Paretoprinzip richtig angewendet

🧠 Value der Woche

OMR ist in der Digital-Marketing-Branche bekannt für Festivals, Konferenzen, ihren Podcast, sowie Reports und Videokurse zu Grundlagen- und Expertenthemen rund um Online-Marketing. Mit den OMR Original Dokumentationen haben sie nun einen weiteren Zweig erschlossen, ein Content-Angebot für inspirierende Geschichten aus dem Unternehmertum.

📝 Zum Video: Middelhoff – Der krasse Fall eines Managers

In den 60 Minuten der ersten Ausgabe sieht man den Aufstieg und Absturz des einstigen Top-Managers, Thomas Middelhoff. Als Vorstandsvorsitzender des Medienkonzerns Bertelsmann und des Einzelhandelskonzerns Arcandor (u.a. Karstadt, Quelle) war er einer der erfolgreichsten Manager Deutschlands. Nach einer Verurteilung wegen Steuerhinterziehung und seiner abgesessenen Haftstrafe teilt Middelhof seine Erfahrungen, Einsichten und Erkenntnisse der letzten Jahre in der spannenden Dokumentation mit OMR.

📈 Input der Woche

Das Paretoprinzip, auch bekannt als 80-zu-20-Regel, des Ökonom und Soziologen Vilfredo Pareto (1848–1923) beschreibt, dass 80 % der Endergebnisse mit 20 % des Gesamtaufwands erreicht werden. Die verbleibenden 20 % der Ergebnisse erfordern wiederum die restlichen 80 % des Aufwandes.

Pareto entdeckte zudem mehrere statistische Korrelationen:

20 % der Bevölkerung besitzt 80 % des Bodens.
20 % der Bevölkerung erwirtschaftet 80 % des Geldes.

Aus dieser Verteilung leitete Pareto das Prinzip ab, dass mit jeweils 20 % der Ressourcen 80 % eines Problems gelöst werden kann. Oft wird diese Methode ohne zu hinterfragen angewendet. Pareto selbst sagte aber, dass das Prinzip nur Gültigkeit hat, wenn die beiden Elemente unabhängig voneinander sind, was jedoch z.B. im sozialen oder wirtschaftlichen Kontext durchaus vorkommt.

Dennoch hat die dem Prinzip zugrunde liegende Aussage, dass ein Großteil der Ergebnisse mit einem deutlich kleineren Anteil der Aufwände zu erreichen sind, einen Wahrheitsgehalt und wird gerne im Zeit- & Projektmanagement genutzt, um entscheidende Bereiche zu identifizieren.

Anwendungsbeispiele:

80 % der Umsätze stammen von 20 % der Produkte.
80 % des Verkehrs fallen auf 20 % der Straßen an.
80 % der Supportfälle kommen von 20 % der Kunden.

Kritik am Pareto-Prinzip

80% bedeutet nicht abgeschlossen: Auch wenn man durch die 80/20-Regel seine Produktivität steigern kann, bedeutet das nicht, dass man auf die anderen 80 % des Aufwands generell verzichten kann, da man immer noch 100 % Aufwand für 100 % der Ergebnisse benötigt.

Wie wendet man das Prinzip am besten an?

Das Pareto Prinzip dient am besten dabei, zu analysieren, welche Faktoren bzw. Aufgaben den größten Hebel auf die Ergebnisse haben. Ohne sich dabei genau auf die exakten Prozente zu fokussieren, überlegt man sich, welche Ressourcen oder Action-Steps den größten Effekt auf den erhofften Endzustand haben. Das hilft dabei besser zu priorisieren und seine Produktivität sowie den Output erheblich zu steigern.

Zudem identifiziert man Bereiche, die überflüssig sind oder einem selbst zu viel Aufwand verlangen, um Ergebnisse zu erzielen. In diesen Bereichen kann man sich eventuell noch weiterbilden, sie abgeben oder ein System bzw. einen Prozess schaffen, um sie zu optimieren oder die Umsetzung zu erleichtern. So können wir unsere Zeit besser nutzen und effizienter arbeiten.

📚 Buch der Woche

Jede Woche teilen wir mit dir ein Buch, das dir als Inspiration und neuen Impuls für deine Weiterbildung dienen soll. Heute haben wir für dich den Titel:

📖 Zum Buch: Schnelles denken, langsames denken (Kahneman)

In diesem Buch lernst du unter anderem: