahl von verschiedenen Anbietern für Shopsysteme, mit deren Hilfe man seinen eigenen Onlineshop aufbauen kann. Ein empfehlenswertes Shopsystem ist beispielsweise Shopify.
Shopify ist recht leicht zu bedienen und hat alle wichtigen Funktionen bereits vorinstalliert, weshalb man keine aufwendigen Programmierarbeiten benötigt. Wie sollte ein Shop nun aber genau aufgebaut sein? Auch hier sollte man sich von der großen Masse abheben und nicht nur einen One-Pager ausarbeiten, auf dem Kunden die Produkt kaufen können. Eine sinnvolle Strukturierung mit Liebe zum Detail vermittelt dem Kunden Vertrauen, was im eCommerce einer der entscheidendsten Faktoren für den Kauf ist. Die folgende 4-Seitenstruktur eignes sich für den Aufbau eines Onlineshops:
- Front Page: Auf dieser Seite stellt man alle wichtigen Informationen rund um eine Marke und die Produkte dar. Die Marke, Funktionen und Anwendungen werden hier mithilfe von Bildern und Videos dargestellt.
- Produktseite: Hier kann der Kunde nun die Produkte bestellen. Auf dieser Seite finden sich die typischen Verkaufsbilder und Texte wieder. Hebe die Benefits in Bullet Points hervor. Achte besonders darauf, dass deine Bilder perfekt aussehen, denn sie haben mit Abstand den größten Einfluss auf die Conversion Rate. Zuletzt gilt es noch den passenden Verkaufspreis zu kalkulieren. Da man bei Dropshipping starkes Marketing benötigt, sollte man mit einer Marge von min 15 – 25 % kalkulieren. Bei der Kalkulation sollte man neben dem Einkaufspreis, dem Versand, Handlinggebühren (deckt Logistikkosten ab) auch Kosten, für Werbeanzeigen mit einplanen.
- FAQ: Je nach Produkt macht auch eine separate Seite mit allen wichtigen Fragen und Antworten, die die Kunde rund um das Produkt haben könnten, Sinn. Es klärt nicht nur offene Fragen, sondern vermittelt dem Käufer auch Vertrauen zum Online Shop und erspart Supportarbeit.
- Kundensupport: Zuletzt sollte man eine Seite einrichten, die sich rund um das Thema Kontakt und Kundensupport dreht. Dieser Teil ist ein wichtiger Punkt, da eine solche Unterseite dem Kunden die Angst vor einer Fehlentscheidung nimmt und zusätzlich Vertrauen aufbaut.
Der Weg zu den ersten Verkäufen
Nachdem man ein Produkt gefunden, einen passenden Hersteller ausgewählt und seinen Shop aufgesetzt hat, kann es an die ersten Verkäufe gehen. Um möglichst viele Käufer auf den Shop zu leiten, werden im Dropshipping üblicherweise Facebook-, Instagram- oder Youtube-Ads verwendet. Unter Ads versteht man Werbeanzeigen, die auf verschiedenen Plattformen ausgespielt werden. Die wohl am häufigsten verwendete Werbeplattform ist Facebook.
Bevor man hier mit Werbekampagnen startet, sollte man seinen Webshop mit dem Facebook Pixel verbunden werden. Das Facebook Pixel ist einfach ein Code, den man seinem Facebook Business Account entnehmen und auf seinem Shopify-Shop einbinden kann. Diese Verknüpfung hilft, um Kaufverhalten seiner Kunden, wie zum Beispiel die Conversion Rate, zu tracken. Eine genaue Anleitung findet man hier: Facebook for Business.
Um Werbeanzeigen möglichst effizient zu schalten, sollte man sich zunächst Gedanken über seine Zielgruppe machen. Folgende Fragen können bei der Identifikation der Zielgruppe helfen:
- Wie alt ist die Zielgruppe? Wo wohnt Er/Sie?
- Ist die Zielgruppe männlich oder weiblich?
- Was ist an dem Produkt für diese Person wichtig?
- Welche wünsche oder Schmerzen hat die Zielgruppe?
- Wie löst das Produkt die Bedürfnisse der Zielgruppe?
Nachdem man seine Zielgruppe nun genau kennt, benötigt man noch ein Werbebild oder Video, welches man in seiner Kampagne einbaut. Dieses kann man entweder von einem Designer oder in Eigenregie erstellen. An dieser Stelle sollte man aber kein Geld sparen, denn das Produktbild bzw. Produktvideo hat den größten Einfluss auf die Conversion Rate. Anschließend kann man über Facebooks Werbeanzeigenmanager die ersten Anzeigen schalten. Fahre hier verschiedene Strategien, tracke die Performance der Anzeigen und optimiere sie in regelmäßigen Abständen. Auf der Facebook Business Seite findet man auch hierzu ausführliche Anleitungen.
Checkliste für das Dropshipping Business:
▢ Ist die Gewerbeanmeldung erledigt?
▢ Hat man eine Umsatzsteuer-ID beantragt?
▢ Hat man einen Steuerberater gefunden?
▢ Ist das Geschäftskonto schon eingerichtet?
▢ Hat man eine Betriebshaftpflichtversicherung?
▢ Hat man sich für das erstes Produkt entschieden?
▢ Wurden verschiedene Großhändler verglichen?
▢ Hat man sich für einen Großhändler entschieden?
▢ Ist der Online Shop bereits fertig eingerichtet?
▢ Hat man die Zielgruppe definiert und Ads geschaltet?
Dropshipping vs. Amazon FBA
Ist Dropshipping mit Amazon möglich? Das klassische Streckengeschäft, bei dem man seine Produkte bei einem Großhändler kauft, von ihm verschicken lässt und Amazon als Verkaufsplattform nutzt, ist nicht möglich. Allerdings bietet Amazon ein eigenes Programm für die Lagerung und den Versand von Waren an: Amazon FBA (Fulfilled by Amazon).
Amazon FBA ist am Ende ein Modell, Kunden seine Waren online zu verkaufen, in diesem Fall mit Amazon als Verkaufsplattform. Waren werden beschaffen und anschließend unter Abzug aller Kosten gewinnbringend unter einer eigenen Marke (Privat Label) an den Endverbraucher vertrieben. Dank Plattformen wie Amazon, war der Handel auch noch nie einfacher. Anders als beim Streckengeschäft muss man zunächst seine eigenen Produkte herstellen lassen und kann diese dann bei Amazon einlagern.
Das FBA-Programm bietet Händlern enorme Vorteile gegenüber Dropshipping. Der Hauptgrund, seine Produkte über Amazon zu verkaufen, liegt ganz klar in der hohen Anzahl an Kunden, die bereits ihr Vertrauen Amazon schenken. In dem Moment, indem man seine Produkte über Amazon der Welt anbietet, werden Amazons Kunden auch zu seinen potenziellen Kunden, was ein immenser Vorteil ist. Zusätzlich profitiert man von Amazons Logistik, die dir neben dem Primeversand auch das Retourenmanagement abnimmt.
Der größte Vorteil von Amazon FBA gegenüber dem Dropshipping ist allerdings die Kontrolle über die Qualität deiner Produkte. Da man die Ware bei einem Hersteller produzieren lässt, kann man auch die Qualitätsstandards des Produktes festlegen und diese kostengünstig über eine Quality Inspection regelmäßig prüfen lassen. So hat man deutlich mehr Einfluss auf die Qualität sowie Zufriedenheit der Kunden, weshalb Amazon FBA der langfristige Weg im E-Commerce ist. Natürlich ist der Service Amazons mit Kosten verbunden, die pro verkaufter Einheit zwischen 7-20 % liegen. Bei der richtigen Kalkulation stellt dies allerdings kein Problem dar.
Einblick: Im folgenden Video bekommst du eine ganzheitliche Übersicht über die Vorteile der Geschäftsmodelle Amazon FBA vs. Dropshipping:
Fazit – Dropshipping
Egal ob Dropshipping, Amazon FBA oder ein anderes Vertriebsmodell, der langfristige Erfolg im E-Commerce lässt sich immer auf wenige Erfolgsfaktoren des Unternehmertums herunterbrechen. Im Mittelpunkt sollte dabei immer der Kunde und dessen Zufriedenheit stehen. Entwickle und verkaufe Produkte, die bestimmte Probleme der Zielgruppe lösen und positive Emotionen erzeugen. Dabei sollte man besonders auf die Qualität der Produkte achten, den sie ist der Schlüssel für den langfristigen Erfolg. Das beste Produkt nützt allerdings nichts, wenn die potentiellen Kunden es nirgends finden. Deshalb ist es wichtig, neben einem ausgezeichneten Produkt auch sehr gutes Marketing zu betreiben. Hierfür muss man es schaffen Emotionen und Geschichten in den Köpfen der Käufer auszulösen.
Das Dropshipping wird häufig als innovative und schnelle Methode, um online Geld zu verdienen, angepriesen. Diese und ähnliche Aussagen sollte man aber skeptisch sehen. Die größte Herausforderung stellt die Auswahl des richtigen Großhändlers dar, da man sowohl die Produktqualität als auch die Logistik in seine Verantwortung legt. Hierdurch hat man nur noch einen eingeschränkten Einfluss auf die Kundenzufriedenheit. Bei der richtigen Herangehensweise und für angehende Unternehmer mit einem geringen Startkapital bietet dieses Modell dennoch ein paar Vorteile. Das Risiko und der Kapitalbedarf sind zu Beginn sehr überschaubar, da man keine Ware vorfinanzieren muss.
Da der Schlüssel für den langfristigen Erfolg in der Produktqualität und der Kundenzufriedenheit liegt, ist jedoch Amazon FBA attraktiver und verspricht langfristiger den größeren Erfolg. Hier benötigt man zwar etwas mehr Startkapital, hat aber dafür die Kontrolle über die beiden wichtigsten Erfolgsfaktoren. Wer wissen möchte, wie man ein erfolgreiches Amazon FBA Business aufbaut, kann im Artikel “Amazon FBA Händler werden” vorbeischauen und mit der Schritt-Für-Schritt Anleitung beginnen.
FAQ – Häufig gestellte Fragen
Dropshipping ist ein Geschäftsmodell, bei dem Kunden über einen eigenen Onlineshop Produkte bestellen können. Der Händler leitet diese Bestellungen dann als Mittelsmann, an seinen Großhändler weiter, der die Ware verpackt und verschickt. Der Händler verdient hierbei sein Geld mit der Differenz von Einkaufspreis und Verkaufspreis.
Im Dropshipping-Modell bietest du als Online-Händler Produkte in einem eigenen Online Shop an, welche man nicht selber besitzt und auf Lager hat. Geht eine Bestellung in dem Onlineshop ein, gibt man als Dropshipper diesen Auftrag an einen Großhändler weiter, welcher die Ware verpackt und an den Kunden versendet. Im letzten Schritt bezahlt man den Großhändler. Nachdem die Verkaufspreise im Online Shop höher sind, als jene des Großhändlers, verdient man an dieser Differenz.
Es eignen sich vor allem Produkte, die Probleme deiner Zielgruppe lösen und über Werbeanzeigen einfach, anschaulich und interessant präsentiert werden können. Dabei ist es wichtig, Produkte zu wählen, die beim Käufer einen WoW-Effekt oder Emotionen auslösen können.
Der Unterschied besteht im Sitz des Großhändlers, der die Ware verschickt, wenn eine Bestellung eingeht. Beim klassischen Dropshipping, sitzt der Großhändler meistens in China. Der Grund dafür ist, dass europäische Großhändler meist Mindestabnahmemengen fordern, was dann eher für Amazon FBA Seller eine spannende Möglichkeit ist.
Jedes Geschäftsmodell hat seine eigenen Vor-, und Nachteile. Bevor man mit einem Geschäftsmodell startet, sollte man sich also einen guten Überblick verschaffen und das Modell wählen, was am besten zu einem passt. Kurz kann man sagen, dass Amazon FBA einen langfristigen Ansatz verfolgt, bei dem rund 5.000€ Startkapital vorhanden sein sollten. Dropshipping hingegen verfolgt einen eher kurzfristigen Ansatz und kann schon mit wenig Startkapital begonnen werden kann.